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  1. Heldentod und Heldentrauer
    : Verhaltensregeln im Ersten Weltkrieg zwischen Authentizitätsanspruch und Rollendichtung
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

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    Quelle: Verbundkataloge
    Beteiligt: Franzen, Johannes (Verfasser)
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schriftenreihe: Helden müssen sterben : von Sinn und Fragwürdigkeit des heroischen Todes
    Schlagworte: Held; Heldentod
    Weitere Schlagworte: (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Helden müssen sterben. - Baden-Baden : Cornelia Brink, Nicole Falkenhayner, Ralf von den Hoff, 2019. - 179-188, ISBN: 9783956504075

  2. Georg Büchner: „Helden-Tod der vierhundert Pforzheimer“ (1829)
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schriftenreihe: Vom Weihegefäß zur Drohne : Kulturen des Heroischen und ihre Objekte
    Schlagworte: Held
    Weitere Schlagworte: Büchner, Georg (1813-1837); Bürger, Gottfried August (1747-1794); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Vom Weihegefäß zur Drohne : Kulturen des Heroischen und ihre Objekte. - Würzburg : Achim Aurnhammer, Ulrich Bröckling (Hrsg.), 2016. - 159-174, ISBN: 9783956505874

  3. Von der Begriffsgeschichte zur historischen Semantik von "Arbeit"
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

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    Quelle: Verbundkataloge
    Beteiligt: Steinmetz, Willibald (Verfasser)
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Semantik; Begriffsgeschichte <Fach>; Schlüsselwort; Wortfeld
    Weitere Schlagworte: Leonhard, Jörn (1967-); Hermanns, Fritz (1940-2007); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Semantiken von Arbeit: Diachrone und vergleichende Perspektiven. - Köln [u.a.] : Jörn Leonhard; Willibald Steinmetz (Hrsg.), 2016. - 9-59, ISBN: 978-3-412-50280-5

  4. Das Bild der Germanistik zwischen 1945 und 1965 in autobiographischen Selbstreflexionen von Literaturwissenschaftlern
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Dieser Band soll erkunden, wie wir heute, ex post, die Entwicklung der deutschen Literaturwissenschaft sehen. Auch diejenigen unter... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Dieser Band soll erkunden, wie wir heute, ex post, die Entwicklung der deutschen Literaturwissenschaft sehen. Auch diejenigen unter den Autoren, die schon zwischen 1945 und 1960/65 im Fach gearbeitet hatten, waren nach ihrem heutigen Urteil gefragt. Solche sporadischen Erinnerungen sind eindrücklich genug (S. 387-433 in diesem Band); wie aber war insgesamt das „intellektuelle Kräftefeld Germanistik“[1] in den Augen derjenigen gegliedert, die diese Zeit selbst aktiv mitgestaltet hatten?

    Von einigen von ihnen liegen autobiographische Selbstreflexionen vor: von west- und ostdeutschen Germanistikprofessoren, die schon vor 1945 tätig waren – von westdeutschen Studenten und Assistenten, die damals ihre akademischen Karrieren begannen – von Emigranten, die damals ihre akademischen Karrieren begannen – von Emigranten, die Deutschland und das Fach von außen sahen.[2] Wo haben sie damals Brüche in der Fachgeschichte erfahren, wo sahen – oder suchten – sie Kontinuitäten und Kontinuität? Zwar: eine unvermittelt zeitgenössische Realitätswahrnehmung läßt sich auch in diesen Texten nicht finden.[3] Die meisten von ihnen sind geschrieben nach der und in Antwort auf die Kritik, die die Germanistik der fünfziger Jahre durch die Protestbewegung erfuhr. Ihre Autoren erzählen nicht eine unschuldige Geschichte der Nachkriegsgermanistik,[4] sondern offerieren ein parteiisches Bild. Sie beschreiben, wie ihnen das Bild der Vor-achtundsechziger-Germanistik erschien unterm zeitgenössischen Postulat von deren Ende. Näher an das eigene Selbstbild der Zeit ließe sich nur über Briefwechsel aus den fünfziger Jahren herankommen. Dafür stellen aber die Autobiographien die Frage nach Kontinuität und Diskontinuität sehr explizit und beantworten sie bewußt vor dem Hintergrund einer Gesamtinterpretation ihrer eigenen Erfahrung. Sie öffnen damit den Blick über die Fachgeschichte hinaus in die politische Geschichte und deren weltanschauliche Verarbeitung – eine Dimension, die hier stärker in den Mittelpunkt rückt.

    Fragt man, wie in den autobiographischen Selbstdeutungen [5] die Geschichte des Faches Germanistik nach 1945 perspektiviert wird, so trifft man bei den in Deutschland Gebliebenen auf zwei sehr unterschiedliche Deutungsmuster. Ich will sie „befreiende Wiedergeburt und Verfall“ und „Neuorientierung und langsamer Aufstieg“ nennen. Hinzu kommt durch die Emigranten ein drittes Muster, das eine Zäsur schon 1933 setzt und das in vergleichbarer Kürze mit der Formel „historische Katastrophe und lebenslange Bewältigung“ bezeichnet werden kann

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Germanistik; Literaturwissenschaft; Selbstreflexion; Bildersprache; Germanistik; Literaturwissenschaft
    Weitere Schlagworte: (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Zeitenwechsel : Germanistische Literaturwissenschaft vor und nach 1945. - Frankfurt am Main : Wilfried Barner (Hrsg.), 1996. - 345-360, ISBN: 3-596-12963-X

  5. "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe"
    : über Vielfalt und Reichtum von Brechts realistischer Schreibweise
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:<br><br>In der Forschung ist es in den letzten Jahren stiller um Brecht und zumal um die Heilige Johanna geworden.... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:

    In der Forschung ist es in den letzten Jahren stiller um Brecht und zumal um die Heilige Johanna geworden. Einer der letzten wichtigen Beiträge war 2001 ein anspruchsvoller Aufsatz von Burkhardt Lindner, der mir für meine eigene Interpretation entscheidende Anregungen gegeben hat und auf den ich noch eingehen werde.[6] Auf dem Theater hingegen ist Brecht durchgehend präsent gewesen, und auch Klaus Peymanns Aufführung der Heiligen Johanna am Berliner Ensemble ist 2003 als großes Theaterereignis registriert worden, mit Premierenrezensionen quer durch die Republik.[7] Es ist kaum möglich, sich aus dem – sehr zwiespältigen – Medienecho ein Bild von Peymanns Auffassung des Stückes zu machen;[8] was aber in keiner der Rezensionen erwähnt oder gar gelobt wird, sind die Komplexität und der Reichtum des Stückes, das in der Vielfalt seiner Themen, Handlungselemente, Stimmungen und poetischen Mittel durchaus etwas vom Welttheater-Charakter shakespearescher Prägung hat, wie die Dreigroschenoper und Mahagonny auch. Auf diese Vielfalt will ich im Folgenden eingehen und dazu verschiedene Bereiche des Textes untersuchen: relativ kurz auf der Handlungsebene das kollektive Handeln der Kapitalisten, der Arbeiter und der „Schwarzen Strohhüte“, dann auf der Figurenebene Johanna und Mauler, schließlich auf der im engeren Sinn „poetischen“ Ebene bestimmte einzelne, den Text durchziehende Bilder und Metaphern. Vorweg jedoch ein kurzer Blick auf den Anfang des Stückes

