In dieser Masterarbeit wird der Erwerb von Vorfeldbesetzungen durch japanische LernerInnen behandelt. Mithilfe eines Vergleichs von Texten aus zwei verschiedenen A1-DaF-Kursen soll untersucht werden, ob die Vermittlung von Form und Funktion des Vorfelds im Vergleich zur alleinigen Vermittlung der Form von Vorfeldbesetzung einen positiven Einfluss auf den Erwerb hatte. Für die deutsche Verbstellung wird eine (größtenteils) universale Erwerbungsreihenfolge angenommen: SVX > AdvSVX > Verbklammer > XVS > V-End (Clahsen, Meisel & Pienemann 1983). Diese Erwerbsreihenfolge wird im Rahmen der Processability Theory (Pienemann 1998) mit steigender Komplexität der jeweiligen Verarbeitungsprozesse bzw. anhand des morphosyntaktischen Spannungsfelds (Lee 2012) mit steigender Schwierigkeit der Realisierung der SV-Kongruenz erklärt. In dieser Arbeit wird einerseits untersucht, ob die japanischen A1-DaF-LernerInnen in ihren Texten die informationsstrukturelle Funktion des deutschen Vorfelds ausnutzen und auch Nicht-Subjekt-Elemente ins Vorfeld stellen. Andererseits wird ermittelt, ob sie dabei das Verb in die V2-Position setzen und zielsprachliche XVS-Strukturen bilden. Insgesamt stellen die LernerInnen, deren Kurs Form und Funktion des Vorfelds vermittelte, mehr Nicht-Subjekte voran und bildeten dabei erfolgreicher XVS-Sätze als die Vergleichsgruppe. Dies weist darauf hin, dass die Vermittlung von Form und Funktion des Vorfelds einen positiven Einfluss auf den Erwerb zu haben scheint. Die Korrektheitsraten waren allerdings auch von der Art der Schreibaufgabe abhängig, die in den beiden Gruppen nur teilweise übereinstimmten, weshalb diese Ergebnisse mit Vorsicht betrachtet werden müssen. Die hohe Korrektheit der SV-Kongruenz, die hier noch vor dem Erwerb von XVS-Strukturen und unabhängig von der Satzstruktur vorliegt, lässt Fragen in Bezug auf die Gültigkeit der Vorhersagen von Processability Theory und dem morphosyntaktischen Spannungsfeld aufkommen. ; This M.A. thesis treats the acquisition of prefield ...
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