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  1. "nichts mehr wie vorher" : "Mogadischu Fensterplatz" von F.C. Delius als Szenario der Postsouveränität
    Erschienen: 07.01.2025

    Ich möchte vorschlagen, "Mogadischu Fensterplatz" ausgehend von der im Roman thematisierten und sprachlich reflektierten Ausnahmesituation als Szenario der Postsouveränität zu untersuchen. Ein solches Szenario stellt sich als Folge einer Zäsur ein,... mehr

     

    Ich möchte vorschlagen, "Mogadischu Fensterplatz" ausgehend von der im Roman thematisierten und sprachlich reflektierten Ausnahmesituation als Szenario der Postsouveränität zu untersuchen. Ein solches Szenario stellt sich als Folge einer Zäsur ein, die es erforderlich macht, nach neuen Kategorien, Begriffen und Darstellungsweisen für eine ungewohnte, zumeist plötzlich eingetretene Situation zu suchen. Niemand behält dabei den Überblick. Diese Konstellation von plötzlicher Ausnahme, Zäsurerfahrung, Orientierungslosigkeit und Begriffsauflösung beinhaltet eine Formveränderung souveräner Instanzen wie Subjekt, Staat und Kunst und führt hin zu einer postsouveränen Verunsicherung, die der Roman erzählerisch einzufangen versucht. Der zehn Jahre nach der tatsächlichen Entführung erschienene Roman "Mogadischu Fensterplatz", der die Ereignisse aus der Innensicht des Flugzeugs literarisch rekonstruiert, ist nicht nur ein Beispiel für die literarische Auseinandersetzung mit dem Terrorismus, sondern vor allem ein literarischer Text, der reflektiert, welche Bedeutung die Rhetorik von Zäsur, Epochenumbruch, Zeitenwende für die Selbstbeschreibung der Gesellschaft hat. Der Roman zeigt die Bemühung darum, eine dem Ereignis der Flugzeugentführung angemessene literarische Erzählweise zu finden und zugleich die Bedingungen dieser Darstellung zu reflektieren. Das Ereignis 'Mogadischu' wird hier nicht nacherzählt, sondern erzählerisch hervorgebracht.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Delius, Friedrich Christian; Mogadischu Fensterplatz
    Lizenz:

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. 'Mitwisser' : Topoi und Affektstrukturen deutschsprachiger Generationenerzählungen am Beispiel von Hanns-Josef Ortheil und Christoph Geiser
    Autor*in: Reidy, Julian
    Erschienen: 07.01.2025

    Trotz dem Welterfolg der "Buddenbrooks" und trotz zwei weiteren Popularitätsschüben intergenerationellen Erzählens - zunächst in Form der sogenannten 'Väterliteratur' in den 1970er und 80er Jahren, sodann seit etwa den 90er Jahren in der Gestalt des... mehr

     

    Trotz dem Welterfolg der "Buddenbrooks" und trotz zwei weiteren Popularitätsschüben intergenerationellen Erzählens - zunächst in Form der sogenannten 'Väterliteratur' in den 1970er und 80er Jahren, sodann seit etwa den 90er Jahren in der Gestalt des sich ungebrochener Beliebtheit erfreuenden Generationenromans der Gegenwartsliteratur - trotz alledem also kommt der Gattung in der Literaturwissenschaft eine merkwürdig marginale Position zu. Das Desiderat einer diachronen, literaturgeschichtlich fundierten Auseinandersetzung mit der Gattung und insbesondere mit der Rolle und dem Nachleben ihres mutmaßlichen "Referenztext[s]" "Buddenbrooks" liegt brach, während immer wieder, mit mehr oder weniger interpretatorischer Gewalt versucht wird, die 'Väterliteratur' als eigene Subgattung von aktuellen Ausprägungen des Generationenromans abzugrenzen und der Gattung als solcher eine eng mit deutschen Vergangenheitsbewältigungsdiskursen verschränkte Formal- und Wirkungsästhetik zuzuschreiben. [...] Die Debatte um den Generationenroman soll hier nicht ausgreifend rekapituliert werden. Vielmehr möchte ich der Diskussion ein exemplarisches Addendum hinzufügen. Die Zusammenschau einiger beispielhafter Generationennarrative soll erstens nochmals schlaglichtartig zeigen, dass die in der Forschung immer wieder versuchte Binnendifferenzierung zwischen 'Väterliteratur' und aktuellen Generationenromanen unhaltbar ist. Zweitens, und damit zusammenhängend, sollen die gedächtniskulturellen Interventionen, die diese Texte oft (aber nicht immer) vornehmen, in ihrer Subtilität schärfer profiliert und aus den simplizistischen Schemata des 'Generationenkonflikts' oder der 'intergenerationellen Versöhnung' herausgelöst werden. Drittens schließlich soll durch den Einbezug eines einschlägigen Schweizer Generationenromans zudem die (bundes-)deutsche erinnerungskulturelle Vereinnahmung der Gattung generell problematisiert werden: Die Indienstnahme des Generationenromans als Vehikel der Aufarbeitung von spezifisch 'deutschen' Weltkriegstraumata und schuldhaften familiären Verstrickungen ist eben nicht haltbar, wenn im Schweizer Kontext, in dessen spezifischem "Schicksalsklima" diese individuellen und transgenerationellen Erfahrungen gar nicht gemacht wurden, doch ähnliche oder identische Darstellungsstrategien, Themensetzungen und Motivstrukturen anzutreffen sind.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
  3. "Eingedenklich" : zum geschichtlichen Zugriff in der Dichtung Paul Celans
    Autor*in: Ahlborn, Leon
    Erschienen: 07.01.2025