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Schlacht; Theater; Germanistik; Drama; Germanistik
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); Knopf, Jan (1944-); Herrmann, Hans Peter (1929-); Brecht, Bertolt (1898-1956); Brecht, Bertolt (1898-1956): Die heilige Johanna der Schlachthöfe; (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    "Anmut sparet nicht noch Mühe" : zur Wiederentdeckung Bertolt Brechts. - Iserlohn : Rüdiger Sareika (Hrsg.), 2005. - 27-52, ISBN: 3-931845-92-3

  6. Die Verlobung in St. Domingo
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Die Verlobung in St. Domingo ist von Kleist Anfang August 1811, gut drei Monate vor seinem Selbstmord,[1] im zweiten Band der... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Die Verlobung in St. Domingo ist von Kleist Anfang August 1811, gut drei Monate vor seinem Selbstmord,[1] im zweiten Band der Erzählungen veröffentlicht und wohl im Frühjahr 1811 geschrieben worden.[2] Die Textkritik wirft wenig Probleme auf,[3] doch irritiert der Text durch Inkonsistenzen. Die Zeichensetzung folgt eigenwilligen, nicht immer konsequent angewandten Prinzipien;[4] mit den historischen Daten des haitianischen Aufstands wird sehr frei verfahren;[5] der Name des Haupthelden wechselt;[6] zerstörte Gebäude erscheinen wenig später unversehrt und bewohnt.[7] Alle Herausgeber haben deshalb Konjekturen vorgenommen;[8] nur die Brandenburger bzw. Berliner Ausgabe gibt den Text quellengetreu wieder.

    In der inhaltlich orientierten Forschung galten diese Merkwürdigkeiten z. T. als Einwände gegen die Qualität der Erzählung, meist wurden sie ignoriert; seit einigen Jahren rücken sie in das Blickfeld, werden in anspruchsvolle Interpretationsgebäude eingefügt [9] oder – konträr – zum Beleg dafür genommen, daß Kleists Text Sinnerwartungen grundsätzlich unterminiere und dies sein ästhetischer Sinn sei.[10]

    Nun steht außer Frage, daß Kleists Erzählungen immer wieder Leseerwartungen durchkreuzen, etablierte ästhetische Regeln verletzen, Widersprüche in den Erzählablauf einbauen. Das hat in der Kleist-Forschung zu einem selbst für die Deutsche Literaturwissenschaft ungewöhnlichen Nebeneinander von anregenden und nicht mehr nachzuvollziehenden Deutungen geführt. Inzwischen ist die Kritik an überzogenen Interpretationsversuchen (anderer)[11] ebenso zum Topos geworden wie der Vorschlag, die „Unverläßlichkeit“ von Kleists Erzählen hinzunehmen, da sie die Modernität seiner Texte ausmache.[12] Solch guter Rat hilft wenig angesichts der Deutungspflicht des Interpreten. Besser scheint mir, daran zu erinnern, daß zu den Tugenden der Textauslegung nicht nur Wissen und Originalität gehören, sondern auch Behutsamkeit und Takt, geduldiges Hinhören auf Textsinn, sowie die Beachtung der Handwerksregel, gesicherte Aussagen, begründbare Vermutungen und subjektive Einfälle zu trennen

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Verlöbnis; Erzählung; Germanistik; Germanistik
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); Kleist, Heinrich von (1777-1811); Kleist, Heinrich von (1777-1811): Die Verlobung in St. Domingo; (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Kleists Erzählungen. - Stuttgart : Walter Hinderer (Hrsg.), 1998. - 111-140, ISBN: 978-3-15-017505-7

  7. Die Widersprüche waren die Hoffnung
    : eine Geschichte der Reformen am Institut für Neuere deutsche Literaturgeschichte der Universität Freiburg im Breisgau 1956 bis 1977
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben: <br><br>Im Rückblick über eine Institution zu berichten, an der man selber lange tätig war, ist schwierig, zumal dann, wenn es dabei auch... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Im Rückblick über eine Institution zu berichten, an der man selber lange tätig war, ist schwierig, zumal dann, wenn es dabei auch um die Jahre der sogenannten „Studentenbewegung“ geht. Abwehr oder Heroisierungen färben noch immer viele Erinnerungen der damals Beteiligten; auch die Tagung, auf der dieser Sammelband beruht, war m. E. nicht frei von Nostalgien. Da scheint es nützlich, meinem Text einige Bemerkungen voranzustellen.

    - Dies ist ein Aufsatz zur Neugermanistik in Freiburg. Altgermanistik und Linguistik haben ihre eigene, interessante Geschichte.

    - Ich werde meine Geschichte des Institutes erzählen, an dem ich seit 1951 studiert habe, seit 1957 Assistent war und ab 1967 Dozent – mit kurzen Unterbrechungen bis zu meiner Pensionierung 1994. Ich werde dabei die erste Person Singular nicht vermeiden, wenn es mir angemessen scheint, und werde vom Reformflügel, in dem ich gearbeitet habe, ausführlicher berichten als von anderen Gegenden des Instituts. Es ist eine Geschichte aus einer kontroversen Zeit; wenn dabei mehr herauskommen soll als eine Aufreihung von Fakten, müssen m. E. Motive und Wertungen von Beteiligten sichtbar werden, und das geht nur, wenn die Perspektive, aus der erzählt wird, erkennbar ist. – Andere würden diese Geschichte anders erzählen.

    - Ich werde über das Freiburger Institut berichten, nicht über die literaturwissenschaftliche Forschung in Freiburg. Die Darstellungen dessen, was von Freiburger Germanisten in Büchern und Artikeln veröffentlicht wurde, wäre ein Thema für sich, nur im Rahmen einer größeren Forschungsgeschichte abzuhandeln; dabei würde gerade aus dem Blick geraten, was mir im Hinblick auf die dargestellte Zeit und im Hinblick auf meine Arbeit an diesem Institut besonders wichtig scheint: Lehre, Kanon und Institutsstrukturen.

    - Ich habe mich um konkrete Anschauung bemüht, auch wenn dadurch dieser Text nicht kürzer geworden ist. Wie es im allgemeinen in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in diesen Jahrzehnten zuging, ist ungefähr bekannt; Neues lässt sich nur in der genauen Auseinandersetzung mit Besonderem gewinnen, und nur dort können wir unsere heutigen Meinungen über die damaligen Konflikte kontrollieren. Konstruktion aus heutigen Perspektiven ist auch dieser Rekonstruktionsversuch allemal.

