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  1. Produktive Verzettelung und literarische Doppelhelix : Anmerkungen zu Gerhard Roths Doppelzyklus "Die Archive des Schweigens" und "Orkus"
    Autor*in: Schütte, Uwe

    Die Verzettelung ist eine literarische Vorgehensweise, die zu Unrecht in schlechtem Rufe steht. Vom vorgefertigten Plan instinktiv abzuweichen, unberechenbare Zufallsfaktoren zu integrieren, etablierte Normen der Form oder des Genres zu überschreiten... mehr

     

    Die Verzettelung ist eine literarische Vorgehensweise, die zu Unrecht in schlechtem Rufe steht. Vom vorgefertigten Plan instinktiv abzuweichen, unberechenbare Zufallsfaktoren zu integrieren, etablierte Normen der Form oder des Genres zu überschreiten und ganz allgemein die Bereitschaft, ja der Wunsch, sich den beim Schreiben ergebenden Eigendynamiken des Materials und Erzählstoffes zu überlassen, bergen stets die Gefahr eines künstlerischen Scheiterns. Dies umso mehr, wenn es sich nicht um ein einzelnes Erzählwerk, sondern ein großangelegtes Projekt wie einen siebenbändigen Romanzyklus handelt. Und davon hat Gerhard Roth nicht nur einen, sondern gleich zwei geschrieben im Verlauf von mehr als drei Jahrzehnten kräftezehrender Arbeit.

    Insofern hat der österreichische Autor die produktive Verzettelung als Methode der Erkenntnisgewinnung geradezu zur Meisterschaft entwickelt. Seine beiden Zyklen legen ein mehr als eindrückliches Zeugnis davon ab: 'Die Archive des Schweigens' (1980-1991) und 'Orkus' (1995-2011) gehören zu den ungewöhnlichsten Erzählunternehmungen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur; nicht nur was die durchaus erstaunliche Tatsache der Existenz von zwei Romanzyklen betrifft, sondern insbesondere die vielfältigen Perspektiven, Fragestellungen und Querverbindungen, die sich durch das singuläre literarische Phänomen eines Doppelzyklus ergeben.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Roth, Gerhard; Die Archive des Schweigens; Orcus
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  2. "Der Mund ist die Wunde des Alphabets." : über die Texte der Einstürzenden Neubauten
    Autor*in: Schütte, Uwe
    Erschienen: 01.01.2022

    Dieser Essay versucht eine Annäherung an das Phänomen der Einstürzenden Neubauten vermittels der Songtexte, die aus verschiedenen Perspektiven vermessen werden, um einige zentrale Grundlinien zu bestimmen. Die akademische Beschäftigung mit Songtexten... mehr

     

    Dieser Essay versucht eine Annäherung an das Phänomen der Einstürzenden Neubauten vermittels der Songtexte, die aus verschiedenen Perspektiven vermessen werden, um einige zentrale Grundlinien zu bestimmen. Die akademische Beschäftigung mit Songtexten und Pop-Musik hat sich in der deutschen Germanistik und Kulturwissenschaft während der letzten Jahre als auffälliger Trend ausgebildet. Wenngleich dabei einige Fortschritte gemacht wurden, um an den avancierteren Stand der englischsprachigen Forschung auf diesem Feld anzuschließen, stehen Analysen zu den Texten der künstlerisch bedeutendsten

    deutschen Pop-Musik-Gruppen noch weitgehend aus. Im Hinblick auf die Einstürzenden Neubauten versteht sich das Folgende als Beitrag zur noch in den Kinderschuhen steckenden Forschung zur Band im Allgemeinen und zu deren bemerkenswerten Texten im Besonderen.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Musik (780); Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Einstürzende Neubauten (Musikgruppe); Lyrics <Lyrik>; Popmusik
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  3. Europäische Peripherien : Sebald, Tübingen, Bertaux
    Autor*in: Schütte, Uwe
    Erschienen: 01.07.2025

    Am 15. Januar 1992 notierte W.G. Sebald in seinen Taschenkalender: "Den ganzen Tag an der Tübinger Arbeit über Europa verbracht. Mir alles sehr zuwider. Kein[e] Lust dorthin zu fahren". Nichtsdestotrotz reist er rund zwei Wochen später nach... mehr

     

    Am 15. Januar 1992 notierte W.G. Sebald in seinen Taschenkalender: "Den ganzen Tag an der Tübinger Arbeit über Europa verbracht. Mir alles sehr zuwider. Kein[e] Lust dorthin zu fahren". Nichtsdestotrotz reist er rund zwei Wochen später nach Deutschland, um auf Einladung von Jürgen Wertheimer am 3. Februar 1992 einen Vortrag im Rahmen des Ersten Tübinger Literatur Forums zu halten. [...] "Um Europaträume ging es damals", so Organisator Wertheimer über die Veranstaltung, doch Sebald nutzt die Gelegenheit zur Problematisierung "möglicher Fehlentwicklungen, die [er] bereits damals früh und punktgenau artikulierte und in schonungslos melancholischer 'Ratlosigkeit' darstellte. Sebald war der einzige der ganzen Gruppe, der keinen Rat geben wollte". Dergleichen scharfsichtige Skepsis war ein Kennzeichen von Sebalds Denken, unter seinen Kollegen stieß er damit, so auch in Tübingen, zumeist auf Widerspruch: "Vielen Zuhörern", so Wertheimer, "war das zuviel an Pessimismus. Manche reagierten regelrecht aggressiv auf die ganz unrhetorisch und fast emotionsfrei vorgetragenen Thesen". Auf den Erstabdruck seines Textes in der Zeitschrift "Litterae" folgte eine Zusammenfassung der kontroversen Diskussion unter dem Titel "Bemerkungen zum Beitrag von W.G. Sebald". Was aber hatte Sebald vorgetragen in Tübingen, um seine Zuhörerschaft zu entrüsten? Zwangsläufig muss die Rekonstruktion auf der Druckfassung von "Europäische Peripherien" samt der Diskussionszusammenfassung basieren, wobei ich voraussetze, dass der Essay weitgehend identisch mit dem Vortragsskript ausfällt. Dieser nimmt ohne Zweifel eine Sonderstellung in seinem literaturkritischen Werkzweig ein. Nirgends nämlich hat sich Sebald so ausführlich zu (tages-)politischen Fragen geäußert, die dabei verknüpft werden mit Axiomen seiner heterodoxen (Geschichts-)Philosophie, welche man - heuristisch angelehnt an Formulierungen Sebalds - als "Naturgeschichte der Zerstörung" bezeichnen kann. Des Weiteren äußerte er sich in Tübingen zu grundlegenden poetologischen Fragen nach den Voraussetzungen literarischen Schreibens, aber auch kulturpolitischen Phänomenen sowie zur Interdependenz zwischen sozioökonomischen Faktoren und Literaturproduktion.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Sebald, W. G.; Rede; Europa
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