Erklären-Können stellt sowohl aus Sicht der Unterrichtsforschung (z. B. Shulman, 1987; Pauli, 2015) als auch aus Sicht von Schüler*innen (z. B. Wragg & Wood, 1984, Wörn, 2014) eine wichtige Fähigkeit einer Lehrkraft dar, die als eine core practice im (fach)didaktischen Repertoire angesehen werden kann. Wenn sie professionell ausgeführt wird, hat sie Einfluss auf die Unterrichtsqualität und den Lernerfolg von Schüler*innen. Dennoch gehört die explizite Förderung einer solchen Erklärkompetenz noch nicht zum Kernbereich der universitären Ausbildung von Lehrkräften (Schilcher et al., 2017). Im geplanten Beitrag sollen die Teilprojekte des Regensburger Forschungsprogramms FALKE (Fachspezifische Lehrerkompetenzen im Erklären) kurz vorgestellt werden. Neben der empirischen Forschung zu Kriterien guten Erklärens und einem interdisziplinär entwickelten Seminarkonzept zur Schulung von Erklärkompetenz im peer-to-peer-Format, steht vor allem die aktuelle Studie FALKE-e (FALKE-expertise) im Fokus des Beitrags. Hierbei wird die Entwicklung der Erklärkompetenz von Lehramtsstudierenden in sechs Fachdidaktiken (Deutsch-, Mathe-, Biologie-, Chemiedidaktik, Musikpädagogik und Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe der Methoden der empirischen Bildungsforschung und dem Lehrstuhl für Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung vergleichend untersucht. Ziel ist es, die Wirksamkeit zweier dafür entwickelter Interventionstypen zu untersuchen, die die Erklärkompetenz der Studierenden gezielt weiterentwickeln helfen sollen: Einerseits dadurch, dass Studierende selbst konzipierte Erklärungen vor Schüler*innen halten (und dies mit dem Lernerfolg der Schüler*innen abgeglichen wird), und andererseits in einem Setting, in dem Studierende anhand der Analyse und Reflexion von gefilmten unterrichtlichen Erklärungen eigene fiktive Erklärungen weiterentwickeln.
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