aktueller Liebesroman um eine atemberaubende Frau. Im Lesesaal der Stadtbibliothek von Chicago beginnt eine Liebesbeziehung. Phantasie und Wirklichkeit stimmen nicht überein.Ein Schweizer Sachbuchautor lernt bei seinem Aufenthalt in Chicago eine Physikstudentin kennen. Er versucht, ihrer beider Liebesgeschichte aufzuschreiben und muss dabei feststellen, dass er sich damit eine nicht zu lösende Aufgabe gestellt hat, die obendrein zu einem fatalen Ende ihrer Beziehung führt. Inhaltsangabe, Handlung.Der Erzähler (dessen Namen wir nicht erfahren) ist ein Sachbuchautor aus der Schweiz, der sich wegen Recherchen für sein neues Buch über amerikanische Luxuseisenbahnen in Chicago aufhält. Er arbeitet oft in der Chicago Public Library, um Material für seine Nachforschungen zu sammeln. Eines Tages (im April), fällt ihm eine junge Frau auf, für die er sich interessiert und mit der er dann auch ins Gespräch kommt. Sie heißt Agnes, studiert Physik und schreibt zur Zeit an ihrer Dissertation "Über die Symmetrien der Symmetriegruppen von Kristallgittern". Aufgewachsen ist sie in Chicago; ihre Eltern waren nach Florida gezogen und hatten sie alleine zurückgelassen. Der Kontakt mit ihnen ist abgebrochen. Mit Malerei und Gedichten beschäftigt sie sich gerne; außerdem spielt sie Cello in einem Quartett. "Ich bin kein sehr sozialer Mensch", behauptet sie von sich, sodass sie außer den drei Streicherinnen, mit denen sie zusammen spielt, kaum Freunde hat. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren ist sie wesentlich jünger als ihr neuer Bekannter. (Er sagt einmal, er könne fast ihr Vater sein, aber sein wirkliches Alter wird nicht genannt.)Sie sehen sich oft in der Bibliothek, gehen ein paar Mal aus, und dann kommt Agnes mit in seine Wohnung; sie schlafen miteinander.Agnes ist eine sehr empfindsame Person, die viel über sich und den Tod nachdenkt. Als sie ihren Freund fragt, ob er an ein Leben nach dem Tod glaube, sagt er:"Alles wäre irgendwie ... sinnlos. Wenn es danach weiterginge." (Seite 27)Er schränkt dann aber ein:"In irgendeiner Form leben wir alle nach unserem Tod weiter. In der Erinnerung anderer Menschen, von unseren Kindern. Und in dem, was wir geschaffen haben.""Schreibst du deshalb Bücher? Weil du keine Kinder hast?""Ich will nicht ewig leben. Im Gegenteil. Ich möchte keine Spuren hinterlassen.""Doch", sagte Agnes. (Seite 28)Einmal zeigt Agnes ihrem Freund auf dem Computer, dass sie eine Geschichte geschrieben hat.Ich muss gehen. Ich stehe auf. Ich verlasse das Haus. Ich fahre mit dem Zug. [...] Meine Kleider sind zu klein, meine Schuhe drücken. Mein Haar ist heller geworden. Meine Stimme dunkler. Ich muss gehen. Ich stehe auf. Ich verlasse das Haus. (Seite 42)Der Autor versucht ihr schonend beizubringen, dass der Text wohl doch recht dilettantisch sei, und man sich nicht eben hinsetzen und einen Roman schreiben könne. Sie sieht das offenbar auch ein und löscht die Geschichte auf dem Computer. Dafür zeigt sie ihm verschiedene Dias, auf denen Röntgenbilder von Kristallgittern zu sehen sind. "Die wirklichen Anordnungen der Atome. Ganz tief in fast allem ist Symmetrie." (Seite 44)"Das Geheimnisvolle ist die Leere in der Mitte", sagte sie, "das, was man nicht sieht, die Symmetrieachsen." aberwas hat das mit uns zu tun?" fragte ich. "Mit dem Leben, mit dir und mir. Wir sind asymmetrisch." "Assymetrien haben immer einen Grund", sagte Agnes. "Es ist die Assymetrie, die das Leben überhaupt erst möglich macht. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Dass die Zeit nur in eine Richtung läuft. Asymmetrien haben immer einen Grund und eine Wirkung." (Seite 44 ff)Agnes kommt noch einmal auf ihre missglückten Schreibversuch zurück. Er, der Autor, hat ihr einmal ein Buch mit Kurzgeschichten gezeigt (es wurde allerdings nur hundertsiebenundachtzigmal verkauft) und daher fragt sie ihn, ob er nicht eine "Geschichte" über sie schreiben könne.
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