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  1. Sich am Tod versehen : auf Abwegen zwischen Grillparzers "Selbstbiographie" und der Medea-Trilogie
    Autor*in: Geulen, Eva
    Erschienen: 2025

    Die markante, aber häufig übersehene oder unterschätzte Schilderung der bizarren Todesumstände von Grillparzers Mutter in dessen Selbstbiographie ist Ausgangspunkt einer Suche nach möglichen Spuren dieses Ereignisses in "Das goldene Vließ". Dabei... mehr

     

    Die markante, aber häufig übersehene oder unterschätzte Schilderung der bizarren Todesumstände von Grillparzers Mutter in dessen Selbstbiographie ist Ausgangspunkt einer Suche nach möglichen Spuren dieses Ereignisses in "Das goldene Vließ". Dabei geht es nicht um die Feststellung im Werk nachwirkender biographischer Erlebnisse, sondern um die Erhellung der in der Trilogie systematisch verdunkelten, von der Forschung aber häufig zu rasch entschiedenen und tragödientheoretisch zentralen Frage, welche Figur wie und unter welchen Umständen stirbt.

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt Germanistik
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Aufsatz aus einem Sammelband
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Grillparzer; Franz; Selbstbiographie; Medea; Tod; Biografieforschung; Tragödie
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help ; info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Der Attrappenonkel in seinem Element : zu "Fabian und Sebastian"
    Autor*in: Geulen, Eva
    Erschienen: 18.09.2025

    Raabes geschwätziges Erzählen mit seinen Bonmots und Anspielungen, den Längen, Umständlichkeiten und Abschweifungen, die gerne mit Jean Paul verglichenen Wechselbäder gemütvollen Humors und kitschiger Sentimentalität, das alles ist zugegebenermaßen... mehr

     

    Raabes geschwätziges Erzählen mit seinen Bonmots und Anspielungen, den Längen, Umständlichkeiten und Abschweifungen, die gerne mit Jean Paul verglichenen Wechselbäder gemütvollen Humors und kitschiger Sentimentalität, das alles ist zugegebenermaßen schwer erträglich - und nicht erst heute. Als Vielschreiber und Philister wurde Raabe schon zu Lebzeiten denunziert. [...] Von Raabe führt nämlich kein Weg zurück zu Jean Paul, weil dessen Erfahrungswelten andere sind als Raabes. Aber es führt auch keiner vorwärts zu Kafka oder Robert Walser, weil die zwar dieselbe oder eine ähnliche Welt bewohnen, sie aber mit ganz anderen Verfahren zur Darstellung bringen und dabei vor allem auf Sentimentalität verzichten. Raabe wäre dann eine Sackgasse auf dem Weg vom 19. Jahrhundert in die Modeme, apartes Abstellgleis für Liebhaber verschnörkelter Geschichten mit viel Rührungspotenzial. So stellt es sich allerdings nur unter den Voraussetzungen einer fortschrittslogisch organisierten Literaturgeschichte dar. Für sie ist der Befund einer Diskrepanz zwischen einer als veraltet empfundenen Prosa und deren erstaunlicher W elthaltigkeit und Aktualität ein Dilemma. Er könnte aber auch Anreiz sein, funktional nach den Gründen und Effekten dieses Missverhältnisses anhand einer Fallstudie zu fragen.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8353-3431-1
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Raabe, Wilhelm; Fabian und Sebastian; Industrialisierung; Kolonialismus <Motiv>; Sentimentalität; Attrappe
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. Horizont und Welt bei Blumenberg
    Autor*in: Geulen, Eva
    Erschienen: 18.09.2025

    Horizont ist optisch und räumlich eine Frage der Perspektive, sprachlich aber Sache der Präpositionen - und das ist so geblieben, auch nachdem Philipp von Zesen der Deutungshoheit von Zentralperspektive und neuzeitlichen Einzelwissenschaften,... mehr

     

