Oft begnügen wir uns mit Ausdrücken wie "cool", "krass", "echt", "geil", "super". Sind wir nicht mehr in der Lage, unsere Gefühle angemessen auszudrücken, geschweige denn eine geistreiche Konversation zu führen? Ist uns die Kunst der Gesprächsführung abhanden gekommen? Handelt es sich hierbei um einen allgemeinen Kulturverfall oder lediglich um deutsches Unvermögen? Um diese Fragen beantworten zu können, geht T. Spengler (zuletzt BA 5/05) auf verschiedene Entwicklungsstufen ein: auf Verstümmelungen, die im frühkindlichen Alter als sprachliche Surrogate verabreicht werden, auf die karge Sprachkunst beim Militär und in anderen Bereichen. Er schildert Gespräche auf Vernissagen, nimmt kulturkritisch das Thema "Blogging" unter die Lupe, weist auf die Fragwürdigkeit mancher Trauerreden hin und verdeutlicht an vielen Beispielen, wo im allgemeinen die Sprachkunst, mitunter aber auch Verstand und Takt auf der Strecke bleiben. Er selbst beherrscht einwandfrei die Kunst der Konversation und breitet ihre Fallstricke, von einigen Ausnahmen abgesehen, geistreich, feinsinnig, ironisch, witzig und unterhaltsam aus. (2)
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