    - Ich werde über den im Titel angegebenen Zeitraum der eigentlichen Reformbemühungen am Freiburger Institut hinausgreifen, wo es mir notwendig erscheint. Und ich werde dabei die Freiburger Situation der 50er und frühen 60er Jahre verhältnismäßig ausführlich darstellen. Wir wissen inzwischen einiges über die Wurzeln späterer Innovationen in den 50er Jahren (dazu im einzelnen weiter unten). Umso mehr bleibt zu fragen, warum aus diesen Anfängen keine kontinuierliche Entwicklung hervorgegangen ist, warum und in welcher Hinsicht die alten Strukturen der Germanistik derart zäh und veränderungsresistent waren, dass erst nach den heftigen, z.T. gewaltsamen Erschütterungen der ‚Revolte‘ von 1968 wirklich Neues zum Durchbruch kam. Um etwas Material für eine Antwort beizubringen, schien es mir sinnvoll, der Zeit vor 1968 am Freiburger Institut genügend Platz einzuräumen, zumal dieser Bericht über die Situation an einer ‚alten‘ Universität für ein Forschungsprojekt geschrieben wurde, das sich ansonsten auf Neugründungen der 60er Jahre konzentriert

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Germanistik; Kurs; Literatur; Germanistik; Widerspruch; Hoffnung; Hochschulreform; Universität
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Innovation und Modernisierung : Germanistik von 1965 bis 1980. - Heidelberg : Klaus-Michael Bogdal (Hrsg.), 2005. - 67-108, ISBN: 3-935025-74-2

  8. "Fatherland": patriotism and nationalism in the eighteenth century
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: The article is accessible in full; instead of an abstract, the beginning of the article is cited:<br><br>I would like to begin my lecture with a little fairy tale. I found it, if I remember correctly, in an Asterix volume. It was called, I... mehr

     

    Abstract: The article is accessible in full; instead of an abstract, the beginning of the article is cited:

    I would like to begin my lecture with a little fairy tale. I found it, if I remember correctly, in an Asterix volume. It was called, I believe, “Asterix and Patriotism.”


    "We find ourselves in the eighteenth century. All of Germany is occupied by French-speaking nobles and princes. – All of Germany? No! One village, populated with unshakable Germans, persists in offering resistance to the intruder.

    It called itself the German bourgeoisie, this village, and it developed a new and beautiful idea. Each person was to have his fatherland, in which he grew up and for which he bore responsibility. And in this fatherland equality and civic freedom were to rule, and all the people were to be enlightened and to honor science and reason and nature. Each person was to love his own fatherland and to be friendly to the fatherlands of other people and to the other people too.

    And the citizens in the village said to themselves: this is our idea, and when we tell it to our princes, they will be amazed at what we have invented. They will give us our freedom and say: “Since you are like this you may rule alongside us.”

    And the citizens in the village were very taken with their idea, and they called it patriotism, and they cultivated it throughout the whole eighteenth century.

    And there were famous people in the city, such as Kant and Lessing and Goethe, and they looked upon all this activity benevolently. Although they called themselves citizens of the world, they found that it was also good that there were patriots. And so patriotism and cosmopolitanism lived in peaceful harmony and pushed ahead with the business of enlightenment and freedom with high hopes.

    And then one day there broke out in France the French sickness, the revolution. For in the meantime, in the dark womb of history, real nations had risen up, and the French were the first of this new kind, and Napoleon put himself at their head. And Napoleon went so far as to come to Germany too, and to infect the Germans with his evil French nationalism. And look! the evil nationalism broke out among the Germans, infecting Fichte and Ernst Moritz Arndt and Achim von Arnim and Turnvater Jahn, and Kleist wrote his dreadful Hermannsschlacht. They forgot the fatherland and cried out: We want a nation like that too! And in the nineteenth century things got even worse, and nationalism grew from generation to generation.

    But patriotism is still with us, too. Because what was once so good and beautiful, must also have been true."


    A nice fairy tale – but alas, only a fairy tale. Historians have been telling it for fifteen years, and Germanists have faithfully parroted them. It would indeed be comforting if there had ever been such a thing: pure, innocent patriotism.

    But both of this story’s presuppositions are false. Nationalism did not put an end to patriotism, beginning with the Wars of Liberation and as an outside force. And nations did not grow in the womb of history and later give rise to nationalism. Rather, nationalism was there first and produced the nation.

    And because it all came about so very differently, I will leave the fairy tale behind now and tell a story which I believe to be somewhat more correct. I will organize it into two sections, first a theoretical segment, outlining the state of research concerning patriotism, and then a practical segment, seeking to apply the results of this research to selected patriotic texts from the outset of the Seven Years War.[1]

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Englisch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Germanistik; Vaterland; Patriotismus; Nationalismus
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Heimat, nation, fatherland : the German sense of belonging. - New York, Washington etc. : Jost Hermand (Hrsg.), 1996. - 1-24, ISBN: 0-8204-3373-X

  9. Germanistik - auch in Freiburg eine "Deutsche Wissenschaft"?
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst die Vorbemerkung wiedergegeben: <br><br>Die Formel „eine deutsche Wissenschaft“ ist ein Zitat, der Titel eines Buches, mit dem 1967 vier bekannte... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst die Vorbemerkung wiedergegeben:

    Die Formel „eine deutsche Wissenschaft“ ist ein Zitat, der Titel eines Buches, mit dem 1967 vier bekannte Germanistikprofessoren die öffentliche Selbstreflektion ihres Faches über seine Rolle im Nationalsozialismus vorangetrieben haben.[1] Wie alle anderen Universitätsfächer, so hatte auch die Germanistik nach 1945 ihr politisches Engagement für den Nationalsozialismus verdrängt, hatte sich allerdings seit 1966 relativ intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt.[2] Erstmalig wurden die nationalistischen und präfaschistischen ideologischen Parteinahmen führender Germanisten der Weimarer Republik genannt, wurden die Reden von Germanisten bei den Bücherverbrennungen 1933 zitiert, wurde ihr Anteil an der Entwicklung einer völkischen und rassistischen Literaturwissenschaft umrissen. Was bis dahin von den Beteiligten verschwiegen worden war, wurde jetzt, durchaus gegen Widerstand [3], von einer jüngeren Generation von Universitätsprofessoren und Assistenten öffentlich diskutiert. Aber die umfangreiche Forschungsarbeit, die damit einsetzte, richtete sich vor allem auf die Vorgeschichte des Nationalsozialismus, auf die Verwicklung der Germanistik in die nationalkonservativen, nationalistischen, antidemokratischen und antiaufklärerischen Kulturströmungen des 19. Jahrhunderts.[4]

    Eine Untersuchung der Rolle einzelner Germanisten im Dritten Reich kommt demgegenüber erst in den letzten Jahren in Gang.[5] Sie verlangt mühsame Kleinarbeit. Relativ einfach ist es noch, die ideologische Nähe oder Distanz der Autoren zum Nationalsozialismus zu rekonstruieren: Ihre Schriften sind weitgehend zugänglich, wenn auch die für dieses Thema relevanten oft in den Literaturverzeichnissen nach 1945 nicht mehr auftauchen. Schwieriger ist es, die institutionellen Verwicklungen zu erforschen, und noch schwieriger, über das tatsächliche und alltägliche Verhalten in Vorlesungen, im Seminar und im kollegialen Umgang Einsicht zu bekommen.[6]
    Ich selbst habe mich weitgehend auf gedruckte Schriften und auf das, was ich in Universitätsakten fand, beschränken müssen. Über die Situation im Deutschen Seminar habe ich so gut wie nichts erfahren, was über das Hörensagen hinausging.