    Horizont ist optisch und räumlich eine Frage der Perspektive, sprachlich aber Sache der Präpositionen - und das ist so geblieben, auch nachdem Philipp von Zesen der Deutungshoheit von Zentralperspektive und neuzeitlichen Einzelwissenschaften, insbesondere Astronomie und Geographie, den fälligen Tribut zollte, indem er Horizont als 'Gesichtskreis' ins Deutsche übersetzte und so die Grenz- und Scheidelinie mit Rücksicht auf ihre subjektive Bedingtheit durch den jeweiligen 'Sehepunckt' relativierte. Dessen ungeachtet reden wir aber noch immer davon, dass etwas am, hinter, vor, unter oder über dem Horizont erscheint oder verschwindet. Der Reichtum der Präpositionen deutet Optionen an, die dem das Beschränkende betonenden Gesichtskreis fehlen. Und wer etwas hinter, unter, am Horizont sucht oder findet, bedient sich auch keineswegs automatisch einer Metapher. Albrecht Koschorke hat in seiner Geschichte des Horizonts u. a. unter Bezug auf Hans Blumenberg deutlich gemacht, dass der Horizont symbol- und metaphernresistent ist, gerade weil man ihn zwar jederzeit unmetaphorisch vor Augen haben kann (freie Umsicht vorausgesetzt), es sich aber gleichwohl nicht um einen empirisch-faktischen Gegenstand handelt, den man symbolisch ausdeuten oder im übertragenen Sinne verstehen könnte. [...] 'Horizont' ist aber bekanntlich auch eine Schlüsselvokabel in Husserls Phänomenologie und spielt eine besondere Rolle bei ihrem Weltbegriff. Der Begriff 'Welt' setzt bei Husserl der potentiell endlosen Iteration der Horizonte - dass sich hinter jedem ein neuer auftut - ein Ende. Ohne Husserl direkt zu nennen, beschreibt Blumenberg diese Operation am Anfang seiner Matthäuspassion. Das Problem der endlosen Vervielfältigung von Horizonten wird gelöst, "indem man 'im' [Hvh. E. G.] 'Horizont aller Horizonte', eine 'Welt' definiert". Blumenbergs Husserl-Paraphrase attestiert dem Universalhorizont der Phänomenologie aber schon seine Unhaltbarkeit. Der phänomenologische Weltbegriff bleibt ja selbst auf jenen Horizont bezogen, in dem er definiert wird und der deshalb nicht Teil dessen sein kann, was da definiert wird: Auch hinter tausend Horizonten erschließt sich keine abschließende Welt, sondern ein neuer Horizont. Diese Spitze gegen Husserls Weltbegriff, deren größere ideen- und philosophiegeschichtliche Implikationen und Konsequenzen Nicola Zambon kenntnisreich rekonstruiert hat,10 kann bei Blumenberg als Theoretiker der neuzeitlichen Vervielfältigung der Welten und der Horizonte eigentlich nicht überraschen. Und doch hat der frühe Blumenberg in einer für die späteren Bücher - mit Ausnahme der Matthäuspassion - atypischen Direktheit sein eigenes philosophisches Projekt ausdrücklich und emphatisch unter Bezug auf Welt und Horizont formuliert. In einem Feuilleton aus dem Jahr 1954 findet sich der bemerkenswerte Satz: "Für das Verständnis dieser ungeheuren geschichtlichen Krise, in der wir noch mitten darin stehen, muß nun alles darauf ankommen,[ ... ] ein Verstehen von Wirklichkeit vorzubereiten, das die ruinanten Erfahrungen des letzten halben Jahrhunderts aufzufangen und im Horizont einer Welt zu befassen vermag". u Ob und wie dieses zunächst erst einmal restaurativ anmutende Projekt, die geschichtlichen Erfahrungen "im Horizont einer Welt" zu befassen, versöhnt werden kann mit Blumenbergs Theorie der vielen und möglichen Welten, ist die Frage, die ich anhand einiger ausgewählter Passagen beantworten möchte, wobei ich mich weitgehend auf die Koppelung von Welt und Horizont beschränke.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8353-5122-6
    DDC Klassifikation: Philosophie und Psychologie (100); Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Blumenberg, Hans; Husserl, Edmund; Phänomenologie; Welt; Horizont; Transzendentale Ästhetik; Metapher
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de

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    info:eu-repo/semantics/openAccess