Suchen in GiNDok

Recherchieren Sie hier in allen Dokumenten, die auf GiNDok publiziert wurden.

Filtern nach
Letzte Suchanfragen

Es wurden 9974 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 11 bis 15 von 9974.

Sortieren

  1. Imitatio Christi als fixe Idee : Pathographie und Intertextualität in Gerhart Hauptmanns novellistischer Studie "Der Apostel"
    Erschienen: 07.01.2025

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen... mehr

     

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen Messianismus mit pantheistisch grundiertem Naturenthusiasmus, Zivilisationskritik und einer naiven Friedensideologie. Seine Isolation kompensiert er durch narzisstische Selbststilisierung und einen bis zu Omnipotenz-Phantasien reichenden Wirkungswillen. Aufgrund seiner pathologischen Psychodynamik changiert er allerdings immer wieder zwischen messianischem Sendungsbewusstsein und Inferioritätsgefühlen. [...] Indem Hauptmanns "Apostel"-Novelle die pathologische Symptomatik der Figur mit dem Epochenphänomen der Wanderprediger und messianischen Erlöserfiguren verbindet, gibt er dem individuellen Fall zugleich einen exemplarischen Charakter. Der psychischen Problematik des Apostels verleiht er durch interne Fokalisierung mithilfe erlebter Rede besondere Intensität. Dadurch entsteht ein facettenreiches narratives Experimentierfeld, in dem intertextuelle Referenzen eine symptomatische Aussagekraft gewinnen: So zeigt die Naturdarstellung und die psychologische Profilierung der novellistischen Studie aufschlussreiche, von der Forschung jahrzehntelang übersehene Affinitäten zu Goethes "Werther" und Büchners "Lenz". Im Folgenden gilt es, diese intertextuellen Vernetzungen herauszuarbeiten, um zu zeigen, inwiefern Hauptmann Motive dieser beiden kanonischen Vorgängertexte für die expressive Intensität seiner eigenen psychologischen Gestaltung nutzt, sie zugleich aber unter dem Einfluss anderer sozialhistorischer Rahmenbedingungen auf spezifische Weise transformiert.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
  2. Jüdische Ostern : zur politischen Poetologie Paul Celans
    Autor*in: Kashi, Daniel
    Erschienen: 07.01.2025

    Agamben ruft Celan als Zeugen seiner eigenen Philosophie auf, insbesondere seiner Vision einer neuen Gemeinschaft. [...] Das Celan'sche Judentum, das Agamben in seiner Lektüre andeutet, bezeichnete insofern essentiell eine Staatenlosigkeit und eine... mehr

     

    Agamben ruft Celan als Zeugen seiner eigenen Philosophie auf, insbesondere seiner Vision einer neuen Gemeinschaft. [...] Das Celan'sche Judentum, das Agamben in seiner Lektüre andeutet, bezeichnete insofern essentiell eine Staatenlosigkeit und eine Identität, die nicht mehr gesetzlich-normativ bestimmbar ist und aus Agambens Perspektive insofern zu einer Figur der Nicht-Identität wird, die gewissermaßen der Subjektivierungsform (oder besser Subjektivierungsform) einer kommenden Gemeinschaft beliebiger Singularitäten entspricht. Dieses Konzept entwirft Agamben gegen die Bestimmung des Politischen und der damit zusammenhängenden Konzeption einer politischen Gemeinschaft, wie sie Carl Schmitt konzipiert, die sich auf der Unterscheidung von Freund und Feind gründet. Ziel dieses Aufsatzes ist es zu zeigen, dass sich Celans politische Poetologie zwar einerseits tatsächlich einer solchen Konzeption des Gemeinschaftlichen annähert, dies aber gerade nur vor dem Hintergrund einer fundamentalen Feindschaft vermag. Celan kann insofern nicht als Entlastungszeuge für Agambens utopistische Philosophie fungieren, vielmehr bezeugt er die notwendige Einbettung radikaler Politik in akute politische Kämpfe und steht dabei sowohl für eine Politik, als auch für eine Gemeinschaft, die sich letztlich radikal von dem unterscheidet, was Agamben, aber etwa auch Derrida aus ihm herauslesen möchten. Als Fluchtlinien dieses Essays werden sich einerseits Celans expliziter Antifaschismus wie andererseits auch seine Vision einer Substitution des göttlichen Bundes mit einem Bund der Menschen herausstellen.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Celan, Paul; Poetologie; Politik; Gemeinschaft; Agamben, Giorgio
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. Die unterschätzte Radikalität von Bertolt Brechts "Trommeln in der Nacht"
    Erschienen: 07.01.2025

