Harry Cubs ist Jazzmusiker von Weltformat. Ein prominenter, schöner Mann mit Kopf und Herz, cool, ausgebrannt und einsam. Zum ersten Mal seit langer Zeit setzt er das Tournee-Leben aus, um in seinem modernen, festungsähnlichen Haus in L.A. zur Ruhe und zu sich selbst zu finden. Immerzu reflektierend, beginnt er, sich auf seine neue Nachbarin Mona zu fixieren, die eine selbstzerstörerische Beziehung mit einem älteren Mann zu führen scheint. Seine Intuition wird zur fixen Idee und sein Anliegen, die junge Frau zu retten, zur Mission. Ein erster Hausbesuch ihrerseits eskaliert - im Affekt sperrt Harry Mona ein, und es entspinnt sich ein Täter-Opfer-Drama mit dramatischem Ausgang Jazz-Legende Harry Cubs steht eine 3-monatige Tourneepause bevor. Das Schlimmste, was einem Vollblut-Saxophonisten passieren kann, der sich nur auf der Bühne wirklich lebendig fühlt. Auf der Heimfahrt nach L.A. begegnet ihm die schöne Mona, die mit ihrem älteren Mann in seine Nachbarschaft gezogen ist. Aus Verliebtheit wird der zwanghafte Drang, sie aus einer vermeintlich unglücklichen Ehe zu retten. Als sie ihn arglos in seinem Haus besucht, eskaliert die Situation und Harry schließt sie in seinem Panic Room ein. Ein Kräftemessen zwischen Entführer und Geisel beginnt. K. Eichinger, Filmjournalistin und erfolgreiche Biografin ihres verstorbenen Ehemanns Bernd Eichinger (ID-A 42/12) legt die Persönlichkeitsstudie eines disziplinierten Egomanen vor, der zum Psychopathen wird. Die Situation erinnert an den Fall Kampusch. Geballtes Namedropping berühmter Jazzer lässt die Frage nach der Zielgruppe aufkommen, die sich wiederum relativiert, denn die Neugier auf diesen dramaturgisch nicht ganz runden Psychothriller wird durch den Erfolg der Eichinger-Biografie plus Promi-Effekt groß sein. (Beate Frauenschuh)
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