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  1. Bruder Jakob : "Hamlet oder Hekuba" als Legende von Schmitts Rolle im Nationalsozialismus
    Erschienen: 2025

    Carl Schmitt (1888–1985) wird heute als Jurist wie als historischer Akteur - 'Kronjurist' des Weimarer Präsidialsystems wie des Nationalsozialismus - weltweit extensiv und intensiv diskutiert. Es ist bekannt, dass Schmitt vor wie nach 1945 zu... mehr

     

    Carl Schmitt (1888–1985) wird heute als Jurist wie als historischer Akteur - 'Kronjurist' des Weimarer Präsidialsystems wie des Nationalsozialismus - weltweit extensiv und intensiv diskutiert. Es ist bekannt, dass Schmitt vor wie nach 1945 zu autobiographischen Legenden und Mystifikationen neigte: Er argumentierte in historischen Parallelen und verglich seine Stellung und Rolle mit 'klassischen' Autoren wie Thomas Hobbes oder auch Donoso Cortés. Intensiv rezipierte er seit früher Jugend Dichtung, suchte den Kontakt zu Künstlern und bewegte sich auch in der Bohème. Der folgende Text analysiert eine zentrale autobiographische Spiegelung und apologetische Legende: Schmitts Hamlet-Identifikation. Er betrachtet Schmitts Büchlein "Hamlet oder Hekuba" von 1956 als eine autoritative Leseanweisung an das Publikum und kritisiert die Identifikation mit Hamlet und König Jakob. Schmitts Mystifikationen changieren zwischen tagträumerischer Phantasie und strategischen vergangenheitspolitischen Legenden. [.] Sein hermetischer Text wurde bislang kaum verstanden, weshalb die folgende Analyse der Legende strikt folgt und sie in manchen Konsequenzen vielleicht wörtlicher dechiffriert, als Schmitt es beabsichtigt haben mag. [.] Schmitts Hamlet-Identifikation ist aber die zentrale Botschaft der Schrift. Das rechtfertigt ein pedantisches Vorgehen. [.] Der folgende Text geht von dem Befund aus, dass Schmitt mit seiner Hamlet-Deutung den "Einbruch" des Nationalsozialismus in sein Leben reflektierte und seine Rolle im Nationalsozialismus in hermetisch-apologetischer Form thematisierte. Auch seine exoterischen Erklärungen der Hamlet-Schrift sind demnach Ablenkungsmanöver: die halböffentliche Rede "Was habe ich getan?" von 1956 sowie der Aachener Vortrag "Hamlet als mythische Figur der Gegenwart" von 1957. Der Aachener Vortrag thematisiert, Überlegungen zum "Genie-Kult" und zur Dialektik von Psychologisierung und Historisierung weiterführend, die "bürgerliche" Psychologisierung des Hamlet-Mythos in repolitisierender Absicht und ...

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Schmitt; Carl; Nationalsozialismus; Autobiografische Literatur
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help ; info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Bruder Jakob : "Hamlet oder Hekuba" als Legende von Schmitts Rolle im Nationalsozialismus
    Erschienen: 07.01.2025

    Carl Schmitt (1888–1985) wird heute als Jurist wie als historischer Akteur - 'Kronjurist' des Weimarer Präsidialsystems wie des Nationalsozialismus - weltweit extensiv und intensiv diskutiert. Es ist bekannt, dass Schmitt vor wie nach 1945 zu... mehr

     

    Carl Schmitt (1888–1985) wird heute als Jurist wie als historischer Akteur - 'Kronjurist' des Weimarer Präsidialsystems wie des Nationalsozialismus - weltweit extensiv und intensiv diskutiert. Es ist bekannt, dass Schmitt vor wie nach 1945 zu autobiographischen Legenden und Mystifikationen neigte: Er argumentierte in historischen Parallelen und verglich seine Stellung und Rolle mit 'klassischen' Autoren wie Thomas Hobbes oder auch Donoso Cortés. Intensiv rezipierte er seit früher Jugend Dichtung, suchte den Kontakt zu Künstlern und bewegte sich auch in der Bohème. Der folgende Text analysiert eine zentrale autobiographische Spiegelung und apologetische Legende: Schmitts Hamlet-Identifikation. Er betrachtet Schmitts Büchlein "Hamlet oder Hekuba" von 1956 als eine autoritative Leseanweisung an das Publikum und kritisiert die Identifikation mit Hamlet und König Jakob. Schmitts Mystifikationen changieren zwischen tagträumerischer Phantasie und strategischen vergangenheitspolitischen Legenden. [...] Sein hermetischer Text wurde bislang kaum verstanden, weshalb die folgende Analyse der Legende strikt folgt und sie in manchen Konsequenzen vielleicht wörtlicher dechiffriert, als Schmitt es beabsichtigt haben mag. [...] Schmitts Hamlet-Identifikation ist aber die zentrale Botschaft der Schrift. Das rechtfertigt ein pedantisches Vorgehen. [...] Der folgende Text geht von dem Befund aus, dass Schmitt mit seiner Hamlet-Deutung den "Einbruch" des Nationalsozialismus in sein Leben reflektierte und seine Rolle im Nationalsozialismus in hermetisch-apologetischer Form thematisierte. Auch seine exoterischen Erklärungen der Hamlet-Schrift sind demnach Ablenkungsmanöver: die halböffentliche Rede "Was habe ich getan?" von 1956 sowie der Aachener Vortrag "Hamlet als mythische Figur der Gegenwart" von 1957. Der Aachener Vortrag thematisiert, Überlegungen zum "Genie-Kult" und zur Dialektik von Psychologisierung und Historisierung weiterführend, die "bürgerliche" Psychologisierung des Hamlet-Mythos in repolitisierender Absicht und generalisiert das Intellektuellen-Problem, das Schmitt mit Hamlet betont: ein "Mißverhältnis von Denken und Tun". Wichtiger ist aber die Frage, ob das überhaupt Schmitts Problem war.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Schmitt, Carl; Nationalsozialismus; Autobiografische Literatur
    Lizenz:

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