In diesem Band geht es um das Debattieren, Opponieren und Protestieren. Diese substantivierten Verben bezeichnen Typen von Handlungen, die sich in politischen Situationen und Kontexten abspielen. Doch wie gelangen wir eigentlich zu dieser Zuschreibung? Als sprachliche Zeichen erhalten die genannten Handlungsbezeichnungen ihre Bedeutung – pragmatisch betrachtet – im Gebrauch und – semiotisch betrachtet – durch Differenz zu anderen Zeichen. Setzen wir etwa die Bedeutungen und möglichen Gebrauchskontexte von ›Debattieren‹ zu ›Diskutieren‹ oder ›Opponieren‹ bzw. ›Protestieren‹ zu ›Widersprechen‹ in ein Verhältnis, so haben letztgenannte jeweils eine allgemeinere Bedeutung und können sich auf unterschiedlichste Kommunikationssituationen beziehen. Erstgenannte finden jedoch in einem stärker geregelten, mitunter einem institutionalisierten Rahmen statt, zum Beispiel im Parlament oder einer Polittalkshow. Wir stellen also fest, dass sich die Bedeutung von Debattieren, Opponieren und Protestieren vor allem durch den praktischen Hintergrund, der in diesen Fällen politischen Charakter hat, ergibt.
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