    Die Essays und Schriften Walter Benjamins bilden für Celan immer von Neuem den Anlass eines zeitübergreifenden Gespräches. Dies ist durch die Vielzahl von direkten Zitaten und Verweisen belegt, in welchen Celan auf das Werk Benjamins referiert, wie... mehr

     

    Die Essays und Schriften Walter Benjamins bilden für Celan immer von Neuem den Anlass eines zeitübergreifenden Gespräches. Dies ist durch die Vielzahl von direkten Zitaten und Verweisen belegt, in welchen Celan auf das Werk Benjamins referiert, wie auch in Bezug auf die Lektürespuren gesichert, die sich in Celans eigener Ausgabe der Schriften Benjamins finden lassen. Dieser Rezeptionszusammenhang zwischen den Autoren hat eine Vielzahl divergierender wissenschaftlicher Untersuchungen hervorgebracht, die versuchen, die fruchtbare Auseinandersetzung durch Analyse der Verweise zu rekonstruieren. Das geschichtliche Thema als zentrales Verbindungselement erwähnen schon früh Kommentatoren wie Menninghaus oder David Brierly. Doch bleibt es zumeist bei vereinzelten Bemerkungen bezüglich expliziter textueller Referenzen, ohne die schematische Konvergenz zwischen den Autoren näher zu beleuchten. Eine umfassende konzeptionelle Untersuchung steht also aus. Vor diesem Hintergrund versteht sich der vorliegende Aufsatz als eine systematische Annäherung an die Vollzugsweise des geschichtlichen Zugriffs in der Celan'schen Dichtung. Dabei soll gezeigt werden, wie Celans Ringen mit der "kontinuierlichen Diskontinuität" ihre Legitimation aus einer Verflechtung verschiedener zeitlicher Ebenen mit Blick auf das Heute schöpft, wobei die komplexe Struktur aus Geschehenem und Gegenwart unter Zuhilfenahme wichtiger Aspekte von Benjamins Geschichtsdenken an Konturen gewinnt. Dazu wird zunächst die Stellung der Geschichte in Celans Poetologie anhand einer fokussierten Analyse des "Meridian" expliziert, um die Rolle des geschichtlichen Momentes im Gang der Argumentation herauszuarbeiten. Im zweiten Teil werden die herausgestellten poetologischen Elemente im konkreten Gedicht verfolgt. Aufbauend auf der Benjamin'schen Denkfigur des Eingedenkens soll anhand einer Analyse des Gedichtes "Oben", geräuschlos der geschichtliche Zugriff in seiner schematischen Ausprägung verdeutlicht werden, wobei die Bewegung des Eingedenkens als analytische Brille und Konvergenzpunkt dient.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Celan, Paul; Der Meridian; Lyrik; Geschichtsdenken; Benjamin, Walter
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  4. Imitatio Christi als fixe Idee : Pathographie und Intertextualität in Gerhart Hauptmanns novellistischer Studie "Der Apostel"
    Erschienen: 07.01.2025

