Filme üben immer noch eine Faszination auf Lernende aus. Wenn der Unterricht als trocken und abstrakt wahrgenommen wird, dann versprechen Filme aus Sicht der Lernenden eine kurzweilige und damit willkommene Abwechslung. Man kann davon ausgehen, dass die Situation in der Slowakei in dieser Hinsicht nicht recht viel anders ist als in Deutschland. Doch oft führt die erste Freude, die sich einstellt, wenn der Lehrende die entsprechende Ausrüstung aufbaut, zu Ernüchterung. Besonders dann, wenn die Lernenden (Studierende oder Schülerinnen bzw. Schüler) feststellen, dass sie wenig oder nichts verstehen, der Handlung nicht folgen können und der Lehrende den erhofften Filmgenuss mit Fragen "stört". In deutschen Klassenzimmern erntet man teilweise sogar wütenden Protest, wenn man es als Lehrer wagt, den Film zu unterbrechen. Damit wird, abgesehen vom offensichtlich mangelnden Respekt bei manchen Lernenden gegenüber den Lehrenden vor allem eine dramatische Misskonzeption des Ausdrucks Filmschauen deutlich. Im didaktischen Kontext, sprich an Schule oder Universität, geht es anders als im Kino nicht um ein cineastisches Gesamterlebnis. Das liegt zum einen daran, dass Lehrfilme eine grundsätzlich andere Zielsetzung verfolgen als eine Hollywoodproduktion oder als andere filmische Subgenres, die im Kino, im Fernsehen oder auf legalen oder illegalen Online-Plattformen verfügbar sind. In school and university teaching, films are often used as a treat or a supplement by teachers after dealing with literary topics. Thus many learners assume that the concept of "watching a film" is similar to having a cinema in the classroom. This way of utilizing films, however, eventually leads to boredom and frustration on both sides, teachers and learners alike. This contribution delivers suggestions as to how films can be used in lessons for German as a foreign language in a more effective way. The examples are taken from real-life teaching and show that not only films based on adaptations of literary works are suitable for the classroom. Depending on teaching goals, even "Doku-Soaps" (a blend between documentary and Soap Opera) with scripted reality can deliver insights into the culture of the language community. Moreover, the author of the contribution also tries to make a case for a less strict distinction between fact and fiction in the process of selecting films, since both, fictional as well as fact-based films do present versions of the reality perceived, as long as they are realistic films.
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