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Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, Bibliothek
Bestandsinformationen
Am 1. August 1914 begann ein Krieg, der nicht nur das Antlitz Europas, sondern der Welt veränderte. Das Zeitalter der Extreme, des Gemetzels brach an. Der europäische Kosmopolitismus starb auf den Schlachtfeldern. Dieser erste totale Krieg schonte nichts und niemanden, alle Bürger der beteiligten Staaten, auch Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle, wurden zu Kombattanten. Der Historiker Ernst Piper hat sich intensiv mit den kulturgeschichtlichen Aspekten des Ersten Weltkriegs befasst und entfaltet ein großes Panorama dieser Zeit. Piper beschreibt die geistige Mobilmachung der Nationen, die Entwicklung des totalen Krieges, die Spaltung der Arbeiterbewegung, die Not der jüdischen Minderheiten und das unheilvolle Fortwirken des Krieges in Deutschland nach der Niederlage von 1918. Eindringlich zeigt er, wie sich das Kriegsgeschehen in Debatten, Literatur und Bildmedien spiegelt. Er stellt die politischen, geistigen und künstlerischen Akteure als Seismographen der tiefgreifenden Veränderungen vor, die die Welt erschütterten. „Im Zentrum der knapp-600-seitigen Studie stehen das Deutsche Reich und die Habsburgermonarchie, London und Paris hat der Autor fest im Blick, wenn er etwa die Debatten über die großen nationalen Literaturpreise vergleicht. Ab und zu schweift sein Blick über den Ozean, zum Beispiel in der Palästinafrage. So entsteht ein materialsattes Kompendium. Zwar hätte man sich gelegentlich mehr Schärfe in der Analyse gewünscht: Weshalb zum Beispiel waren gerade Künstler und Intellektuelle so empfänglich für den Krieg? Doch man lernt viel über geistige Mobilmachung in diesem facettenreichen Epochenbild und wie in Sachen Faszination für die Gewalt die Weichen für das ganze Jahrhundert gestellt wurden“ (deutschlandradiokultur.de)
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