Ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache? Sprache in Zahlen: Folge 15
Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) führt seit den 1990er Jahren regelmäßig Repräsentativerhebungen zu Spracheinstellungen und Sprachkompetenzen in Deutschland durch. Über die Deutschland-Erhebung 2017 wurde in den Folgen 1 bis 6 und 13...
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Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) führt seit den 1990er Jahren regelmäßig Repräsentativerhebungen zu Spracheinstellungen und Sprachkompetenzen in Deutschland durch. Über die Deutschland-Erhebung 2017 wurde in den Folgen 1 bis 6 und 13 berichtet, über die Erhebung Dialekt und Beruf 2019 in den Folgen 7 bis 9. Im Winter 2022 hat das IDS die Deutschland-Erhebung 2022 durchgeführt. Darin wurden Einstellungen zum Deutschen und zu anderen Sprachen sowie die Wahrnehmung von sprachlichen Veränderungen erfasst. Erste Ergebnisse dieser Erhebung wurden in den Folgen 10 bis 12 vorgestellt. Die vorliegende Folge beschäftigt sich ebenfalls mit der Deutschland-Erhebung 2022, nämlich mit der dort gestellten Frage, ob es in Deutschland ein Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache geben sollte. Eine Liste aller bisher erschienenen Folgen der Reihe „Sprache in Zahlen“ mit Verweis auf die zugehörigen Hefte des SPRACHREPORTs findet sich am Ende dieses Artikels.
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Valenzalternation im Vergleich: Antikausativa im Deutschen, Französischen und Ungarischen
In seiner Typologie der inchoativ-kausativen Verbalternation argumentiert Haspelmath für eine Präferenz des antikausativen Typs in europäischen Sprachen. Im vorliegenden Beitrag werden auf dieser Basis Alternationspaare im Deutschen, Französischen...
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In seiner Typologie der inchoativ-kausativen Verbalternation argumentiert Haspelmath für eine Präferenz des antikausativen Typs in europäischen Sprachen. Im vorliegenden Beitrag werden auf dieser Basis Alternationspaare im Deutschen, Französischen und Ungarischen betrachtet. Dafür wird die Liste von Verben bzw. metasprachlichen Konzepten verwendet, die Haspelmath entlang einer Spontaneitätsskala anordnet. Diese von Haspelmath angewendete und in der Sprachtypologieforschung weit verbreitete Methode der metasprachlichen Konzeptliste als Vergleichsgrundlage wird kritisch hinterfragt und in ihrer Anwendbarkeit überprüft. Als Datengrundlage werden dabei neben Elizitierungen und Wörterbüchern auch Korpusabfragen herangezogen. Die Untersuchung liefert dadurch kritische Einblicke in das Spannungsverhältnis zwischen großflächiger typologischer Untersuchung und tiefergehender einzelsprachlicher Betrachtung sprachstruktureller Phänomene. Während die einzelsprachlichen Ergebnisse des Deutschen und die diachronen Befunde des Ungarischen in der generellen Tendenz die haspelmathsche These der Spontaneitätsskala stützen, zeigt eine genauere einzelsprachliche Untersuchung des Französischen, dass die haspelmathsche morphologische Typologie der Alternationspaarbildung um einen weiteren Typ, den antikausativ-labilen, erweitert werden muss. Die vorgelegten Daten liefern so auch interessante neue Ergebnisse für die arealtypologische Betrachtung Europas.
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