Ulrich Raulff erzählt, wie der "kentaurische Pakt", die 6.000 Jahre dauernde, wechselvolle Arbeits- und Lebensgemeinschaft zwischen Mensch und Pferd, in der Mitte des 20. Jahrhunderts abrupt zu Ende ging. Ein hervorragend illustrierter, geistreicher Lesegenuss - auch für Nicht-Pferdemenschen. (Elke Nibbrig) Ulrich Raulff (Jahrgang 1950), der bekannte Kulturwissenschaftler und Direktor des Deutschen Literaturarchivs (zuletzt ID-B 49/14), ist im ländlichen Westfalen noch mit Pferden groß geworden. In seiner Kulturgeschichte erzählt er, wie der "kentaurische Pakt", die 6.000 Jahre dauernde, wechselvolle Arbeits- und Lebensgemeinschaft zwischen Mensch und Pferd, zu Ende ging. Im Mittelpunkt steht der Zeitraum vom frühen 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts, dem "langen Jahrhundert" der Historiker. In 3 großen Abschnitten erinnert Raulff an die vergessene Bedeutung des Pferdes als Energie-/Kraftressource, als Objekt der Wissensgeschichte und Symbolträger für Emotionen. Die Beispiele gleichen einem Parforceritt durch die Wissensdisziplinen (Militärgeschichte, Zucht- und Sportgeschichte, Literatur, Kunst, Film, Alltagsgeschichte u.v.m.) und zeigen die radikale Umwälzung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Ein hervorragend illustrierter, geistreicher Lesegenuss, der auch kulturinteressierte Nicht-Pferdemenschen fesselt. Für Denis Scheck ("Druckfrisch") eines der herausragenden Bücher der Buchmesse. (2) (Elke Nibbrig)
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