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Er setzt alles auf eine Karte, der Hundebesitzer, der auf der Rennbahn sein Geld verwettet, um eine teure OP zahlen zu können. Sie will es allen zeigen, die junge Frau, und sich vom Flüchtlingsschiff in die erste Liga hochboxen. Sie reden eine Nacht lang, der junge Mann und eine alte Freundin, haben einander zufällig wiedergetroffen, sie denkt vielleicht an ein gemeinsames Leben, doch er weiß, dass es anders kommen wird. Nach seinem hochgelobten Debütroman "Als wir träumten" (BA 6/06) hat der 1977 geborene Autor einen Band mit 15 Kurzgeschichten vorgelegt. Sich an der amerikanischen Short Story orientierend, überzeugt er mit karger Sprache, unterschiedlichen Erzählperspektiven und eindringlichen Bildern. Seine Helden sind die Außenseiter und Verlierer. Schon in der 1. Erzählung führt der Autor dorthin, wo viele Wohnungen ab Mitte des Monats dunkel sind und erzählt mit Wärme und Sympathie vom Kampf um das kleine bisschen Glück, das Licht, was alle Geschichten leitmotivisch verbindet. Seinen Helden sind keine Aufstiege auf der Erfolgsleiter vergönnt; sie boxen, gewinnen und bleiben doch im Dunkeln. Ihr Weg führt eher in den Knast als hinaus. Dazwischen erzählt der Autor von Gescheiterten aus der Mitte der Gesellschaft - in eine Schülerin verliebten Lehrer, Maler, Weinvertreter ... Das Buch ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und kann allen Bibliotheken, die Leser für neue deutsche Literatur haben, wärmstens empfohlen werden (vgl.a. das Hörbuch in dieser Nr.) - auch etwas für die sogenannte Männerliteratur. (Eleonore Gottelt)
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