    "Trommeln in der Nacht" ist das erste Stück Brechts und hat damit für seine weitere Laufbahn eine nicht unerhebliche Bedeutung. [...] Eine der ersten Arbeiten der Nachkriegszeit, die in dem Stück, und vor allem in dessen Version von 1922, eine... mehr

     

    "Trommeln in der Nacht" ist das erste Stück Brechts und hat damit für seine weitere Laufbahn eine nicht unerhebliche Bedeutung. [...] Eine der ersten Arbeiten der Nachkriegszeit, die in dem Stück, und vor allem in dessen Version von 1922, eine Bedeutung für Brechts Gesamtwerk erkannten, ist der 1972 erschienene Aufsatz "'Anschauungsmaterial' for Marx. Brecht Returns to 'Trommeln in der Nacht'" von David Bathrick. Nachdem in den verschiedenen, in den 1950er und 60er Jahren herausgegebenen Sammelausgaben von Brechts Werken jeweils der überarbeitete Text aufgenommen wurde, machte sich Bathrick daran, die beiden Fassungen gegenüberzustellen, um Ansätze von Brechts später so zentralem dialektischen Theaterverständnis auch im Erstdruck nachzuweisen. Dabei deutete er bereits an, dass die Änderungen, die Brecht vornahm, die Rezeption des Stücks, vor allem des Schlusses, stark veränderten. Die Ausführungen dazu bleiben aufgrund des spezifischen Erkenntnisinteresses von Bathricks Arbeit aber vage. Der hier vorliegende Aufsatz will diesen Ansatz nun konkretisieren und dadurch eine Lesart für die frühe Fassung entwickeln, die die für das Verständnis des Stücks so zentrale Entscheidung Kraglers, sich von der Revolution abzuwenden, figurenimmanent erklärt. Dazu wird, wie bei Bathrick, die Fassungen des Erstdrucks, die auch in die Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe aufgenommen wurde - und auf die sich die Forschung mittlerweile größtenteils bezieht - mit der von Brecht in den frühen 50er Jahren umgearbeiteten Fassung verglichen. Wenn man die Wirkung der Umarbeitungen untersucht, so meine These, lässt sich behaupten, dass Kraglers Entscheidung, der Revolution den Rücken zu kehren, nur retrospektiv als der von Brecht kritisierte Verrat am Proletariat zu verstehen ist; in der ursprünglichen Konzeption der Figur stellt diese hingegen eine Befreiung aus einem Kreislauf dar, in dem Kragler immer wieder für die Ziele anderer ausgenutzt wird. Das Ausbrechen aus diesem Teufelskreis stellt, wie gezeigt werden soll, eine durchaus radikale Absage an die bestehenden Verhältnisse dar; das von vielen Kritikern vermisste Engagement oder vielleicht sogar der Tod Kraglers für die Revolution wäre im Vergleich lediglich eine "Kapitulation vor der Romantik" gewesen.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Brecht, Bertolt; Trommeln in der Nacht; Fassung; Revolution <Motiv>
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  4. Offenes Haus : suspendierte Heimkehr bei Hölderlin und Heidegger
    Erschienen: 07.01.2025

    Die Wege der Theoriegeschichte sind zwar nicht unergründlich, mitunter jedoch verschlungen genug, um an ihnen irre zu werden. Im Fall Heideggers betrifft dies vorderhand die Debatte um seine Verbannung aus dem philosophischen Curriculum, die... mehr

     

