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  1. TAGB: Johann Fischart – Neue Forschungsperspektiven auf Literatur der frühen Neuzeit, Wolfenbüttel (19.-21.09.2016)
    Erschienen: 10.11.2016

    Die diesjährige Jahrestagung war die erste Tagung überhaupt, die sich mit Johann Fischarts (1547–1590) umfassendem, überwiegend deutschsprachigen Werk auseinandersetzte. Johann Fischart war neben seinen juristischen Studien literarisch tätig und... mehr

     

    Die diesjährige Jahrestagung war die erste Tagung überhaupt, die sich mit Johann Fischarts (1547–1590) umfassendem, überwiegend deutschsprachigen Werk auseinandersetzte. Johann Fischart war neben seinen juristischen Studien literarisch tätig und hatte insbesondere zwischen seiner juristischen Promotion in beiden Rechten (in Basel 1574) und seinen Anstellungen als Jurist (Speyer 1581, Fohrbach 1583) ein umfangreiches Werk als Herausgeber, Übersetzer und Hausautor in der Offizin seines Schwagers Bernhard Jobin geschaffen. Dieses umfasst konfessionspolemisches Schrifttum, verschiedene satirische Gattungen und Romanübersetzungen ("Ismenius", "Amadis", "Gargantua"). Als Herausgeber musikalischer, alchemischer, paracelsistischer und juristischer Fachliteratur trat er ebenso in Erscheinung wie als Verfasser von Einblattdrucken zu verschiedenen Themen. Die Gesamtzahl seiner Werke beläuft sich auf etwa 70 Texte, wobei einige Zuschreibungen unsicher sind. Erstaunlich ist dabei nicht nur die disziplinäre Vielfalt, sondern auch die Unterschiedlichkeit der Schreibweisen. Fischart, der in Straßburg wirkte - einem bedeutendem Ort deutsch-französischen Kulturtransfers -, übersetzte unter anderem zwei französische Großtexte, die gegensätzlicher nicht sein könnten: einerseits den "Gargantua" des François Rabelais und damit das Werk eines der bedeutendsten freien Geister der Literaturgeschichte, andererseits aber die "Démonomanie des sorciers", jenen Hexenverfolgungstraktat Jean Bodins, der als Anweisung für Juristen beim Prozessieren in Hexenangelegenheiten seine eigene Blutspur in der Geschichte hinterlassen hat. Dass Fischart auch noch den berüchtigten "Hexenhammer" neu herausgab und sich mit solcher Expertise für die Fohrbacher Amtmannstelle qualifizierte, wo er vermutlich selbst mehrere Hexenprozesse führte, die mit dem Verbrennen der Delinquenten bei lebendigem Leib endeten, macht die Auseinandersetzung mit diesem Autor nicht leichter.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Konferenzveröffentlichung; conferenceObject
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess