Das Buch möchte einerseits wichtige Ergebnisse der Fremdwortforschung zum Deutschen zusammenfassen und entwickeln, indem Phonologie, Orthographie, Flexion und Wortbildung einschl. der Lehnwortbildung für die Gräkolatinismen, Gallizismen und Anglizismen auf dem Hintergrund der Wortgrammatik des Kernwortschatzes dargestellt werden. Auf diese Weise wird es möglich, semantische und vor allem strukturelle Fremdheitsmerkmale zu identifizieren, so dass auch Einzelheiten von Integrationsprozessen in Richtung Kernwortschatz zugänglich werden. Innerhalb dieser Systematik kommt es darauf an, die Charakteristika der einzelnen Großklassen von Fremdwörtern herauszustellen. Die systematische Beschreibung macht den zweiten Hauptteil des Buches aus. Im ersten Hauptteil werden ebenso ausführlich die Hauptthemen des öffentlichen Fremdwortdiskurses und seine historischen Grundlagen abgehandelt. Dazu gehört einmal die Geschichte der Entlehnungen aus den wichtigsten Gebersprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Lateinisch und Griechisch. Dazu gehört weiter die Rolle des Deutschen als Nehmersprache. Spracheinstellungen, Purismus, Verdeutschungs- und Eindeutschungsbemühungen mit ihren Materialisierungen in Wörterbüchern kommen zur Sprache. Ein besonderes Anliegen besteht in der Vermittlung beider Hauptteile: Ständiger Begleiter der Darstellung bleibt die Frage, was in der Grammatik von Fremdwörtern aus ihrer Geschichte und Funktionalität aufgehoben ist. "Peter Eisenberg nennt sein Buch über das Fremdwort eine "Hommage an die deutsche Sprache" – sie wird es ihm danken! Das Buch ist geeignet, den Fremdwortdiskurs und mit ihm den Umgangston im Deutschen etwas sachlicher, etwas sprachbewusster, etwas lockerer, etwas ziviler zu machen. Darum muss man ihm in Schulen, Hochschulen, Akademien, Bibliotheken, Redaktionen und textproduzierenden Büros aller Art eine möglichst weite Verbreitung wünschen. Wer dieses Buch nicht gelesen hat, sollte jedenfalls vorerst mit Äußerungen über Fremdwörter vorsichtig sein - und wer es gelesen hat, wird sowohl den Fan-Clubs als auch den Schutztruppen gelassener und mit etwas mehr Humor begegnen" (SZ)
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