Abenteuerdiskurse zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus 2: Transformationen des Abenteuers im Bürgerlichen Realismus
Untersuchungsgegenstand des Projekts sind Transformationen des Abenteuers als Erzähl- und Erlebnistyp im deutschen bürgerlichen Realismus (Gustav Freytag, Wilhelm Raabe, Theodor Fontane). Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die oberschichtige Zurückweisung des Abenteuers in den realistischen Literaturprogrammen und im offiziellen Selbstverständnis der bürgerlichen Epoche von einer unterschichtigen ‚Heimsuchung‘ durch abenteuerliche Erzählmuster und -stoffe begleitet wird, die gewissermaßen nicht aufhören, aus der bürgerlichen Welt nicht zu verschwinden. Erscheint der Abenteurer so einerseits als Gegenfigur des Bürgers (beispielsweise in den Erzähltexten Wilhelm Raabes), so fragen die Texte doch auch immer wieder nach der Abenteuerfähigkeit der bürgerlichen Welt selbst und damit letzten Endes nach ihrer Erzählbarkeit. Mit der Rekonstruktion der Auseinandersetzung des hochliterarischen bürgerlichem Realismus mit trivialer Abenteuerliteratur und außerliterarischen (kolonialen) Abenteuerdiskursen knüpft das Teilprojekt an die erste Förderphase an und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf das deutsche nationalliterarische Feld (Bourdieu) nach 1848 und im Kaiserreich.
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- Abenteuerdiskurse zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus
- Dem Abenteuer entgegen (2). Transformationen des Abenteuers in Romanen, Novellen und Dramen der klassischen Moderne (Mann, Musil, Hofmannsthal, Schnitzler)
- Dem Abenteuer entgegen. Transformationen des Abenteuers in Bildungsroman und Novelle (Goethe, Keller, Thomas Mann, Musil)
- FOR 2568: Philologie des Abenteuers
- Transzendenz als Steigerungsform und Spannungspol des Abenteuerlichen: Gralsnarrative, Anderweltszenarien und Orienträume in mittelalterlichen Erzähltexten