Texte vor der Gutenberg-Galaxis oder Lachmannisches Mittelalter?: Ein Dialog über die Online-Edition Lyrik des deutschen Mittelalters als Ort der Vermittlung und Dokumentation mittelalterlicher Textualität
The two parts of the article are complementary. In the first part, Justin Vollmann takes a look at digital editing and in particular at the online edition Lyrik des Deutschen Mittelalters ( LDM ) from a McLuhanian perspective, with LDM also being...
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The two parts of the article are complementary. In the first part, Justin Vollmann takes a look at digital editing and in particular at the online edition Lyrik des Deutschen Mittelalters ( LDM ) from a McLuhanian perspective, with LDM also being presented in its basic functions. In the second part, Florian Kragl follows the ‘gutenberggalactic’ tendencies of medieval manuscript tradition using Bligger von Steinach as an example, and then asks about the editorial consequences. The common goal is to establish a differentiated view on the medieval manuscript culture and its modern edition possibilities.
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Zum Verständnis von hêr Meie, ir müestent merze sîn (L 46,30)
Dieser kurze Aufsatz macht es sich zur Aufgabe, die beiden schließenden Verse "hêr Meie, ir müestent merze sîn, ê ich mîn frouwen dâ verlür" in Walthers von der Vogelweide Lied "Sô die bluomen ûz dem grase dringent" (L 45,37ff.) auf ihre...
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Dieser kurze Aufsatz macht es sich zur Aufgabe, die beiden schließenden Verse "hêr Meie, ir müestent merze sîn, ê ich mîn frouwen dâ verlür" in Walthers von der Vogelweide Lied "Sô die bluomen ûz dem grase dringent" (L 45,37ff.) auf ihre verschiedenen Bedeutungsvarianten hin zu untersuchen.
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Konrad von Würzburg als Autor und das sprechende/erzählende Ich in der ›Goldenen Schmiede‹. Ein Gedankenexperiment über Narratologie und Poetik/Rhetorik
Am Beispiel der ›Goldenen Schmiede‹ bedenkt der Beitrag, welche theoretischen Konsequenzen der Mediävistik aus der aktuell weit verbreiteten Privilegierung narratologischer Methoden erwachsen oder erwachsen können. Im Zentrum stehen der ›Dichter‹...
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Am Beispiel der ›Goldenen Schmiede‹ bedenkt der Beitrag, welche theoretischen Konsequenzen der Mediävistik aus der aktuell weit verbreiteten Privilegierung narratologischer Methoden erwachsen oder erwachsen können. Im Zentrum stehen der ›Dichter‹ bzw. ›Autor‹ von Konrads Gedicht sowie die Sprechhaltung in (kurzen) narrativen Passagen des Textes (›Erzählen in der zweiten Person‹). Die narratologische Betrachtung von sprachkünstlerischen Phänomenen, die sowohl historisch als auch systematisch in den Zuständigkeitsbereich von Poetik und Rhetorik gehören, zeitigt zwar ›belastbare‹ analytische Resultate, erzeugt aber durch Verletzung des aptums ein Zerrbild des poetischen Artefakts. Dies gilt – zumindest potentiell – nicht nur für nicht oder gleichsam schwach-narrative Texte wie die ›Goldene Schmiede‹, sondern auch für jene Bezirke mittelhochdeutscher Erzähldichtung, die und deren Agenten im weiteren Umkreis institutionalisierter literarisch-poetischer Gelehrsamkeit siedeln (höfischer Roman). Die Doppelnatur dieser Dichtung als Rede und Erzählung zugleich lässt eine Schnittstelle zwischen Narratologie und Rhetorik als dringendes methodisches Desideratum erscheinen.
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Dilatatio materiae? Heldensage latein im ›Waltharius‹
Die germanistische Forschung zum Wiedererzählen konzentriert sich seit einigen Jahrzehnten intensiv darauf, wie Stoffe aus ganz verschiedenen Zusammenhängen – nicht selten herstammend aus dem französischen Romanerzählen des 12.Jahrhunderts – in...
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Die germanistische Forschung zum Wiedererzählen konzentriert sich seit einigen Jahrzehnten intensiv darauf, wie Stoffe aus ganz verschiedenen Zusammenhängen – nicht selten herstammend aus dem französischen Romanerzählen des 12.Jahrhunderts – in (mittelhoch-)deutsche Sprache gebracht werden. Ungleich seltener hat man sich damit befasst, wie das Wiedererzählen im ›benachbarten‹ lateinischen Bereich funktioniert, noch seltener damit, was geschieht, wenn dort genuin ›volkssprachliche‹ Stoffe verarbeitet werden. Diese Forschungslücke – am Beispiel des ›Waltharius‹ – ein Stück weit zu füllen, ist das Anliegen dieses Beitrags. Im Vergleich dieses spezifischen Modus eines lateinischen Wiedererzählens mit dem ›deutschen‹ Wiedererzählen vor allem des 12. und 13.Jahrhunderts treten die Charakteristika sowohl des lateinischen als auch des deutschen Wiedererzählens umso deutlicher hervor. Poetische Bereiche, die im Folgenden bedacht werden, sind in Anlehnung an die lateinischen Poetiken des Hochmittelalters sowie an den bisherigen Forschungsdiskurs zum Wiedererzählen: Stil und Ornat, Deskription und Digression sowie Probleme der Handlungslogik.
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Runde Figuren im epischen Erzählen? Zu einigen widersprüchlichen Gesten bei Vergil (mit einem Seitenblick auf den mittelalterlichen Eneasroman)
Gegenstand des Beitrags sind widersprüchliche Figuren in Vergils ›Aeneis‹. Diese Widersprüche, die vorrangig über Gesten der Figuren gleichsam sichtbar werden, sind, zum einen und aus mediävistischer Warte, aufschlussreich, weil sie durchaus – und...
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Gegenstand des Beitrags sind widersprüchliche Figuren in Vergils ›Aeneis‹. Diese Widersprüche, die vorrangig über Gesten der Figuren gleichsam sichtbar werden, sind, zum einen und aus mediävistischer Warte, aufschlussreich, weil sie durchaus – und anders als im mittelalterlichen, ›vormodernen‹ Erzählen – komplexe Charaktere formen bzw. ein entsprechendes Rezeptionsangebot machen. Zum anderen und aus generischer Perspektive provozieren sie Überlegungen zu den Möglichkeiten und Grenzen epischen Erzählens. Literarhistorisch signifikant ist die sehr effektive Tilgung dieser Art Widersprüche im mittelalterlichen Eneasroman.
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