    Im Unterschied zu anderen Autoren dieser Reihe berichte ich nicht über eine Fakultät, sondern über ein Institut. Eine Fakultät war auch unter den Nationalsozialisten mehr oder weniger ein Handlungszusammenhang; ein Institut war mehr oder weniger eine Ansammlung einzelner Professoren und Dozenten. So lag es nahe, mehr, als es andere getan haben, einzelne Wissenschaftler in das Zentrum der Untersuchung zu rücken.
    Ich werde also nach einem kursorischen Überblick über die Situation im Fach Germanistik in je einem einzelnen Abschnitt über vier Germanistikdozenten sprechen: die Neugermanisten Philipp Witkop, Erich Trunz und Walther Rehm und den Altgermanisten Friedrich Maurer. Ich versuche keine Gesamtdarstellung ihres Werkes und keine Würdigung ihrer wissenschaftlichen Leistungen; für beides ist hier weder der Ort noch der Platz.

    Ich habe vielmehr die Schriften und die Fakten, über die ich berichte, ausgewählt nach der Frage, was sie beitragen können zum besseren Verständnis des Redens und Handelns von Universitätslehrern im Dritten Reich. Ich werde dabei zum Teil ins Einzelne gehen, weil nur im Detail der Schriften und des Verhaltens Typisches über das Schreiben und Handeln deutscher Professoren im Nationalsozialismus zu erkennen ist.

    Ich selbst bin nicht unbetroffen von meinem Thema. Ich bin Schüler der Wissenschaftler, über die ich berichten werde – wie andere in dieser Vorlesungsreihe auch. Bei Walther Rehm und Friedrich Maurer habe ich studiert und meine Examina abgelegt, bei Rehm meine Habilitation begonnen, vor deren Ende er starb. Es spricht über seine akademischen Väter, wer aus meiner Generation über die Universität im Nationalsozialismus spricht. Zugleich spricht er über seine eigene Familie und über seine eigenen frühen moralischen und politischen Erfahrungen mit ihren Widersprüchen. Ich war 16 Jahre, als der Krieg 1945 zu Ende ging. Als Hitlerjunge zum Volkssturm eingezogen, habe ich noch mit der Panzerfaust meine Heimatstadt Bielefeld gegen die anrückenden Amerikaner verteidigen wollen, obwohl ich aus Erfahrungen meiner eigenen Familie hätte wissen müssen, daß die Amerikaner als Befreier kamen

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Germanistik; Wissenschaft; Germanistik
    Weitere Schlagworte: Witkop, Philipp (1880-1942); Huch, Ricarda (1864-1947); Maurer, Friedrich (1898-1984); Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Die Freiburger Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. - Freiburg im Breisgau ; Würzburg : Eckhrd, John (u.a., Hrsg.), 1991. - 115-150, ISBN: 3-87640-327-8

  10. Klassisches Theater mit Patina und Tiefendimension
    : Lessing, "Emilia Galotti", 1771, 1772
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>EMILIA GALOTTI: Der Eindruck war zwiespältig als ich LESSINGS TRAUERSPIEL vor Wochen wieder las um diesen Essay vorzubereiten. Der... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    EMILIA GALOTTI: Der Eindruck war zwiespältig als ich LESSINGS TRAUERSPIEL vor Wochen wieder las um diesen Essay vorzubereiten. Der Werktitel auf der Vorschlagsliste des Oldenbourg Verlages hatte mich an lebhafte Diskussionen aus Hauptseminar und Vorlesung Mitte der 80er-Jahre erinnert; um Geschlechterrollen und repressive Sexualmoral war es damals gegangen, auch um die Auseinandersetzung mit einer deutschen Untertanentradition, die keinen Aufstand gegen Obrigkeiten kannte. Von ähnlichen Erfahrungen berichteten seinerzeit befreundete Gymnasiallehrer/innen und, über die Jahre hinweg, Studierende aus ihren Examensvorbereitungen. Das hatte mein Bild dieses Dramas geprägt. Und nun?

    Ein langsamer, etwas mühsamer Dramenbeginn mit einem sympathischen Kleinfürsten, gebildet und sensibel, aber menschlich seinem Amt nicht gewachsen; gerade in den ersten Szenen recht spitzfindig gedrechselte Reden; vor allem aber: Theater! Ein abgefeimter Intrigant, der sehr nach Bühnenschurke riecht; Mordbuben und zwielichtige Diener, die ein ehrbares Haus unterminieren (II, 3); dunkle Vorahnungen und im passenden Moment ein Schuss hinter der Bühne (II, 8 und 9; III, 1); eine schöne Gräfin mit Spitzeln in der Stadt (IV, 6), mit Gift und Dolch – sie allerdings auch ein Unikum in der deutschen Literatur: die Figur einer denkenden Frau und ‚Philosophin‘; ein Elternpaar, das streckenweise aus der Komödientradition in diese Tragödie geraten zu sein scheint; eine Schlusssentenz, die einen verantwortungslosen Lüstling in einen Freundschaft suchenden Menschen verwandelt…

    Das alles schien mir beim Wiederlesen ein bisschen viel an inhaltlichen und stilistischen Brüchen. Hatte ich mich von der Erinnerung an die Diskussionsfreude und Problemorientiertheit vor 15 Jahren dazu hinreißen lassen, einen wenig konsistenten Theaterschinken zum Schulklassiker zu erklären?

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Theater; Germanistik; Drama; Patina; Germanistik; Theater
    Weitere Schlagworte: Galotti, Emilia; Herrmann, Hans Peter (1929-); Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781): Emilia Galotti; (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    (K)ein Kanon : 30 Schulklassiker neu gelesen. - München : Klaus-Michael Bogdal und Clemens Kammler (Hrsg.), 2000. - 11-16, ISBN: 3-486-88744-0

  11. "Mein Arm wird stark und groß mein Muth [...]"
    : Wandlungen des deutschen Nationalismus im 18. Jahrhundert
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:<br><br>Mein Interesse richtet sich also auf den Zusammenhang von nationalem Diskurs und gesellschaftlicher Erfahrung... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:

    Mein Interesse richtet sich also auf den Zusammenhang von nationalem Diskurs und gesellschaftlicher Erfahrung und Praxis. Dazu ist meines Erachtens ein sorgfältiger Blick auf die einschlägigen Texte notwendig [13] und eine Kombination diskursgeschichtlicher, literaturwissenschaftlich-hermeneutischer und sozialgeschichtlicher Verfahren sinnvoll. Ich werde dabei den Zusammenhang der ‚Nation‘ mit sich verändernden Subjektvorstellungen betonen und die bekannten Kompensationsüberlegungen zur Erklärung des Nationalismus relativieren.

