Trotziger König, treuer Wilder, guter Krimineller. Überlegungen zur paradoxen Figuration im Prosaroman ›Königin Sibille‹
Der Prosaroman ›Königin Sibille‹ nimmt nicht nur aufgrund seines Umfangs und der so ganz anderen narrativen Struktur im Textzyklus der Saarbrücker Prosaepen der Elisabeth von Nassau-Saarbrücken eine Sonderstellung ein, sondern auch aufgrund der...
mehr
Volltext:
|
|
Zitierfähiger Link:
|
|
Der Prosaroman ›Königin Sibille‹ nimmt nicht nur aufgrund seines Umfangs und der so ganz anderen narrativen Struktur im Textzyklus der Saarbrücker Prosaepen der Elisabeth von Nassau-Saarbrücken eine Sonderstellung ein, sondern auch aufgrund der widersprüchlichen Haupt- und Nebenfiguren. Diese sind zwar stets motivisch mit der Erzählwelt der Chanson de geste verbunden, unterlaufen diese aber vor allem durch eine fast systematisch zu beschreibende Gegenläufigkeit zur Tradition. Inwiefern diese Widersprüche der Figuren, durch die stets diskrepante und geradezu aberwitzige Figuren(verbünde) entstehen, die gesamte Erzählung strukturieren, nimmt der vorliegende Beitrag ebenso in den Blick wie die Frage, was das mit einer Erzählung macht, in der das Auflösen von Figurenwidersprüchen eben gerade nicht zum guten Ausgang der Geschichte gehört.
|
Auserzählen im Aventiure-Modus. Noch einmal zum ›erniuwen‹ in Konrads von Würzburg ›Trojanerkrieg‹
Zu Konrads im Prolog formuliertem Anspruch eine in Form und Gehalt brillante Meistererzählung über den Trojastoff schaffen zu wollen sowie zu seinem erniuwen-Begriff ist bereits viel gesagt worden. Diese Debatte resümierend wird im Folgenden...
mehr
Volltext:
|
|
Zitierfähiger Link:
|
|
Zu Konrads im Prolog formuliertem Anspruch eine in Form und Gehalt brillante Meistererzählung über den Trojastoff schaffen zu wollen sowie zu seinem erniuwen-Begriff ist bereits viel gesagt worden. Diese Debatte resümierend wird im Folgenden versucht, an Konrads erniuwen eine weitere Dimension des Wiedererzählens aufzuzeigen. So scheint es nämlich, dass hier an den Generalthemen eines höfischen Epos schlechthin, nämlich minne und strît, die sequenziell erzählt werden und strukturierende, vor allem aber vernetzende Funktionen übernehmen, die Möglichkeit ergriffen wird, Binnenhandlungen oder Einzelepisoden auszuerzählen, um damit gleichzeitig strukturgebend für die Gesamthandlung zu sein.
|