1915 versucht Leutnant Ismar Manneberg, im täglichen Wahnsinn des 1. Weltkriegs nicht verrückt zu werden. Immer wieder fotografiert er einzelne Szenen. 90 Jahre später findet sein Großneffe die alten Bilder und verliert sich in den unscharfen...
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1915 versucht Leutnant Ismar Manneberg, im täglichen Wahnsinn des 1. Weltkriegs nicht verrückt zu werden. Immer wieder fotografiert er einzelne Szenen. 90 Jahre später findet sein Großneffe die alten Bilder und verliert sich in den unscharfen Momentaufnahmen einer grausamen Kriegshölle ... (Dagmar Härter) Im Jahr 1915 versucht der junge Leutnant Ismar Manneberg, im alltäglichen Gemetzel des 1. Weltkriegs nicht wahnsinnig zu werden. Immer wieder hält er einzelne Momente mit seiner Kamera fest und ist fasziniert vom "Spiegelkasten" eines Militärarztes, der damit Phantomschmerzen abgerissener Gliedmaßen lindert. 90 Jahre später findet der Großneffe Mannebergs die alten Fotos zufällig wieder. Der namenlose Ich-Erzähler taucht bald immer tiefer ein in die Welt der unscharfen Schwarz-Weiß-Bilder, und er verliert sich in einer Art stillen Obsession in einer an den Rand gedrängten Episode der Geschichte, bis er schließlich nicht mehr zwischen Realität, Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden kann ... Ähnlich wie in seinem 1. Roman "Die Welt ist im Kopf" (BA 4/10) entwickelt C. Poschenrieder auch hier um einige historisch verbürgte Personen eine unglaublich dichte, plastisch und intensiv erzählte Geschichte, in der Vorstellung und Erinnerung in einer suggestiven Kraft zusammenfließen. Literarisch und handlungstechnisch auf hohem Niveau, empfiehlt sich die Anschaffung für große, gut sortierte Bestände. (Dagmar Härter)