    Mein Aufsatz beschäftigt sich mit dem deutschen Nationalismus. Daß sich in anderen europäischen Ländern grundsätzlich ähnliche Entwicklungen, meist früher, vollzogen haben, ist vielfältig belegt.[14] Ob sie darüber hinaus dem ähneln, was ich hier darzustellen versuche, ob z.B. die deutschen Vorstellungen von nationaler Männlichkeit und vom nationalen Subjekt, vom ‚rein‘ zu haltenden Körper der Nation und vom ‚inneren Feind‘ ihre Entsprechungen in englischen oder französischen nationalen Diskursen haben – das zu eruieren bedürfte es einer eigenen Untersuchung

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schriftenreihe: "Mein Arm wird stark und groß mein Muth [...]" : Wandlungen des deutschen Nationalismus im 18. Jahrhundert
    Schlagworte: Nationalismus; Nation; Vaterland; Muth; Germanistik; Nationalismus
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Die Ordnung der Kulturen : zur Konstruktion ethnischer, nationaler und zivilisatorischer Differenzen 1750-1850. - Würzburg : Hansjörg Bay und Kai Merten (Hrsg.), 2006. - 53-78, ISBN: 3-8260-3047-8

  12. Nation und Subjekt: zur Systematik des deutschen Nationalismus anhand von Texten Ulrich von Huttens
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Der frühe deutsche Nationalismus zwischen Renaissance und Französischer Revolution spielt in der neueren deutschen... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Der frühe deutsche Nationalismus zwischen Renaissance und Französischer Revolution spielt in der neueren deutschen Geschichtswissenschaft eine zwiespältige Rolle.[1] Die Neuhistoriker mit ihrem Schwerpunkt im 19. und 20. Jahrhundert würdigen ihn eher flüchtiger Blicke. Er sei auf Eliten beschränkt, religiös und ständisch eingebunden, vorwiegend kulturell orientiert und deshalb zu trennen vom Nationalismus seit der Französischen Revolution mit seinem Massencharakter, seinem quasireligiösen Anspruch und seinen politisch-aggressiven Potenzen, die in die Katastrophen des 20. Jahrhunderts führten.[2] Historiker der Frühen Neuzeit hingegen handeln von ihm als Selbstverständlichkeit, sehen aber wenig Veranlassung, ihn über die Jahrhunderte hinweg allzu eng mit den moralischen und politischen Problemen zu verknüpfen, die den Neuhistorikern bei diesem Gegenstand zu schaffen machen.[3] So bleibt der frühe Nationalismus in der Forschung ein historisch isoliertes Phänomen, bloße Vorgeschichte des „eigentlichen“ Nationalismus.[4] Zwar wird neuerdings das bisherige Dogma von der Grenze der Französischen Revolution ein wenig gelockert, werden zumindest nationalistische Texte des 18. Jahrhunderts nicht mehr als Zeugnisse eines friedlichen, integrativen Patriotismus hingestellt,[5] und auch das Konzept des Kongresses, für den dieser Beitrag entstand, ging von einem einheitlichen nationalen Diskurs zwischen 1750 und 1871 aus. Aber noch weiter zurück wagt sich der historische Blick heutiger Nationalismusforschung nur selten, und die Frage bleibt unbehandelt, welche historischen und systematischen Zusammenhänge zwischen frühem und späterem Nationalismus bestehen.

    Eben diese Frage möchte ich in den Mittelpunkt meiner Untersuchung stellen. Ich werde mich dabei auf ein Einzelbeispiel aus dem frühen Nationalismus beschränken. An den Texten Ulrichs von Hutten möchte ich einigen Strukturmerkmale nationaler Texte nachgehen, von denen ich meine, daß sie generelle Bedeutung haben, also die Epochengrenze zwischen Früher Neuzeit und Neuzeit/Gegenwart durchbrechen.[6] Ein Abriß einer Geschichte des Nationalismus ist damit nicht intendiert; mein Interesse ist hier systematisch, nicht historiographisch ausgerichtet.[7]

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Nationalismus; Nation; Germanistik; Nation; Subjekt; Nationalismus
    Weitere Schlagworte: Strasser, Otto (1897-1974); Herrmann, Hans Peter (1929-); Hutten, Ulrich von (1845-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Searching for common ground : Diskurse zur deutschen Identität. - Köln ; Weimar ; Wien : Nicholas Vazsonyi (Hrsg.), 2000. - 23-42, ISBN: 978-3-412-13899-8

  13. "Nation' und 'Subjekt" im deutschen Renaissance-Humanismus um 1500
    : Konrad Celtis und Ulrich von Hutten
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:<br><br>Subjektpositionen sind in der bisherigen Nationalismusforschung wenig behandelt worden. Zwar hatte bereits... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst ein Ausschnitt aus der Einleitung wiedergegeben:

    Subjektpositionen sind in der bisherigen Nationalismusforschung wenig behandelt worden. Zwar hatte bereits Benedict Anderson darauf hingewiesen, welche Bedeutung subjektive Sinnstiftung (bis zur Todesbereitschaft) für die Anziehungskraft des Nationalismus hat (Anderson 1988, 16f.), aber dieser Aspekt ist von dem Begriff der „nationalen“ oder „kollektiven Identität“ aufgesogen worden, der sich seit ca. 1990 zu einem Standardtopos der Forschung entwickelt hat,[6] ohne dass „Identität“, soweit ich sehe, dabei historisiert oder gar auf die in ihr jeweils enthaltenen Subjektpositionen hin untersucht worden wäre.[7] Anderson hatte zudem herausgestellt, dass die „Souveränität der Nation“ in nationalistischen Konzepten eine große Rolle spiele (ebd.); dieser Aspekt ist von den Historikern unter den Nationalismusforschern als Machtanspruch der ‚Nation‘ stets berücksichtigt worden; doch die Einsicht, dass damit der ‚Nation‘ ein Status als kollektiv handelndes Subjekt zugewiesen wird und dass gerade dies für die Karriere des Nationalismus in der Moderne von Bedeutung sein könnte – diese Einsicht blieb den wenigen Kultur- und LiteraturwissenschaftlerInnen in diesem Feld vorbehalten.[8] – Beide Aspekte, der der individuellen wie der der kollektiven Subjektposition, werden im Folgenden eine Rolle spielen.

