Das "werden"-Passiv als Lerngegenstand. Theoretische und empirische Analysen zu "werden", Partizip-II und "werden"-Passiv in Erstspracherwerb und Zielgrammatik.
Thema dieser Arbeit ist das „werden“-Passiv in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb des Deutschen. Das „werden“-Passiv wird in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb hinsichtlich der Ergänzungen Subjekt und „von“-Phrase beschrieben. Außerdem...
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Thema dieser Arbeit ist das „werden“-Passiv in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb des Deutschen. Das „werden“-Passiv wird in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb hinsichtlich der Ergänzungen Subjekt und „von“-Phrase beschrieben. Außerdem wird der Erwerb anderer Strukturen, die formale Gemeinsamkeiten mit dem „werden“-Passiv aufweisen und ein Partizip-II oder eine Form von „werden“ beinhalten, mit dem Erwerb des „werden“-Passivs verglichen. Ausgangspunkt für eine Beschreibung des „werden“-Passivs im Zusammenhang mit anderen Strukturen sind die folgenden Überlegungen: Eine früher erworbene Struktur S1 begünstigt den Erwerb einer später erworbenen Struktur S2, wenn a) S1 und S2 hinsichtlich semantisch-pragmatischer Funktionen verschieden sind und b) S1 und S2 lexikalische und morphologische Gemeinsamkeiten aufweisen. Im Fokus stehen daher lexikalische und morphologische Gemeinsamkeiten von Strukturen. Morphologische Gemeinsamkeiten mit dem „werden“-Passiv werden in Strukturen mit Partizip-II und in Strukturen mit „werden“ verortet. Vor allem zwei Strukturen, nämlich das „sein“-Passiv und die „werden“-Kopulastrukturen, werden als frühere Strukturen S1 im Zusammenhang mit dem Erwerb der späteren Struktur S2 – des „werden“-Passivs – untersucht. Lexikalische Gemeinsamkeiten werden bei „sein“-Passivstrukturen und „werden“-Passivstrukturen in der Aktionsart und bei „werden“-Kopulastrukturen und „werden“-Passivstrukturen in der thematischen Eigenschaft der Subjekte ausgemacht, weitere Gemeinsamkeiten werden in der externen Kontrolle über die Handlung beobachtet. Die empirischen Analysen fußen auf drei verschiedenen Korpora (ein L1- und ein Inputkorpus mit jeweils drei Sprechern sowie ein erwachsenensprachliches Vergleichskorpus). Für die Beschreibungen der Zielgrammatik werden vor allem Grammatiken des Deutschen ausgewertet.
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The processing of non-canonical sentences in children with German as a first or second language and German adults evidence from an eye-tracking study
Die Dissertation erforscht die online Verarbeitung und offline Interpretation von Passivsätzen und objekt-initialen Sätzen bei Kindern und Erwachsenen mit Deutsch als Erstsprache sowie Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. Sprachliches Wissen über...
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Die Dissertation erforscht die online Verarbeitung und offline Interpretation von Passivsätzen und objekt-initialen Sätzen bei Kindern und Erwachsenen mit Deutsch als Erstsprache sowie Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. Sprachliches Wissen über morphosyntaktische Hinweisreize (Auxilare und Kasusmarkierung) ist eine Voraussetzung für das zielsprachliche Verständnis dieser Sätze. Um die Verarbeitung zu untersuchen, wurden die Blickbewegungen der Sprachnutzer während des Hörens gemessen (Visual World Paradigma). Die endgültige Satzinterpretation wurde durch eine Bildauswahlaufgabe erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass alle drei untersuchten Gruppen Passivsätze korrekt interpretieren können. Kinder mit Deutsch als Zweitsprache brauchten online dabei etwas länger als Kinder mit Deutsch als Erstsprache, um zu der korrekten Interpretation zu gelangen. Bei der Verarbeitung und Interpretation objekt-initialer Sätze zeigten sich dagegen große Unterschiede zwischen den drei untersuchten Gruppen. Die Arbeit liefert neue Einsichten über die Verarbeitung deutscher nicht-kanonischer Sätze und trägt zu dem jungen Forschungsgebiet der kindlichen Zweitsprachverarbeitung bei. ; The dissertation investigates the online processing and offline interpretation of passive and object-first sentences in children and adults with German as a first language as well as children with German as a second language. Linguistic knowledge of morphosyntactic cues (auxiliaries and case marking) is a prerequisite for a target linguistic comprehension of these sentences. In order to inquire into participants’ processing, their eye movements while listening to the sentences were measured (Visual World Paradigm). The final sentence interpretation was collected through a sentence-picture matching task. The findings show that all three participant groups interpret passive sentences correctly. The children with German as second language needed more time than the monolingual children to reach the correct interpretation online. The processing and ...
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Das "werden"-Passiv als Lerngegenstand. Theoretische und empirische Analysen zu "werden", Partizip-II und "werden"-Passiv in Erstspracherwerb und Zielgrammatik.
Thema dieser Arbeit ist das „werden“-Passiv in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb des Deutschen. Das „werden“-Passiv wird in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb hinsichtlich der Ergänzungen Subjekt und „von“-Phrase beschrieben. Außerdem...
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Thema dieser Arbeit ist das „werden“-Passiv in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb des Deutschen. Das „werden“-Passiv wird in der Zielgrammatik und im Erstspracherwerb hinsichtlich der Ergänzungen Subjekt und „von“-Phrase beschrieben. Außerdem wird der Erwerb anderer Strukturen, die formale Gemeinsamkeiten mit dem „werden“-Passiv aufweisen und ein Partizip-II oder eine Form von „werden“ beinhalten, mit dem Erwerb des „werden“-Passivs verglichen. Ausgangspunkt für eine Beschreibung des „werden“-Passivs im Zusammenhang mit anderen Strukturen sind die folgenden Überlegungen: Eine früher erworbene Struktur S1 begünstigt den Erwerb einer später erworbenen Struktur S2, wenn a) S1 und S2 hinsichtlich semantisch-pragmatischer Funktionen verschieden sind und b) S1 und S2 lexikalische und morphologische Gemeinsamkeiten aufweisen. Im Fokus stehen daher lexikalische und morphologische Gemeinsamkeiten von Strukturen. Morphologische Gemeinsamkeiten mit dem „werden“-Passiv werden in Strukturen mit Partizip-II und in Strukturen mit „werden“ verortet. Vor allem zwei Strukturen, nämlich das „sein“-Passiv und die „werden“-Kopulastrukturen, werden als frühere Strukturen S1 im Zusammenhang mit dem Erwerb der späteren Struktur S2 – des „werden“-Passivs – untersucht. Lexikalische Gemeinsamkeiten werden bei „sein“-Passivstrukturen und „werden“-Passivstrukturen in der Aktionsart und bei „werden“-Kopulastrukturen und „werden“-Passivstrukturen in der thematischen Eigenschaft der Subjekte ausgemacht, weitere Gemeinsamkeiten werden in der externen Kontrolle über die Handlung beobachtet. Die empirischen Analysen fußen auf drei verschiedenen Korpora (ein L1- und ein Inputkorpus mit jeweils drei Sprechern sowie ein erwachsenensprachliches Vergleichskorpus). Für die Beschreibungen der Zielgrammatik werden vor allem Grammatiken des Deutschen ausgewertet.
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