Einzelprojekte

Edition der in Regenbogens 'Brief- und Grundweise' und 'Grauem Ton' überlieferten Lieder

Im Anschluss an das durch die DFG geförderte Projekt ‚Edition der in Regenbogen‘s ‚Langem Ton‘ überlieferten Lieder‘ (Förderbeginn: Juni 2015) erstellt das neue Projekt eine Edition der Lieder der drei nächst umfangreichen Tonkorpora, die unter dem Tonautor-Namen des Sangspruchdichters Regenbogen (um 1300) überliefert sind: die in die älteste Überlieferungsschicht reichende, auf Regenbogen selbst zurückgehende ‚Briefweise‘ (auch unter dem Namen ‚Prüfweise‘ überliefert), der ‚Graue Ton‘ und die ‚Grundweise‘ (auch ‚Kurzer Ton‘). Mit diesen drei Korpora werden die in Regenbogen-Tönen überlieferten anonymen Strophen vollständig erschlossen. Obwohl das unter dem Namen Regenbogen überlieferte Tönekorpus zu den am breitesten tradierten Liedformen des Mittelalters zählt, handelt es sich um einen der größten noch nicht systematisch erschlossenen Bereiche der Meisterliedüberlieferung. Im Falle Regenbogens sind Echtheitsdiskussionen aufgrund der schmalen Frühüberlieferung nicht zielführend; stattdessen empfiehlt sich die umfangreiche Erschließung des unter dem Tonautornamen überlieferten, 13 Töne umfassenden Korpus. Dieses erfuhr, auch wenn nicht alle der überlieferten Töne auf Regenbogen selbst zurückgehen, eine breite Rezeption – überliefert sind allein circa 1500 anonyme Strophen in 62 Handschriften und Drucken aus dem gesamten deutschen Sprachraum; hinzu kommen 190 Lieder mit 1763 Strophen namentlich bekannter Meistersinger, die in einigen Fällen in Autographen überliefert sind (vgl. das Hans Sachs-Autograph Berlin, SBB-PK, mgq 414). Ebenso wie im Vorgängerprojekt werden die anonymen Lieder in den drei oben genannten Tönen mit Hilfe der Datenbank des DFG-Projekts ‚Lyrik des deutschen Mittelalters‘ (LDM) online sowie in gedruckter Form editorisch aufbereitet. Somit wären – zusammen mit dem editorischen Dissertationsprojekt von Nils Hansen (Akademie der Wissenschaften Göttingen) – alle anonymen Lieder, die in Regenbogen-Tönen verfasst sind, in moderner editorischer Form erfasst; der Forschung läge so ein Gesamtkorpus der Meistergesangüberlieferung vor.

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Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

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Institution

Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU)
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft
Germanistische Mediävistik
Deutschland
Universität Duisburg-Essen (UDE)
Fakultät Geisteswissenschaften
Institut für Germanistik - Mediävistik
Deutschland

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