Nach der Wende einer Einladung nach Genf folgend, lernt der 60jährige polnische Soziologe Kamil hier eine Rundfunkredakteurin - verheiratet und Mutter 2er Kinder - kennen und lieben. Kamil begreift dies als allerletzte Chance, eine tiefe Liebe zu...
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Nach der Wende einer Einladung nach Genf folgend, lernt der 60jährige polnische Soziologe Kamil hier eine Rundfunkredakteurin - verheiratet und Mutter 2er Kinder - kennen und lieben. Kamil begreift dies als allerletzte Chance, eine tiefe Liebe zu erleben und beginnt dafür zu kämpfen. Als Zeitzeuge für die neuen politischen Verhältnisse in seiner Heimat reist ein 60jähriger polnischer Soziologe zu einem ausführlichen Interview in die Schweiz, wo er sich in eine attraktive Redakteurin verliebt. Der Roman ist über weite Strecken hin eine Art Monolog über die Beziehungen des Erzählers zu Frauen und ein Versuch, nicht nur dem Gegenüber, sondern auch sich selbst Rechenschaft über eigenes Versagen zu geben, wobei sich die Unfähigkeit zu lieben als ein Charakteristikum unserer Zeit erweist. Persönliches Schicksal wird untrennbar mit politischen Zuständen verknüpft und macht die formal nicht ganz einfach zugängliche Geschichte zu einem literarischen Zeitdokument, das frühere Werke - zuletzt "Den Schatten fangen" (BA 12/93) - ergänzen sollte. (Erdmann Steinmetz)