    Das Interesse für die Bedeutung von Subjektpositionen im Nationalismus lenkt die Aufmerksamkeit auf literarische Texte, in denen das Sprechersubjekt eine besondere Funktion besitzt. Bei den im Folgenden untersuchten Texten von Konrad Celtis (1459-1508) und Ulrich von Hutten (1488-1523) ist dies der Fall. Ausgewählt habe ich sie jedoch, weil in ihnen jeweils eine besonders emphatische und engagierte Form nationalen Denkens vertreten und propagiert wird; darauf werde ich allerdings erst im dritten Abschnitt des Celtis-Teils zu sprechen kommen

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Nation; Subjekt <Philosophie>; Renaissance; Humanismus; Germanistik; Nation; Subjekt; Renaissance; Humanismus
    Weitere Schlagworte: Celtis, Konrad (1459-1508); Strasser, Otto (1897-1974); Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Das Subjekt des Diskurses : Festschrift für Klaus-Michael Bogdal. - Heidelberg : Achim Geisenhanslüke, Georg Mein und Franziska Schößler (Hrsg.), 2008. - 79-109, ISBN: 978-3-939381-16-7

  14. Sozialgeschichte oder Kunstautonomie?
    : zur Problematik neuerer Geschichten der deutschen Literatur
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben: <br><br>1979/80 erschienen auf dem Büchermarkt die ersten Bände einer neuen Generation von deutschen Literaturgeschichten. Programmatisch... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    1979/80 erschienen auf dem Büchermarkt die ersten Bände einer neuen Generation von deutschen Literaturgeschichten. Programmatisch führten einige von ihnen den Begriff „Sozialgeschichte“ im Titel;[1] andere, die auf das Wort verzichteten, machten ebenfalls deutlich, daß sie Literatur in einem umfassenden geschichtlichen Umfeld darstellen wollten.[2]

    Das war ein für die deutsche Nachkriegsgermanistik neues und, angesichts ihrer werkimmanenten Ausrichtung und geistesgeschichtlichen Vergangenheit, durchaus erstaunliches Unterfangen. Die neuen „Sozialgeschichten“ erregten denn auch bei ihrem Erscheinen angemessenes Aufsehen und wurden vielfach rezensiert.[3]

    Inzwischen ist fast ein Jahrzehnt vergangen. Da scheint es mir sinnvoll, aus der größeren zeitlichen Distanz, die neuen Darstellungen im Vergleich und grundsätzlich zu diskutieren und dabei nicht nach dem Gewinn für einzelne Werke und Epochen, sondern nach der Bedeutung der Gesamtkonzeption zu fragen.

    Die neue Literaturgeschichtsschreibung, die ihren Gegenstand im umfassenden Zusammenhang allgemeiner Geschichte sehen will, soll danach untersucht werden, was (1) ihre Vorstellung von Geschichte ist, was (2) ihre Vorstellung von Literatur und was (3) ihre Vorstellung vom Zusammenhang beider. Diese drei einfachen und selbstverständlichen Fragen bergen gleichwohl systematische und traditionsgeprägte Probleme in sich

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Literatur; Deutsch; Sozialgeschichte; Literatur; Sozialgeschichte; Sozialgeschichte; Literatur
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Kritik der Sozialgeschichtsschreibung : zur Diskussion gegenwärtiger Konzepte. - Berlin : Rüdiger Scholz (Hrsg.), 1990. - 173-214, ISBN: 978-3-88619-166-6

  15. Sprache und Liebe
    : Beobachtungen zu Kleists "Penthesilea"
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>„Ich sage vom Gesetz der Fraun mich los,<br>Und folge diesem Jüngling hier.“[1]<br><br>Das Motiv ist vertraut. Eine junge Frau, die... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    „Ich sage vom Gesetz der Fraun mich los,
    Und folge diesem Jüngling hier.“[1]

    Das Motiv ist vertraut. Eine junge Frau, die einen jungen Mann kennen und lieben gelernt hat, will die Welt ihrer Herkunft verlassen und dem Geliebten in ein neues Leben folgen. Die Dramen des Bürgerlichen Trauerspiels entwickeln aus dieser Konstellation ihre tragischen Geschichten.
    Die Parallele wirkt einigermaßen absurd. In Kleists „Penthesilea“ ist alles anders als im Bürgerlichen Trauerspiel: Die Heldin kommt nicht aus einer bürgerlich-patriarchalischen Kleinfamilie, sondern aus einem mutterrechtlich bestimmten Fauenstaat; sie wird dem Jüngling nicht in seine Welt folgen (dies zu tun, hat sie sich immer geweigert), sondern ins Grab; und sterben wird sie nicht durch väterliche Macht oder feudale Gewalt, sondern durch ihren eigenen, bloßen Willen. Und dennoch verbindet die gleiche Grundkonstruktion Kleists Drama und die Bürgerlichen Trauerspiele, als deren Kontrafaktur es sich lesen läßt: das Motiv der schicksalhaften Jugendliebe, in der die Verheißungen einer historisch neuen, erotischen Zweierbeziehung für eine junge Frau stärker sind als die Bindungen und Gesetze ihrer sozialen Herkunft, und stärker als der Tod.

    Kleist also beteiligte sich mit „Penthesilea“ auf seine extreme Weise an der Ausarbeitung eines durchaus allgemeinen, (nicht nur) literarischen „Liebesdiskurses“, der mit der Empfindsamkeit begann und das 18. und 19. Jahrhundert durchzog. Junge, männliche Intellektuelle versuchten, sich Karrieren als Schriftsteller zu erschreiben, indem sie ihre traumatischen Realitätserfahrungen in einem neuen Sprach-, Bild- und Selbstverständigungssystem auffingen und dabei neue Bilder von Frauen, neue Rollen für Frauen und neue Metaphern für sie erfanden und eine neue Bedeutung, die die „große Liebe“ für Manner und Frauen haben solle – und dann vielfach auch hatte.

    Die tragikträchtige, ästhetische Ergiebigkeit der ‚empfindsamen‘ oder ‚romantischen‘, der ‚großen‘ Liebe konnte in unserer Kultur lange Zeit als dichterisches Naturphänomen und anthropologische Konstante gelten. In Wahrheit ist sie eine Erfindung des 18. Jahrhunderts, historisch bedingt, hochkomplex, mit erheblichen praktischen und theoretischen Konsequenzen, aber von definierbarer Reichweite und mit, offenbar, tendenziell abnehmender Kraft. Diese Einsicht ist von Autoren des 20. Jahrhunderts schon früher geäußert worden, etwa von Brecht, der konstatierte, auf „boy meets girl“ ließe sich in der modernen Gesellschaft keine dramenfähige Fabel mehr aufbauen; er hätte es auch für die Umkehrung „girl meets boy“ gelten lassen. Die Literaturwissenschaft aber hat erst seit kurzem Wege gefunden, diese Einsicht in operative Begriffe zu bringen, die „Diskursivierung der Liebe“ zu einem eigenen Thema zu machen und ihre Voraussetzungen, Formen und Folgen zu beschreiben. Sozialgeschichtliche und diskursanalytische Forschungen haben dazu beigetragen.[2] Ergebnisse beider Forschungsrichtungen sollen hier in eine genaue Lektüre einzelner Textstellen mit hineingenommen werden

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Sprache; Monolog; Germanistik; Sprache; Liebe
    Weitere Schlagworte: Penthesilea; Herrmann, Hans Peter (1929-); Kleist, Heinrich von (1777-1811): Penthesilea; (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Heinrich von Kleist. - München : Heinz-Ludwig Arnold (Hrsg.), 1993. - 26-48, ISBN: 978-3-88377-440-4

