Der kürzeste dieser neuen Texte ist einen Satz lang, der längste dreißig Seiten. Es sind Kalendergeschichten, Erzählungen, Erinnerungsskizzen aus deutscher Vergangenheit, Begebenheiten aus dem Leben von Dichtern, Denkern und Verbrechern, Kürzest-Essays, Phantasien, Anekdoten, Berichte und Beobachtungen. Und auch einmal ein Fundstück wie dieses, in einem Buchantiquariat: "Balzac, 'Das Chagrinleder', mit Deckelsignet und Kopfgoldschnitt. Auf dem Vorsatzblatt die Widmung: 'Lies dies, Bestie, oder stirb! Alfred.' 120 Euro". „Das Komische und die kleine Form sind komplementäre Erscheinungsweisen. Auch in der Kürze steckt etwas Subversives, indem sie einerseits das Großkalibrige, Überproportionierte, Pompöse angreift, es gewissermaßen durch den Schredder jagt und andererseits den kleinen Welten, dem Banalen Gehör verschafft. Jägersberg ist ein Meister darin. Er macht die Dinge nicht kostbarer, als sie sind, lässt die profane Kleinigkeit auch mal so stehen, billigt ihr ein Eigenrecht zu, ohne sie unbedingt aphoristisch zum Leuchten bringen zu müssen“ (taz)
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