Umschlag; Titel; Inhalt; 1. Einleitung; 1.1 Frühe Moderne; 1.2 Selbstbeschreibungen; 1.3 Ein deutscher Diskurs?; 2. Forschung, Begriffsbildung, Methodik; 2.1 Positionen der Forschung; 2.2 Dekadenz als Periodisierungsbegriff; 2.3 Dekadenz als Formbegriff; 2.4 Dekadenz als Narrativ und ›große Erzählung‹; 3. Narrativität; 3.1 Literarische Modellbildungen; 3.2 Generische Präferenzen; 3.3 Gattungspoetische Voraussetzungen: Vischer, Schmidt, Fontane; 3.4 Grenzwert und Paradigma: Zola und die Rougon-Macquart; 3.5 Die Bedeutung der Form: Der Roman 3.6 Erzählgrammatik und Korpusbildung: Der europäische Dekadenzroman4. Diskursbeziehungen; 4.1 Interdiskursivität: Anschlüsse, Schnittstellen, Koppelungen; 4.2 Lebenswissen: dégénérescence, höhere Entartung, nervöse Schwäche; 4.3 Medien: Körper, Dinge, Texte; 5. Übersetzungen; 5.1 dégénérescence, Degeneration, Entartung; 5.2 Geteilte Welten: Max Nordau, ›Die Krankheit des Jahrhunderts‹ (1887); 5.3 Regel oder Ausnahme? - Nordau vs. Zola; 5.4 Reading for the plot: Die Etablierung der Erzählgrammatik im Konflikt der Interpretationen; 5.5 Die doppelte Moderne: Max Nordau, Entartung (1892/93) 5.6 »ein unheilvoller fehlerhafter Kreis«: Medienkritik5.7 Exkurs: Revisionäre Überbietung: Hedwig Dohm: ›Sibilla Dalmar. Roman aus dem Ende unseres Jahrhunderts‹ (1896); 6. Umwertungen; 6.1 Entwicklung nach vorne, höhere Entartung, dégénérés supérieurs; 6.2 Binnendifferenzierungen: Gerhard Ouckama Knoop, Die Dekadenten (1898); 6.3 Exkurs: Erzählstrukturelle Parallelen in Hermann Conradi, ›Adam Mensch‹ (1889) und Johannes Schlaf, ›Das dritte Reich‹ (1900); 6.4 Proleptische Visionen: Erzählerische Ausblicke auf das 20. Jahrhundert (›Docteur Pascal‹ und Doktor Deroge) 6.5 Evolution der poetischen Sprache: Poetik der Zukunft, Poetik der Dekadenz6.6 »auf vorgestimmte Leser […] wirken«: Medieneffekte; 7. Ambiguierungen; 7.1 Neurasthenie, Reizbarkeit, nervöse Schwäche; 7.2 Achsendrehung und Ambiguierung: Thomas Mann, ›Buddenbrooks. Verfall einer Familie‹ (1901); 7.3 »gassenläufige Wahrheit«: Performative Verstärkereffekte des Erzählens; 7.4 Selbstbehauptung oder Zerfall?: Die Kritik und die Form des Romans; 7.5 »mein Wirken Ausdruck und Förderung dieses Prozesses«: Der »Massenerfolg« als Medienproblem; 8. Generalisierungen 8.1 reizbarer, empfänglicher, komplizierter8.2 Schließungen: Eduard von Keyserling, Abendliche Häuser (1914); 8.3 Medienwechsel: Von der Vererbung zur »Erbschaft von Geist«; 8.4 ›Schloßgeschichten‹: Keyserlings Stil der Dekadenz; 8.5 »Stille Reservoirs«: Literatur als Gedächtnis; 9. Historisierungen; 9.1 »Nachzuholendes«: Thomas Mann, Der Zauberberg (1924); 9.2 Der Roman als Archiv: Diskursbeobachtungen und Diskurszitate; 9.3 Diesseits der »Grenze und Wende«: Der Standort des Zauberberg-Erzählers; 9.4 »ein Buch des Abschiedes« oder: Wie bringt man einen Diskurs zu Ende?; 10. Bibliographie Quellen Hauptbeschreibung Die Studie versteht Dekadenz als eine "große Erzählung" der Moderne, die in der europäischen und insbesondere auch in der deutschsprachigen Literatur des fin de siècle einen herausragenden Stellenwert einnimmt. Mit komparatistischen Ausblicken in die europäische - vor allem die französische, aber auch die skandinavische und russische - Literatur rekonstruiert Caroline Pross die wissenschaftlichen (insbesondere psychiatriegeschichtlichen) Grundlagen dieses wirkungsmächtigen Topos.Dabei legt die Autorin den Fokus auf Rezeption und Vermittlung der Dekadenz-Theoreme im gesellschaftlichen Diskurs und im literarischen Schreiben. Die literarische "Arbeit am Schema" der Dekadenz wird in einlässlichen Textlektüren dargestellt, dabei werden Romane von Emile Zola, Max Nordau, Gerard Ouckama Knoop, Eduard von Keyserling und Thoman Mann neu erschlossen. Biographische Informationen Caroline Pross, geb. 1971, studierte Germanistik und Romanistik in München, lehrte an den Universitäten Frankfurt a. M., St. Gallen und hatte zuletzt eine Vertretungsprofessur in München inne. Sie starb unerwartet im April 2011. Veröffentlichungen u. a.: Neurasthenie. Die Krankheit der Moderne und die moderne Literatur (Mithg. 2010); Clemens Brentano: Sämtliche Werke und Briefe 13/1 und 15/4 (Hg. 2007/2008); Kunstfeste. Drama, Politik und Öffentlichkeit in der Romantik (2001); Falschnamenmünzer. Zur Figuration von Autorschaft und Textualität im Bildfeld der Ökonomie bei Jean Paul (1997)
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