Ideologiekritik als retro- und prospektive Fähigkeit. Ein Unterrichtsversuch zur Behandlung eines NS-Romans im Geschichtsunterricht
Das niedersächsische Kerncurriculum Geschichte sieht für die Jahrgänge 5-10 nicht vor, ideologiekritisches Arbeiten zu ermöglichen. Erst in der Oberstufe sind solche Arbeitsweisen vorgesehen. Doch sind jüngere Schülerinnen und Schüler nicht in der...
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Das niedersächsische Kerncurriculum Geschichte sieht für die Jahrgänge 5-10 nicht vor, ideologiekritisches Arbeiten zu ermöglichen. Erst in der Oberstufe sind solche Arbeitsweisen vorgesehen. Doch sind jüngere Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage dazu? Oder hat bisher niemand versucht, ideologiekritische Verfahrensweisen explizit im Unterricht anzuwenden, wo doch die Geschichtsdidaktiker Michael Sauer und Klaus Bergmann durchaus darauf hinweisen? Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, ob es Schülerinnen und Schülern einer 10. Gymnasialklasse gelingt, Textauszüge eines belasteten NS-Romans ideologiekritisch zu analysieren, Ideologeme herauszuarbeiten, Textstellen und Sprache zu untersuchen und ihr Vorgehen metakognitiv zu hinterfragen. Die Arbeit runden ausführliche Arbeitsmaterialien ab, mithilfe derer das unmittelbare Arbeiten im Unterricht ermöglicht wird. Dabei können die Materialien sowohl im Deutsch- als auch Geschichtsunterricht angewendet werden.
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Sprachrichtigkeit und Sprachlogik : von der ‚reinen‘ Sprache zum ‚klaren‘ Gedanken
Das Kapitel umreißt die Entstehung von öffentlichen Sprachurteilen vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zu deren Etablierung während der Befreiungskriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dieser lange Zeitraum umfasst sowohl den Beginn der...
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Das Kapitel umreißt die Entstehung von öffentlichen Sprachurteilen vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zu deren Etablierung während der Befreiungskriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dieser lange Zeitraum umfasst sowohl den Beginn der Reflexionen über die deutsche Sprache auf Deutsch wie auch die in Urteilen implizit und explizit erwähnten unterschiedlichen Funktionalisierungen der Sprache, z. B. als Mittel der Erkenntnis oder zur Verwirklichung politischer Ideale. Kernaussage des Kapitels ist, dass die schriftlich tradierten Ideale der ‚reinen Sprache‘ und der ‚klaren Sprache‘ sich von den Sprachgesellschaften des Barock über die Aufklärung bis zum (Sprach-)Nationalismus in Deutschland in einem Punkt verändern: Die ‚Reinheit der Sprache‘ ist ein früher Versuch der v. a. sprachstrukturellen, diachronen Begründung der Ursprünglichkeit des Deutschen, während die ‚Klarheit der Sprache‘ wesentlich stärker die kommunikative und damit gesellschaftliche Funktion der Sprache im Blick hat.
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Schrift und Bild gesellt sich gern ; Boris Roman Gibhardt und Johannes Grave verschieben mit ihrem Sammelband lohnenswert den Fokus von der Produzenten- und Artefakt- auf die Rezipientenseite
Aus: literaturkritik.de Das Rezensionsforum
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Verursacht Sprache wirklich Gewalt?
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und weiteren Mordanschlägen in der jüngsten Vergangenheit wurde in Kommentaren und Stellungnahmen immer wieder behauptet, dass hier Sprache in Gewalt umgeschlagen sei. Dies ist einerseits...
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Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und weiteren Mordanschlägen in der jüngsten Vergangenheit wurde in Kommentaren und Stellungnahmen immer wieder behauptet, dass hier Sprache in Gewalt umgeschlagen sei. Dies ist einerseits naheliegend vor dem Hintergrund dessen, was wir über die Täter und ihre Äußerungen wissen. Was aber sagt die Wissenschaft dazu?
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Wird aus Sprache Gewalt?
Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und weiteren Mordanschlägen in der jüngsten Vergangenheit wurde in Kommentaren und Stellungnahmen immer wieder behauptet, dass hier Sprache in Gewalt umgeschlagen sei. Dies ist einerseits...
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Nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und weiteren Mordanschlägen in der jüngsten Vergangenheit wurde in Kommentaren und Stellungnahmen immer wieder behauptet, dass hier Sprache in Gewalt umgeschlagen sei. Dies ist einerseits naheliegend vor dem Hintergrund dessen, was wir über die Täter und ihre Äußerungen wissen. Was aber sagt die Wissenschaft dazu? Wie ist aus sprach- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht dieser angenommene Zusammenhang zu bewerten?
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