Suchen in GiNDok

Recherchieren Sie hier in allen Dokumenten, die auf GiNDok publiziert wurden.

Filtern nach
Letzte Suchanfragen

Es wurden 501 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 341 bis 345 von 501.

Sortieren

  1. Poesie und Trauma der Grenze : literarische Grenzfiktionen bei Ingeborg Bachmann und Terézia Mora

    Meine Überlegungen in diesem Essay gelten zwei sehr unterschiedlichen Grenzfiktionen in der Prosa von Ingeborg Bachmann und Terézia Mora, die in der Kontrastformel meines Titels als Poesie und Trauma der Grenze umschrieben sind. Damit bezeichne ich... mehr

     

    Meine Überlegungen in diesem Essay gelten zwei sehr unterschiedlichen Grenzfiktionen in der Prosa von Ingeborg Bachmann und Terézia Mora, die in der Kontrastformel meines Titels als Poesie und Trauma der Grenze umschrieben sind. Damit bezeichne ich die Tendenz dieser topographisch angelegten Geschichten, eine prekäre Marginalität im Hinblick auf eine imaginäre Herkunft zu transzendieren oder als allegorisches Verfallsszenario zu chiffrieren.

    Es handelt sich um Ingeborg Bachmanns Erzählung 'Drei Wege zum See', die letzte und längste von fünf Geschichten des 1972 erschienenen 'Simultan'- Bandes und auch die letzte Publikation zu Bachmanns Lebzeiten, sowie um Terézia Moras ersten Erzählband 'Seltsame Materie', dessen zehn Geschichten allesamt im ungarisch-österreichischen Grenzgebiet in unmittelbarer Nähe des Eisernen Vorhangs angesiedelt sind. Für eine dieser Erzählungen mit dem Titel 'Der Fall Ophelia' wurde die 1971 in Ungarn geborene und seit dem Ende des Kalten Krieges in Berlin lebende Schriftstellerin auch mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis des Jahres 1999 ausgezeichnet. Der zeitkritische Gestus von Bachmanns Erzählung ist geprägt von einer modernen Entfremdungserfahrung und der Sehnsucht nach einem imaginären Ursprung; der anti-heimatliche Blick Terézia Moras auf das Terrain der eigenen Herkunft resultiert aus der alptraumhaften Erfahrung der Welt als Gefängnis, wie sie sie in einer Europa-Kolumne zum EU-Beitritt mittelosteuropäischer Länder im Mai 2004 skizziert hat: "Ich durfte zur ersten Generation gehören, die ihr Erwachsenenalter in einer neuen Welt begann. Vom Atomkrieg habe ich seither nicht mehr geträumt. Von Grenzschikanen bis heute. [...]"

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Bachmann, Ingeborg; Drei Wege zum See; Mora, Terézia; Seltsame Materie
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. "Alle tanzen, doch niemand kennt die Platten" : Pastiche, Sampling und Intertextualität in Thomas Meineckes Roman "Tomboy"
    Autor*in: Dunker, Axel

    Thomas Meinecke proklamiert seit seinem ersten Roman 'The Church of John F. Kennedy' (1996) das Bild einer nicht-essentialistischen Gesellschaft, in der Kategorien wie nationale Identität oder ethnische Homogenität aufgelöst werden. In seinem zweiten... mehr

     

    Thomas Meinecke proklamiert seit seinem ersten Roman 'The Church of John F. Kennedy' (1996) das Bild einer nicht-essentialistischen Gesellschaft, in der Kategorien wie nationale Identität oder ethnische Homogenität aufgelöst werden.

    In seinem zweiten Roman 'Tomboy' (1998) wird die Dekonstruktion von Identitäts-Postulaten auf Gender-Ebene fortgeführt. Literarisch äußert sich das in einer Dekonstruktion formaler Prinzipien des philosophischen Romans. Philosophische Fragen werden nicht wirklich diskutiert in dem Sinne, daß diskursiv verschiedene philosophische Standpunkte ausgeführt würden. Statt dessen werden Philosophie und Welt als Diskursereignisse dargestellt - was selbst wieder eine quasi-philosophische These ausmacht.

