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  1. Begegnung mit dem Eremiten – Zur Thematik des Einsiedlertums im Werk Hermann Hesses
    Autor*in: Meng, Guofeng
    Erschienen: 2018

    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik des Einsiedlertums im Werk Hermann Hesses, vor allem in den Erzählungen Drei Legenden aus der Thebais, Der Weltverbesserer, Demian, Siddhartha, Der Steppenwolf und Das Glasperlenspiel, in denen das... mehr

     

    Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik des Einsiedlertums im Werk Hermann Hesses, vor allem in den Erzählungen Drei Legenden aus der Thebais, Der Weltverbesserer, Demian, Siddhartha, Der Steppenwolf und Das Glasperlenspiel, in denen das eremitische Phänomen aufgrund religiös-kultureller, historisch-politischer, stilistisch-ästhetischer sowie erzieherischer Implikationen eine konstruktive Rolle spielt. Das Einsiedlertum in Hesses Werken lässt sich daher nicht nur auf seine speziellen Kategorisierungen, Attribute und Funktionen detailliert konzentrieren, sondern auch in Kombination mit verschiedenen literarischen Motiven integrativ systematisieren. Durch die Textinterpretationen, unter die vornehmlich die Analysen der Einsiedlerfiguren sowie der eremitischen Daseinsmodi subsumiert werden, lassen sich etliche Aspekte der Einsiedlertumsthematik im Werk Hesses herauskristallisieren: Die Kategorie des Eremitentypus basiert nicht nur auf einem einfachen, dichotomischen Kriterium (wie „geografisch/sozial“, „transitorisch/langfristig“, „existenziell/intentionell“ und „philosophisch/politisch“), sondern die eremitische Identität ist hinsichtlich konkreter Konfigurationen auch dynamisch und synkritisch. Obwohl das eremitische Phänomen in Hesses Texten unmerklich und „heimlich“ (wie die Einsiedelei im Wald) zu sein scheint, bezieht es sich gerade auf den „roten Faden“ des erzählerischen Entwicklungsverlaufs bzw. des epischen, konnotativen und weltanschaulichen Aufbaus. Zwar wird den eremitischen Episoden Hesses der individualistische, antibürgerliche und damit scheinbar unpolitisch-utopische Sinnbezug zugemessen, aber das Einsiedlertum bezieht mit einer andersartigen Ausdrucksweise des Machtverhältnisses eben einen dynamischen Protest gegen die politische Stagnation bzw. die radikale (imperialistisch-nationalistische und faschistische) Ideologisierung in sich ein. Im Gegensatz zur negativen oder religiösen (asketischen) Konnotation des Einsamkeitsbegriffs ist bei Hesse, von der äußeren, wirtschaftlichen Verarmung abgesehen, eine säkularisierte, im humanistischen Sinne positive Art zu extrahieren, nämlich die unabhängige, „gewollte und heroische Einsamkeit“. Das einsiedlerische Betreuungsverhältnis, das sich zwischen einem Einsiedlermentor und einem jungen Helden in den Entwicklungsromanen Hesses konstituieren lässt, lehnt sich in gewissem Maße an Rezeption und Umarbeitung solch eines narrativen Modus aus der deutschen Literaturgeschichte an. Räumliche Gestaltungen, gender-markierte Züge und interkulturelle Bezüge, die insgesamt „eine andere Welt“ im Werk Hesses errichten, generieren zusammen eine Art der narrativen Ästhetik des Einsiedlertums, die darüber hinaus dem Leser (in der kognitiven Herausbildung beim Lesen) mehrerlei szenische und epistemische Abbildungen widmet. ; The present monograph deals with the subject of hermitism in the works of Hermann Hesse, especially in the stories Drei Legenden aus der Thebais, Der Weltverbesserer, Demian, Siddhartha, Der Steppenwolf and Das Glasperlenspiel, in which the eremitic phenomenon with religious-cultural, historical-political, stylistic-aesthetic and educational implications plays a constructive role. The hermitism in Hesse's works can therefore not only be focused in detail on his special categorization, attributes and functions, but also systematized integratively in combination with various literary motifs. The textual interpretations, which mainly subsume the analyses of the hermits and the eremitic modes of existence, reveal a number of aspects of the theme of hermitism in Hesse's works: The hermiteal type is based not only on a simple, dichotomous criterion (such as "geographic / social "," Transitory / long-term "," existential / intentional "and " philosophical / political "), but the eremitic identity is also dynamic and syncretic in terms of concrete configurations. Although the eremitic phenomenon in Hesse's texts seems to be imperceptible and "secretive" (like the hermitage in the forest), it refers precisely to the "common thread " of the narrative development process or the epic, connotative and ideological structure. Although the eremitic episodes of Hesse are attributed to the individualistic, anti-bourgeois and thus seemingly unpolitical-utopian meaning, the hermitism, with a special expression of the relation of power, draws a dynamic protest against political stagnation or the radical (imperialist-nationalist and fascist) ideologizing in itself. In contrast to the negative or religious (ascetic) connotation of the concept of loneliness, apart from the external, economic impoverishment, Hesse has to extract a secularized, in the humanistic sense positive way, namely the independent, "willed and heroic loneliness". The reclusive care relationship, which can be constituted between a hermit mentor and a young hero in the developmental novels of Hesse, is to some extent based on the reception and reworking of such a narrative mode from German literary history. Spatial arrangements, gender-marked traits, and intercultural references, which as a whole build "another world" in Hesse's works, together create a kind of narrative aesthetic of hermitism, which moreover gives the reader (in the cognitive development of reading) several scenic and episteptic aspects dedicated to mixed pictures.

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Hesse; Hermann; Einsiedler |Motiv|
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de ; info:eu-repo/semantics/openAccess