Filtern nach
Letzte Suchanfragen

Ergebnisse für *

Es wurden 1 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 1 bis 1 von 1.

Sortieren

  1. Die Geburt des "Arbeiters" aus dem (Un-)Geiste des Krieges : Ernst Jüngers Antwort auf die deutsche Krise der Moderne
    Autor*in: Koch, Lars
    Erschienen: 2005

    "Unsere Väter hatten vielleicht noch die Zeit, sich zu beschäftigen mit den Idealen einer objektiven Wissenschaft und einer Kunst, die um ihrer selbst willen besteht. Wir dagegen befinden uns ganz eindeutig in einer Lage, in der nicht dieses oder... mehr

     

    "Unsere Väter hatten vielleicht noch die Zeit, sich zu beschäftigen mit den Idealen einer objektiven Wissenschaft und einer Kunst, die um ihrer selbst willen besteht. Wir dagegen befinden uns ganz eindeutig in einer Lage, in der nicht dieses oder jenes, sondern in der die Totalität unseres Lebens in Frage steht." - Diese Zeilen, die eine tiefe historische Kluft behaupten, welche die gefährliche Gegenwart der Moderne von der sekurierten Welt der Väter trennt, stammen aus dem 1932 veröffentlichten Buch 'Der Arbeiter. Gestalt und Herrschaft". Ihr Verfasser, der ehemalige Frontkämpfer und Autor Ernst Jünger, zieht in dieser in Kreisen der sogenannten "Konservativen Revolution" - diskursiv einflußreichen Schrift eine vorläufige Bilanz seiner nunmehr über zehn Jahre währenden Auseinandersetzung mit der Frage nach den Lebensbedingungen in der von ihm mit einer "mit Blut gespeisten Turbine" gleichgesetzten Moderne. Ihren Ausgangspunkt bei der Beschreibung und Analyse moderner Lebensverhältnisse nehmen Jüngers Überlegungen in dem mehr als dreihundert Seiten umfassenden Essay im Ersten Weltkrieg, jener epochalen "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" mit ihrem für das deutsche Selbstverständnis so verheerenden Ausgang. Dieser Krieg wurde in Jüngers wie auch in vielen anderen deutschsprachigen Texten der nachwilhelminischen Ära - zu denken ist hier zum Beispiel an Thomas Manns 'Der Zauberberg', an Robert Musils 'Der Mann ohne Eigenschaften' oder auch an Oswald Spenglers 'Der Untergang des Abendlandes' - als eine tiefgreifende Schwellenerfahrung gedeutet, die das lange 19. Jahrhundert vom nun angebrochenen 20. Jahrhundert trenne und die gezeigt habe, daß das in den letzten beiden Jahrzehnten von soziokulturellen und politischen Umwälzungen schwer gezeichnete Europa in ein neues, postliberales Zeitalter eingetreten sei. "Dem Zustand, den der Krieg hinterlassen hat," so Jüngers Resümee in der Endphase der Weimarer Republik, "ist ein seltsamer Gegensatz eigentümlich zwischen der Lage des Menschen und den Mitteln, über die er ...

     

    Export in Literaturverwaltung   RIS-Format
      BibTeX-Format
    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einer Zeitschrift
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Jünger; Ernst; Der Arbeiter
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help ; info:eu-repo/semantics/openAccess