    Diese wird vor allem formal umgesetzt, was Prinzipien des 'philosophischen Romans' aus dem Grenzbereich der klassischen Moderne und der historischen Avantgarde entspricht, in dem sich in der Fortführung Nietzsches das Ende des essentialistischen Philosophierens bereits niedergeschlagen hat. Zu nennen wären hier etwa die Gaunergeschichten Walter Serners aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts oder Carl Einsteins Bebuquin (1906/09), dessen Figuren "in erster Linie Repräsentanten erkenntnistheoretischer und philosophischer Positionen" sind. Auch hier werden Philosopheme nicht diskursiv erörtert, sondern performativ ausgeführt.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Meinecke, Thomas; Tomboy; Dekonstruktion; Roman; Philosophischer Roman; Intertextualität
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. Die Gedächtnismetapher

    "Der Hypertext ist ein Dschungel, ein komplexes Netz aus Gedanken, in dem die Lesenden sich ihre eigenen Pfade suchen müssen und kein Pfad wie der andere ist. Hypertext – die griechische Vorsilbe "hyper" bedeutet "viel zu viel". Viel zu viel Text... mehr

     

    "Der Hypertext ist ein Dschungel, ein komplexes Netz aus Gedanken, in dem die Lesenden sich ihre eigenen Pfade suchen müssen und kein Pfad wie der andere ist. Hypertext – die griechische Vorsilbe "hyper" bedeutet "viel zu viel". Viel zu viel Text also? [...] Hypertext ist eine Folge der Wissensexplosion im 20. Jahrhundert und der damit einhergehenden Suche nach Formen, wie das sich rasend vermehrende Wissen und zunehmend komplexere Sachverhalte angemessen dargestellt werden können. Hypertexte sind wie Netze strukturiert, vielstimmig, dezentriert und durch Knoten oder Links verbunden [...] Hypertext ist der Vorstellung nach gebaut, wie Denken und Gedächtnis funktionieren.

    Unser Denken ist - ein Selbstversuch von wenigen Sekunden bestätigt das - sprunghaft assoziativ und also nicht linear [...] Das WWW (World Wide Web) ist im Grunde ein aus Millionen von Hypertextdokumenten zusammengesetzter einziger monströser Hypertext, der sich ständig verändert [...] Anfang der neunziger Jahre war auf Arte eine Sendung zu sehen, in der ein Kritiker des Internets sagte, sich im World Wide Web informieren zu wollen sei dem Versuch vergleichbar, aus einem Feuerwehrschlauch Wasser zu trinken: Man bleibe dabei immer durstig [...] Was will ich? Wo bin ich? Wie komm ich da oder dort hin (und wie wieder zurück)? - nützliche Fragen, auch für Netznomaden."

    Soweit www.rundumkultur.ch

     

    Die griechische Präposition "hyper" bedeutet keineswegs "viel zu viel", sondern "über etwas hinaus, über etwas hinweg" und folglich auch "darüber, oberhalb, jenseits". Worüber hinaus also und jenseits wovon? Hypertext ist "vereinfacht gesagt eine Sammlung von verbundenen Textsegmenten. Diese Segmente sind miteinander durch sogenannte Links bzw. Hot-words verknüpft, markierte Wörter, die nach einem Mausklick zu dem Segment führen, dessen Adresse sie gespeichert haben. Da ein Textsegment mehrere Links aufweisen kann, [...] befinden sich die Segmente nicht in einer linearen Ordnung wie die Perlen einer Kette [...], sondern bilden die Form eines Netzes, das mehrere Wege von Knoten zu Knoten ermöglicht - der englische Terminus für ein Textsegment ist daher Node (Knoten)."

