Vom Sprachinseldialekt zur Migrantensprache. Anmerkungen zum Sprachwandel der Einwanderungsgeneration
Im Beitrag wird die Frage gestellt, welche Sprachwandelprozesse sich in der Zeit der Aufenthaltsdauer in Deutschland vollzogen haben und wie sich der Sprachwandel im Alltag der russlanddeutschen Aussiedler gestaltete. Bei der Gruppe der älteren...
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Im Beitrag wird die Frage gestellt, welche Sprachwandelprozesse sich in der Zeit der Aufenthaltsdauer in Deutschland vollzogen haben und wie sich der Sprachwandel im Alltag der russlanddeutschen Aussiedler gestaltete. Bei der Gruppe der älteren Sprecher konnten keine gravierenden Veränderungen im Alltagssprachgebrauch festgestellt werden: Die Hauptvarietät im Alltag ist nach wie vor der russlanddeutsche Dialekt und es sind minimale Übernahmen aus dem Hochdeutschen zu verzeichnen. In der Gruppe mittleren Alters konnten dagegen interessante Veränderungen in Bezug auf die Herkunftsvarietät Russisch festgestellt werden. Bei diesen Sprechern hat sich zwar insgesamt kein Varietätenwechsel eingestellt: Das Russische ist im Alltag nach wie vor eine wichtige Sprache. Es kam jedoch deutlich zum Ausdruck, dass ein intensiver Sprachmischungsprozess in Richtung des Deutschen stattfindet und dass sich bei diesen Sprechern ein „verdeutschtes“ Russisch entwickelt. Der Prozess der Verdeutschung, der bereits kurz nach der Einreise nach Deutschland eingesetzt hatte, hat sich somit intensiv fortgesetzt und veranschaulicht die Verhältnisse des fortgeschrittenen Zweisprachigkeitsstadiums bei dieser Sprechergruppe.
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Inter- and intra-individual variation: How it materializes in Heritage German and why it matters
This contribution focuses on the clausal architecture of Heritage German in the United States. In particular, we identify structural properties of German clauses which prove to be robustly canonical even though there is inter- and intra-individual...
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This contribution focuses on the clausal architecture of Heritage German in the United States. In particular, we identify structural properties of German clauses which prove to be robustly canonical even though there is inter- and intra-individual variation on other levels of the linguistic system. With respect to specific clausal features, group comparisons of heritage speakers in both their languages and with monolingually-raised speakers of German have been conducted. We also contribute to current discussions of the heterogeneity of heritage speaker competence and performance and the relevance of individual speaker profiles by qualitative analyses based on data from what we consider Tiny Language Islands, i.e., acquisition scenarios with the heritage language only spoken within the immediate family. These findings matter because they speak to hypotheses concerning interfaces between subsystems of our overall linguistic knowledge and, moreover, to discussions on language learnability under conditions of reduced first language exposure.
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