Suchen in GiNDok

Recherchieren Sie hier in allen Dokumenten, die auf GiNDok publiziert wurden.

Es wurden 2 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 1 bis 2 von 2.

Sortieren

  1. Lyrisch-musikalische Kadenzen : zur poetischen Figuration der Dekadenz in Trakls Gedicht 'Kleines Konzert'

    Die Thematik der Dekadenz ist in Trakls Lyrik von zentraler Bedeutung. Das Wort 'Verfall', das er auch als Titel für ein bekanntes Sonett gewählt hat, gehört zu seinen poetischen Hauptmotiven. Mit der Décadence-Atmosphäre in Trakls Gedichten... mehr

     

    Die Thematik der Dekadenz ist in Trakls Lyrik von zentraler Bedeutung. Das Wort 'Verfall', das er auch als Titel für ein bekanntes Sonett gewählt hat, gehört zu seinen poetischen Hauptmotiven. Mit der Décadence-Atmosphäre in Trakls Gedichten korrespondieren suggestive Bildelemente wie Dämmerung, Abend, Dunkel, Herbst, Tod und die Imagination der 'Verwesung', die seit Baudelaires Gedicht "Une charogne" zum Vorstellungsrepertoire der Décadence-Literatur zählt. Mit Assoziationen dieser Art verbindet sich bei Trakl ein entsprechendes Spektrum geistigpsychischer Befindlichkeiten und Stimmungen, in dem Melancholie, Klage, Passion, Einsamkeit und Wahnsinn besonders hervortreten. Symptomatisch sind Gedichttitel wie "Untergang", "Melancholie", "Trübsinn", "Die Schwermut", "Der Herbst des Einsamen", "Herbstseele", "Ein Herbstabend", "Nähe des Todes", "Dämmerung", "Melancholie des Abends", "Im Dunkel", "Passion" und "Klage".

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Rombach Verlag; Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft
    Schlagworte: Trakl, Georg; Dekadenz <Motiv>; Lyrik
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Imitatio Christi als fixe Idee : Pathographie und Intertextualität in Gerhart Hauptmanns novellistischer Studie "Der Apostel"
    Erschienen: 07.01.2025

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen... mehr

     

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen Messianismus mit pantheistisch grundiertem Naturenthusiasmus, Zivilisationskritik und einer naiven Friedensideologie. Seine Isolation kompensiert er durch narzisstische Selbststilisierung und einen bis zu Omnipotenz-Phantasien reichenden Wirkungswillen. Aufgrund seiner pathologischen Psychodynamik changiert er allerdings immer wieder zwischen messianischem Sendungsbewusstsein und Inferioritätsgefühlen. [...] Indem Hauptmanns "Apostel"-Novelle die pathologische Symptomatik der Figur mit dem Epochenphänomen der Wanderprediger und messianischen Erlöserfiguren verbindet, gibt er dem individuellen Fall zugleich einen exemplarischen Charakter. Der psychischen Problematik des Apostels verleiht er durch interne Fokalisierung mithilfe erlebter Rede besondere Intensität. Dadurch entsteht ein facettenreiches narratives Experimentierfeld, in dem intertextuelle Referenzen eine symptomatische Aussagekraft gewinnen: So zeigt die Naturdarstellung und die psychologische Profilierung der novellistischen Studie aufschlussreiche, von der Forschung jahrzehntelang übersehene Affinitäten zu Goethes "Werther" und Büchners "Lenz". Im Folgenden gilt es, diese intertextuellen Vernetzungen herauszuarbeiten, um zu zeigen, inwiefern Hauptmann Motive dieser beiden kanonischen Vorgängertexte für die expressive Intensität seiner eigenen psychologischen Gestaltung nutzt, sie zugleich aber unter dem Einfluss anderer sozialhistorischer Rahmenbedingungen auf spezifische Weise transformiert.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei