Vom Recht des naiven und von der Notwendigkeit des historischen Verstehens literarischer Texte
Seiler B. Vom Recht des naiven und von der Notwendigkeit des historischen Verstehens literarischer Texte. Diskussion Deutsch : Zeitschrift für Deutschlehrer aller Schulformen in Ausbildung und Praxis . 1982;13:19-33. ; Der Artikel bezieht Stellung...
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Seiler B. Vom Recht des naiven und von der Notwendigkeit des historischen Verstehens literarischer Texte. Diskussion Deutsch : Zeitschrift für Deutschlehrer aller Schulformen in Ausbildung und Praxis . 1982;13:19-33. ; Der Artikel bezieht Stellung gegen die sich ausbreitende Tendenz, das persönliche Befinden gegenüber dem literarischen Text zum Maßstab seiner Beurteilung zu machen. So selbstverständlich ein solches naives Verstehen privat jedem erlaubt ist - im Literaturunterricht wird eine öffentliche Verständigung über die Literatur angestrebt, und dabei muss richtig und falsch unterschieden werden. Das Wissen über die Texte einzubringen ist vor allem die Aufgabe der Lehrenden, und man darf ihre Pflicht zur Aufklärung nicht an „demokratisch“ abgerufene Meinungsbilder verraten. Ein „historisches Verstehen“ älterer Texte ist in Ausbildungsverhältnissen unabdingbar. Schließlich will man nicht bloß urteilende, sondern kompetent urteilende Menschen aus der Schule entlassen.
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Vieldeutigkeit und Deutungsvielfalt: oder: das Problem der Beliebigkeit im Umgang mit Literatur
Seiler B. Vieldeutigkeit und Deutungsvielfalt: oder: das Problem der Beliebigkeit im Umgang mit Literatur. Der Deutschunterricht : Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung . 1982;34(6):87-104. ; Das aus der ‚modernen‘ Literatur...
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Seiler B. Vieldeutigkeit und Deutungsvielfalt: oder: das Problem der Beliebigkeit im Umgang mit Literatur. Der Deutschunterricht : Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftlichen Grundlegung . 1982;34(6):87-104. ; Das aus der ‚modernen‘ Literatur abgeleitete Paradigma, die Literatur schlechthin sei vieldeutig, lässt die weitgehende Sinnbestimmtheit der weitaus meisten literarischen Texte außer acht. Die zumal in der Schule zu bemerkende Deutungsvielfalt ist etwas ganz anderes. Sie kann sich aus Unwissenheit ergeben oder aus einer nur erst geringen Lebenserfahrung und ist eher selten die Folge einer genuinen Uneindeutigkeit der Texte. Deshalb sollte man sie aber auch nicht unkorrigiert lassen oder gar als interessante Rezeptionsvielfalt bestaunen, sondern sollte für Klarheit sorgen, wo immer das möglich ist.
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