    Die Wege der Theoriegeschichte sind zwar nicht unergründlich, mitunter jedoch verschlungen genug, um an ihnen irre zu werden. Im Fall Heideggers betrifft dies vorderhand die Debatte um seine Verbannung aus dem philosophischen Curriculum, die Frankreich seit langem, Deutschland erst seit der Publikation seiner 'Schwarzen Notizhefte' 2014/15 beschäftigt. [...] Wollte man aber Heideggers Philosophie als von Grund auf nationalsozialistisch verwerfen, dann wäre es wohl konsequent, auch seine offiziellen und inoffiziellen Schüler:innen aus den Curricula zu streichen, etwa Rudolf Bultmann, Hannah Arendt, Jean-Paul Sartre, Jacques Lacan, Maurice Merleau-Ponty, Hans-Georg Gadamer, Günther Anders, Paul Ricoeur, Michel Foucault, Jacques Derrida, Emmanuel Levinas, Giorgio Agamben - womit evident der Pfad jeder sinnvollen Theoriegeschichte verlassen wäre. Davor, dass es sich bei der Konjunktur insbesondere der genannten französischen Theoretiker in den deutschen Geisteswissenschaften spätestens seit den 1980er Jahren lediglich um Re-Import, also Heimkehr des via Frankreich 'gereinigten' deutschen Irrationalismus handle, hat Manfred Frank bereits 1988 gewarnt: "Mir scheint, hier saugen die jüngeren Deutschen begierig, unter dem Vorgeben der Öffnung ins Französisch-Internationale, ihre eigene nach dem Dritten Reich unterbrochene irrationalistische Tradition wieder ein". Indes besteht immer auch die Möglichkeit - nach Heidegger und seinem Gewährsmann Hölderlin sogar die Notwendigkeit -, dass der von zu Hause Fortgegangene als ein anderer, fern der Heimat Gewandelter wiederkehrt, wie auch, dass die Heimat, in die er zurückkehrt, nie dieselbe ist, die er zurückgelassen hat. Um die Frage nach Heimkunft und Rückkehr in ihrer strukturellen, logischen und poetischen Dynamik mit derjenigen nach Heideggers philosophischem Erbe zu verknüpfen, mag es also angehen, noch einmal auf ihn zurückzukommen, und zwar anhand eines Textes, der seinerseits zu Friedrich Hölderlin zurückkehrt; genauer: zu dessen berühmter Elegie "Heimkunft/An die Verwandten", deren biographischen Anlass die Heimkehr des Dichters nach seiner erneuten Entlassung als Hauslehrer im Frühjahr 1801 bildet. Die Rede ist von Heideggers gleichfalls "Heimkunft/an die Verwandten" betitelter Gedenkrede zu Hölderlins 100. Todestag, gehalten im Juni 1943 in der Aula der Universität Freiburg und gedruckt 1944 in den Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung. Dabei kommt es auch auf die Datierung beider Texte an: Hölderlins Elegie bezieht sich auf den Frieden von Lunéville am 9. Februar 1801, der den Zweiten Koalitionskrieg des alten Reiches und seiner Verbündeten gegen Frankreich beendet und dessen freudige Botschaft Hölderlins Gedicht dem heimischen Nürtingen übermittelt - ein poetischer Triumphzug also, wenigstens auf den ersten Blick. Heideggers Rede kommt auf diesen dichterischen Triumph zurück, nur wenige Monate nach der Schlacht um Stalingrad, als Weltkrieg und Drittes Reich verloren sind und die einzigen, die (wenn überhaupt) heimkehren, traumatisierte und versehrte Soldaten.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Hölderlin, Friedrich; Rezeption; Heidegger, Martin; Heimkehr <Motiv>
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  5. Ein narrativer Steinbruch als Materialästhetik : Stichworte zu den Kurzgeschichten in Thomas Harlans Prosaband "Die Stadt Ys"
    Erschienen: 07.01.2025

    Der Prosaband "Die Stadt Ys" erschien 2007. Er ist nach den Romanen "Rosa" (2000) und "Heldenfriedhof" (2006) Harlans letzte Prosaveröffentlichung, an deren Herausgabe er selbst mitwirkte und deren Druckfassung er autorisierte. [...] Über die zumeist... mehr

     

    Der Prosaband "Die Stadt Ys" erschien 2007. Er ist nach den Romanen "Rosa" (2000) und "Heldenfriedhof" (2006) Harlans letzte Prosaveröffentlichung, an deren Herausgabe er selbst mitwirkte und deren Druckfassung er autorisierte. [...] Über die zumeist kleinformatigen Kurzgeschichten ist Harlans perturbatorische Erzählweise eher zugänglich als über die erheblich großformatigeren Geschichten im letzten der drei Teile des Prosabands oder gar über die Iyob-Geschichte im mittleren Teil oder die Romane. Daher hat die Untersuchung der Kurzgeschichten hinsichtlich der folgenden Texte eine propädeutische Funktion. Sie zeigt auf dem Weg eines close reading, mit welchen erzählerischen Mitteln Harlans Text Leser:innen, die kohärente, sukzessiv-linear zu lesende Texte erwarten, extrem verwirren und hilft auf diese Weise vielleicht, diese Verwirrung nicht nur zu tolerieren, sondern den Blick freiwerden zu lassen für die staunenswerte Virtuosität dieser Texte.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Harlan, Thomas; Kurzgeschichte; Ästhetik
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess