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Ihr werdet sicher bei der Lektüre meines Tagebuches oft erstaunt den Kopf schütteln, oder laut lachen, denn es ist ja nicht nur traurig und zum Weinen. Heute kann ich sogar selber über vieles lachen. Wenn ich nur darandenke, wie ich aus der amerikanischen Schule davonlief, weil sie mir meine Ruth geraubt hatten. Wie ich zum ersten Mal Mackys "Villa" betrat, wie ich ein Junge werden mußte, obwohl ich doch ein Mädchen bin, und der Mr. Doolittle auf meine Spur kam. Oder wie Frau John in Ottawa immer Detektiv spielen wollte, um hinter mein Geheimnis zu kommen, und wie ich dann im spannendsten Augendblick eingeseift in der Badewanne saß. Jedenfalls freue ich mich, daß mein Tagebuch nun wirklich ein richtiges gedrucktes Buch geworden ist, und ihr es auch lesen könnt und nicht nur mein Freund Erwin, für den ich es eigentlich geschrieben habe. Ich hoffe auch, ihr werdet nicht zu sehr gescholten, wenn ihr meine ganz tollen Abenteuer mit Mackenzieking und Cimbalo in einem Atem lest. Ich war selber oft so aufgeregt vor Spannung, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das alles, was wir getan hatten, je wieder in Ordnung kommen sollte, und ob wir endlich Ruths Vater finden würden. Nun, mit zwei so guten Kameraden, wie dem Zeitungsjungen Macky und dem Liftboy Cimbalo mußte am Schluß alles gut werden. Ja, es geht nichts über eine gute Freundschaft, und ich hoffe, ihr werdet die beiden genauso lieb gewinnen, wie ich sie am Ende unserer großen Reise vom Atlantik zum Pazifik hatte. Es lebe die Kameradschaft! Eure Mirjam Sabrowsky
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