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Internetliteratur; Hypertext; Gedächtnis; Wissensrepräsentation
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  4. Die Romantik und das Unendliche : Grenzgänge zwischen Ästhetik und Ökonomie

    Romantik und Ökonomie? Der entsprechende Eintrag in Schanzes einschlägigem Romantik-Handbuch ist kurz und bestätigt alle Vorurteile, die von einer "Weltfremdheit" des ästhetischen Denkens um 1800 ausgehen. Markus Schwering diagnostiziert in seinem... mehr

     

    Romantik und Ökonomie? Der entsprechende Eintrag in Schanzes einschlägigem Romantik-Handbuch ist kurz und bestätigt alle Vorurteile, die von einer "Weltfremdheit" des ästhetischen Denkens um 1800 ausgehen. Markus Schwering diagnostiziert in seinem Beitrag zur romantischen Theorie der Gesellschaft, dass eine latent eigentumsfeindliche Strömung die Romantik in allen Phasen durchzieht. Schlimmer noch: "Die Lebenswelt, die dem 'poetisch' gestimmten Subjekt entgegentritt, wird als kalter Mechanismus, als Räderwerk, als Öde und Leere bezeichnet." Die Opposition von romantischem und wirtschaftlichem Denken hatte schon Heinrich Heine in seiner Romantischen Schule als ein ursächliches Moment der Romantik in Verdacht. "Vielleicht war es der Missmut ob dem jetzigen Geldglauben, der Widerwille gegen den Egoismus, den sie überall hervorgrinsen sahen, was in Deutschland einige Dichter von der romantischen Schule, die es ehrlich meinten, zuerst bewogen hatte, aus der Gegenwart in die Vergangenheit zurück zu flüchten und die Restauration des Mittelalters zu befördern." Damit ist der Streit zwischen Klassik und Romantik, dem Vernünftigen und dem Irrationalen, dem "Gesunden" und dem "Kranken" (Goethe) lange vor Carl Schmitt pointiert auf den wirtschaftlich-weltflüchtigen Punkt gebracht. Eben weil diese Dichotomien in ihrem historischen Rahmen so schlüssig erscheinen, müssen sie in Frage gestellt werden.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Unendlichkeit <Motiv>; Deutsch; Romantik
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  5. Fortpflanzung als Staatsaktion : Kleists "Amphitryon" und die Heilige Familie

    "Es sei. Dir wird ein Sohn geboren werden, / Dess' Name Herkules:" (III, 11, V. 2335 f.)1 , spricht Jupiter in der letzten Szene von Kleists 'Amphitryon' zur Titelfigur, dem Feldherrn der Thebaner. Hierbei handelt es sich, wie bereits oft bemerkt... mehr

     

    "Es sei. Dir wird ein Sohn geboren werden, / Dess' Name Herkules:" (III, 11, V. 2335 f.)1 , spricht Jupiter in der letzten Szene von Kleists 'Amphitryon' zur Titelfigur, dem Feldherrn der Thebaner. Hierbei handelt es sich, wie bereits oft bemerkt wurde, um ein Echo des Matthäusevangeliums, in dem der Engel des Herrn Joseph verkündet: "Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen" (Mt 1,21, Lutherbibel).

    Nicht nur an dieser Einzelstelle werden im Amphitryon griechischer Mythos und christliche Heilsgeschichte übereinander geblendet. Die Parallelen reichen wesentlich weiter, ja man kann sie als strukturbildende Elemente weiter Teile der Dramenhandlung bezeichnen: Die Jungfrau Alkmene wird von einem Gott geschwängert. Die Beziehung zwischen ihr und ihrem Gatten Amphitryon scheint beendet, aber schließlich kann der Ehemann vom Gott durch die Geburt eines Kindes versöhnt werden, auch wenn dieser ihm dabei auferlegt - so zumindest ist es meine Lesart dieser Verse - seine Frau auch in Zukunft nicht anzurühren, also mit ihr eine sogenannte Josephsehe zu führen: "Sie wird Dir bleiben; / Doch laß sie ruhn, wenn sie dir bleiben soll!" (III, 11, V. 2346 f.) Herkules, der aus der Verbindung von Alkmene und Jupiter hervorgegangene Sohn, wiederum ist ebenfalls göttlich. Die biblische Heilige Familie mit Jesus, Maria, Joseph und Gottvater im Hintergrund ist in Kleists 'Amphitryon' damit vollzählig versammelt.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Kleist, Heinrich von; Amphitryon
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess