"Liturgiereform" ist ein durchgängiges Phänomen der Liturgie- und Kirchengeschichte. In der liturgiewissenschaftlichen Forschung wie auch in anderen theologischen und benachbarten nichttheologischen Disziplinen hat dies bislang wenig Beachtung gefunden. Erstmals wird in diesem Sammelband eine systematische Darstellung und phänomenologische Beschreibung vorgelegt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern und verschiedenen Disziplinen gehen in 48 Beiträgen Anlaß, Zielsetzung, Instanzen, Strukturen und materialen Ausprägungen unterschiedlicher Reformen des Gottesdienstes der Kirche nach. Die Studien konzentrieren sich auf Reformen, die im Laufe der westlichen Liturgiegeschichte auf diözesaner, regionaler oder gesamtkirchlicher Ebene sowie in ausgewählten Ordensgemeinschaften stattgefunden haben. Exemplarisch untersucht werden Reformen des gottesdienstlichen Lebens in Alter Kirche, Mittelalter, Reformation und Aufklärung bis hin zur Liturgischen Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts. Breiteren Raum nimmt die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils und eine Analyse ihrer Durchführung und Rezeption in einzelnen Ländern ein. Planvolle Veränderungen der Liturgie sind in fast allen Epochen der Kirchengeschichte dann zu beobachten, wenn es zu Umbrüchen im gesellschaftlichen oder kirchlichen Leben kommt und tiefgreifende Veränderungen in Kultur und Mentalität stattfinden. Das Phänomen "Liturgiereform" steht im engen Austausch mit Faktoren des soziokulturellen Umfeldes und wird unter anderem durch sie ausgelöst. "Liturgiereform" ist eine planvolle Veränderung und Erneuerung der teil- oder universalkirchlichen Liturgie, die durch eine zuständige kirchliche Autorität gestützt auf ein theologisches Programm und in Wechselwirkung mit kirchlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen und Erneuerungen durchgeführt wird. Sie ist, so zeigen es die Beiträge, ein Erneuerungsprinzip kirchlichen Lebens überhaupt. - Rhetorik, die Theorie und Praxis des 'guten Redens', hat seit ihrer Entstehung in der Antike eine faszinierende, bis heute fortdauernde Wirkungsgeschichte entfaltet. Anhand ausgewählter Werke aus der deutschsprachigen, griechischen, englischen, amerikanischen und japanischen Literatur erschliesst dieses Buch das Lehrgebäude der antiken Rhetorik und macht deutlich, dass 'literarische Rhetorik' mehr bedeutet als Stilistik oder die Lehre von den Tropen und Figuren.
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