  16. Subjekt, Nation und Autorschaft
    : zu Ulrich von Huttens "Ein Neu Lied" (1521)
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Das hier abgedruckte Gedicht Ulrich von Huttens hat einst zum literarischen Kanon eines geschichtsbeflissenen deutschen... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Das hier abgedruckte Gedicht Ulrich von Huttens hat einst zum literarischen Kanon eines geschichtsbeflissenen deutschen Bildungsbürgertums gehört. Sein protestantisch-kämpferischer Ton und sein mythenträchtiges Bild vom auf sich selbst gestellten Schriftsteller sicherten ihm (in modernisierter Sprachform, versteht sich) einen Platz in zahlreichen Anthologien und Schulbüchern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Noch Friedrich Gundolf hielt es 1916 für „unser mächtigstes weltliches Gedicht zwischen Walther und Klopstock“.[1] Doch es war wohl nicht nur die Rezeptionsgeschichte, die 1982 den Reclam-Verlag bewog, das Neu Lied in eine Anthologie repräsentativ interpretierter deutscher Gedichte aufzunehmen [2] – wichtiger dürfte die historische Bedeutung von Huttens Text gewesen sein und die bis heute wahrnehmbare, kraftvolle Unmittelbarkeit seiner Strophen. Peter Ukena hat die schwierige Sprachgestalt des Textes durch eine sorgfältige Prosa-Übertragung erschlossen, die politische und biographische Situation seiner Entstehung umrissen und es als Selbstreflexion eines politisch Gescheiterten interpretiert, dem nach dem publizistischen Kampf mit dem Wort nur noch der militärische Kampf mit den Waffen und die Hoffnung auf die Hilfe der Glücksgöttin Fortuna geblieben waren. Das Gedicht stehe „archetypisch“ für eine Haltung, die in radikalem politischen Reformwillen eigene Wunschvorstellungen und politische Wirklichkeit verwechsele; „darüber hinaus“ sei es „ein frühes Zeugnis neuzeitlicher, bindungslos sich selbst überschätzender und überfordernder menschlicher Existenz“.[3]

    Aus Ukenas anregender Neuinterpretation will ich den Begriff einer spezifisch neuzeitlichen Subjektivität aufgreifen und in einen Zusammenhang stellen, den Ukena nur gestreift hat: Huttens Nationalismus. Ukena kassierte mit seinem Artikel eine jahrhundertelange Deutungstradition, in der Hutten als Begründer des deutschen Nationalgedankens gefeiert worden war; 1982 schien diese Deutung nicht mehr zeitgemäß. Ukena nahm Huttens Text gegen solch politische Vereinnahmung in Schutz und lenkte den Blick auf das Faktum einer übergreifenden neuzeitlichen Persönlichkeitsproblematik; zu Recht und mit Erkenntnisgewinn. Dabei ist ihm allerdings die nationale Thematik aus dem Gesichtsfeld gerückt. Aber Huttens Schriften waren im 16. Jahrhundert Teil eines breiten nationalen Diskurses unter humanistisch gebildeten Intellektuellen und haben in der Entwicklungsgeschichte des deutschen Nationalismus durch die Jahrhunderte hindurch eine wichtige Rolle gespielt; auch das Neu Lied ist – wie sich noch zeigen wird – ohne diesen Aspekt kaum angemessen zu verstehen. Deshalb sollte gerade er nicht übergangen werden; daß der Nationalismus im letzten Jahrzehnt auch theoretisch und historiographisch wieder an Interesse gewonnen hat, kann dabei hilfreich sein.[4] Mein Essay zu Huttens Lied wird also von der Bedeutung neuzeitlicher Subjektivität für die Entstehung des deutschen Nationalismus handeln; dabei wird die Tatsache, daß bei Hutten ein Literat in einem Text über seine Position als Autor reflektiert, eine besondere Rolle spielen.[5]

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Lied; Subjekt <Philosophie>; Nation; Autorschaft; Germanistik; Subjekt; Nation; Autorschaft; Literatur
    Weitere Schlagworte: Hutten, Ulrich von (1488-1523); Herrmann, Hans Peter (1929-); Hutten, Ulrich von (1488-1523); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Geschichtserfahrung im Spiegel der Literatur : Festschrift für Jürgen Schröder zum 65. Geburtstag. - Tübingen : Cornelia Blasberg und Franz-Josef Deiters (Hrsg.), 2000. - 1-21, ISBN: 3-86057-654-2

  17. Über den politischen Charakter unserer Arbeit in der Universität
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Es gibt viele Möglichkeiten, einen verstorbenen Freund und Kollegen zu ehren. Ich kannte Jann Holl nicht gut genug, um anläßlich... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Es gibt viele Möglichkeiten, einen verstorbenen Freund und Kollegen zu ehren. Ich kannte Jann Holl nicht gut genug, um anläßlich seines sechzigsten Geburtstages etwas Eigenes, Triftiges über ihn als Person, als Wissenschaftler, als akademischen Lehrer, als Kollegen oder als Freund sagen zu können. Aber ich kannte ihn gut und lange genug, um zu wissen, daß er als Wissenschaftler zugleich ein engagierter akademischer Lehrer war, - und daß er seine akademische Arbeit vielfältig und überzeugend mit seiner politischen Arbeit als Dozentenvertreter und als Gewerkschaftler verband. In seinem hochschulpädagogischen Engagement und in seiner Auffassung vom politischen Charakter seines akademischen Berufs habe ich mich über zwei Jahrzehnte hinweg stets eng mit ihm verbunden gefühlt. Ich möchte deshalb meinen Teil zur Erinnerung an ihn beitragen, indem ich versuche, über dieses Gemeinsame nachzudenken: über den politischen Charakter der Arbeit, die wir an der Universität tun

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Hochschule; Charakter; Staat; Publizistikstudent; Germanistik; Universität
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); Holl, Jann (1935-1995); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Gelebte Lehre : Erinnerungen an Jann Holl. - Freiburg : Ulrich Kohlmann (Hrsg.), 1996. - 171-181, ISBN: 3-7930-9143-0

  18. Wie sinnvoll reden über "1968 und die Germanistik"?
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>Die Frage ist nicht gerade neu. „Wie über 68 schreiben?“ stand schon vor sechs Jahren über einem Aufsatz von Wolfgang Kraushaar... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    Die Frage ist nicht gerade neu. „Wie über 68 schreiben?“ stand schon vor sechs Jahren über einem Aufsatz von Wolfgang Kraushaar (Kraushaar 2000). Ihm ging es vor allem um die notwendige Balance zwischen der gegenstandsnahen Erinnerung des Beteiligten und der objektivierenden Distanz des Historikers, aber er konstatierte im gleichen Band, daß geschichtspolitische Positionen immer noch und eher wachsend die historische Forschung durchziehen. Über den zweiten Punkt will ich hier sprechen.