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen... mehr

     

    In seiner novellistischen Studie "Der Apostel", die 1890 erstmals erschien und bis heute nur selten Gegenstand der Forschung war, entwirft Gerhart Hauptmann das Psychogramm eines einzelgängerischen Anonymus. Der Protagonist verbindet einen skurrilen Messianismus mit pantheistisch grundiertem Naturenthusiasmus, Zivilisationskritik und einer naiven Friedensideologie. Seine Isolation kompensiert er durch narzisstische Selbststilisierung und einen bis zu Omnipotenz-Phantasien reichenden Wirkungswillen. Aufgrund seiner pathologischen Psychodynamik changiert er allerdings immer wieder zwischen messianischem Sendungsbewusstsein und Inferioritätsgefühlen. [...] Indem Hauptmanns "Apostel"-Novelle die pathologische Symptomatik der Figur mit dem Epochenphänomen der Wanderprediger und messianischen Erlöserfiguren verbindet, gibt er dem individuellen Fall zugleich einen exemplarischen Charakter. Der psychischen Problematik des Apostels verleiht er durch interne Fokalisierung mithilfe erlebter Rede besondere Intensität. Dadurch entsteht ein facettenreiches narratives Experimentierfeld, in dem intertextuelle Referenzen eine symptomatische Aussagekraft gewinnen: So zeigt die Naturdarstellung und die psychologische Profilierung der novellistischen Studie aufschlussreiche, von der Forschung jahrzehntelang übersehene Affinitäten zu Goethes "Werther" und Büchners "Lenz". Im Folgenden gilt es, diese intertextuellen Vernetzungen herauszuarbeiten, um zu zeigen, inwiefern Hauptmann Motive dieser beiden kanonischen Vorgängertexte für die expressive Intensität seiner eigenen psychologischen Gestaltung nutzt, sie zugleich aber unter dem Einfluss anderer sozialhistorischer Rahmenbedingungen auf spezifische Weise transformiert.

     

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  5. Jüdische Ostern : zur politischen Poetologie Paul Celans
    Autor*in: Kashi, Daniel
    Erschienen: 07.01.2025

    Agamben ruft Celan als Zeugen seiner eigenen Philosophie auf, insbesondere seiner Vision einer neuen Gemeinschaft. [...] Das Celan'sche Judentum, das Agamben in seiner Lektüre andeutet, bezeichnete insofern essentiell eine Staatenlosigkeit und eine... mehr

     

    Agamben ruft Celan als Zeugen seiner eigenen Philosophie auf, insbesondere seiner Vision einer neuen Gemeinschaft. [...] Das Celan'sche Judentum, das Agamben in seiner Lektüre andeutet, bezeichnete insofern essentiell eine Staatenlosigkeit und eine Identität, die nicht mehr gesetzlich-normativ bestimmbar ist und aus Agambens Perspektive insofern zu einer Figur der Nicht-Identität wird, die gewissermaßen der Subjektivierungsform (oder besser Subjektivierungsform) einer kommenden Gemeinschaft beliebiger Singularitäten entspricht. Dieses Konzept entwirft Agamben gegen die Bestimmung des Politischen und der damit zusammenhängenden Konzeption einer politischen Gemeinschaft, wie sie Carl Schmitt konzipiert, die sich auf der Unterscheidung von Freund und Feind gründet. Ziel dieses Aufsatzes ist es zu zeigen, dass sich Celans politische Poetologie zwar einerseits tatsächlich einer solchen Konzeption des Gemeinschaftlichen annähert, dies aber gerade nur vor dem Hintergrund einer fundamentalen Feindschaft vermag. Celan kann insofern nicht als Entlastungszeuge für Agambens utopistische Philosophie fungieren, vielmehr bezeugt er die notwendige Einbettung radikaler Politik in akute politische Kämpfe und steht dabei sowohl für eine Politik, als auch für eine Gemeinschaft, die sich letztlich radikal von dem unterscheidet, was Agamben, aber etwa auch Derrida aus ihm herauslesen möchten. Als Fluchtlinien dieses Essays werden sich einerseits Celans expliziter Antifaschismus wie andererseits auch seine Vision einer Substitution des göttlichen Bundes mit einem Bund der Menschen herausstellen.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Celan, Paul; Poetologie; Politik; Gemeinschaft; Agamben, Giorgio
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