    Während der Tagung, von der dieser Band berichtet, war es zu einer heftigen Diskussion über „68 und die Germanistik“ gekommen, ausgelöst durch einen anspruchsvoll vorgetragenen Beitrag, der die „Studentenbewegung“ und ihre Bedeutung für die Literaturwissenschaft so verkürzt darstellte, wie ich das hier nicht erwartet hätte nach den vielen gründlichen Arbeiten, die inzwischen zu diesem Thema erschienen sind. Unter den vielen gründlichen Arbeiten, die inzwischen zu diesem Thema erschienen sind. Unter den Tagungsmitgliedern setzte sich rasch eine komplexe Sicht durch, aber mir hatte sich einmal mehr gezeigt, wie umstritten auch heute noch Ablauf und Bedeutung der damaligen Ereignisse sind, auch unter Fachkollegen, und nicht nur unter denen, die in dieser Zeit auf der einen oder der anderen Seite engagiert waren. Für das kommende Jahr stehen weitere Veröffentlichungen zu diesem Thema an; die notwendigen Diskussionen darüber sollten anders geführt werden als beim jüngsten Medienhype um die Begnadigung von RAF-Mitgliedern. So kann es vielleicht nützlich sein, auch auf dem speziellen Gebiet der Germanistik, mit dem begrenzten Fokus eigener Erfahrungen und im Rückgriff auf die Forschungen anderer, daran zu erinnern, welche Fehler tunlichst vermieden werden sollten, wenn es zu einer sinnvollen Verständigung über „68“ kommen soll.

    Das Folgende ist der Versuch, meinen spontanen Siegener Diskussionsbeitrag in verallgemeinerter Form zu Papier zu bringen, indem ich drei dort sichtbar gewordene, M.E. exemplarische, „Fehlblicke auf 68“ benenne und ihnen meine Sicht entgegenstelle. Auch die ist, wie anders, parteilich. Ich hatte mich 1967 ff. als frisch gebackener Privatdozent, später als Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft aktiv an der Universitätsreformbewegung beteiligt. Mein Engagement war – soweit es hier zur Debatte steht und ich mir der Sache bewußt bin – von drei Motiven bestimmt: ich suchte als Literaturwissenschaftler nach Möglichkeiten, den traditionellen kunsttheoretischen Idealismus der Germanistik, der mir in Freiburg exemplarisch begegnet war, zu durchbrechen und literarische Werke als Teil einer umfassenderen gesellschaftlichen Praxis zu verstehen; ich wollte als Hochschullehrer zu einer radikalen Demokratisierung der Universität beitragen und partnerschaftlichere Formen des Unterrichts praktizieren, als sie um mich herum üblich waren; und ich wollte meine Berufsarbeit verbinden mit meinem politischen Engagement als Mitglied einer Generation, die die NS-Zeit noch bewußt erlebt und die Zeit nach 1945 als einen stecken gebliebenen Aufbruch zu einer befreiten Gesellschaft erfahren hatte. Mit allen drei Motiven war ich damals bekanntlich nicht allein; alle drei gehörten für mich zusammen; alle drei waren utopische Ziele, deren damalige Formulierungen ich heute nicht mehr verwenden würde; alle drei halte ich indes auch heute noch für unverzichtbar. – Zu den Protagonisten der Protestbewegung habe ich nicht gehört. Ich arbeite in Freiburg, nicht in Berlin oder Frankfurt, den Zentren der Auseinandersetzungen. Und an der Universität war ich als 1967 frisch habilitierter Dozent weder Mittelbauer noch richtiger „Prof.“ (Herrmann 2005). Das brachte eine gewisse Randständigkeit mit sich, in der ich mich nicht unwohl gefühlt habe und mich assoziieren konnte, wie ich wollte. Auch deshalb wird im Folgenden die Breite und Widersprüchlichkeit der „Bewegung“ mehr im Vordergrund stehen als bei denen, die einer der organisierten Studentengruppen angehörten, sich als Vordenker profiliert hatten oder als Ordinarien Ziel des Protests waren.

    So dient dieser Essay auch der Selbstvergewisserung. In der Meinung, daß die intellektuelle, die hochschulpolitische und didaktische sowie die allgemeinpolitische Funktion von Wissenschaft nicht getrennt werden können, werde ich allgemeine Bemerkungen über die Studentenbewegung, spezielle Bemerkungen über das Fach und meine eigenen Erfahrungen in ihm sehr eng führen. Daß sich dabei Verkürzungen ergeben, die hier ohne explizite methodische Absicherung bleiben müssen, nehme ich in Kauf und bitte andererseits um Geduld, wenn gelegentlich ein längerer Umweg in die Allgemeingeschichte das Verständnis für die Fachgeschichte verbessern soll

     

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    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
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    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Studentenbewegung; Germanistik; Achtundsechziger; Germanistik; Achtundsechziger; Studentenbewegung
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Spiele um Grenzen : Germanistik zwischen Weimarer und Berliner Republik. - Heidelberg : Gerhard Kaiser und Jens Saadhoff (Hrsg.), 2009. - 243-260, ISBN: 978-3-939381-17-4

  19. Wozu Brecht? 1961 - 1971 - 1993 - 2004 ; ein autobiographischer Bericht
    Erschienen: 2020
    Verlag:  Universität, Freiburg

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:<br><br>1961/1962<br><br>Ich erinnere mich heute, Ende 2005, nicht mehr, warum ich für das Wintersemester 1961/62 ein Proseminar über... mehr

     

    Abstract: Der Artikel ist frei verfügbar; anstelle eines Abstract wird hier zunächst der Anfang wiedergegeben:

    1961/1962

    Ich erinnere mich heute, Ende 2005, nicht mehr, warum ich für das Wintersemester 1961/62 ein Proseminar über Brechts Der Gute Mensch von Sezuan geplant hatte. Dem üblichen Freiburger Lehrprogramm entsprach ein solcher Ausflug in die „Gegenwartsdichtung“ nicht, das hatte seinen Schwerpunkt im traditionellen Zeitraum zwischen 1770 und 1900 und wagte sich nur ausnahmsweise bis zu Trakl, Kafka oder Musil vor. In Freiburg betrieb man Literatur-„geschichte“, die Gegenwart gehörte nicht dazu. Die Blechtrommel zum Beispiel lasen wir Assistenten 1959/1960 privat und diskutierten sie heftig; im Lehrbetrieb hatte Grass keinen Platz.

    Nun also Brecht. Vor diesem Hintergrund war das schon eine Provokation, wenn auch keine sehr große. Schließlich war Brecht seit fünf Jahren tot, es gab bereits drei Dissertationen namhafter Nachwuchswissenschaftler zu seinem Werk. Umstritten war er auch: das gute deutsche Thema, Poesie versus politische Doktrin, durchzog auch die wissenschaftlichen Arbeiten über ihn. Und Brecht begann als Autor von Weltrang zu gelten. So mußte ich im Sommer 1961 zwar mein gewagtes Vorhaben gegenüber dem Institutsdirekter Walther Rehm rechtfertigen, aber untersagen wollte er es mir nicht

     

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    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Buch (Monographie)
    Format: Online
    Weitere Identifier:
    Schlagworte: Vorlesung; Germanistik; Kurs; Germanistik
    Weitere Schlagworte: Herrmann, Hans Peter (1929-); Herrmann, Hans Peter (1929-); Brecht, Bertolt (1898-1956); (local)bookPart
    Umfang: Online-Ressource
    Bemerkung(en):

    Positive Dialektik : hoffnungsvolle Momente in der deutschen Kultur. Festschrift für Klaus L. Berghahn zum 70. Geburtstag. - Oxford/Bern/Berlin etc. : Jost Hermand (Hrsg.), 2007. - 215-246, ISBN: 3-03910-946-4