Wer-Was-Wo - Detailanzeige
Ergebnisanzeige "Tabu. Eine kulturwissenschaftliche Denkfigur zwischen Produktion und Repression"
Ressourcentyp | Konferenzen, Tagungen, Kolloquien |
Titel | Tabu. Eine kulturwissenschaftliche Denkfigur zwischen Produktion und Repression |
Beschreibung | Konferenz: Tabu. Eine kulturwissenschaftliche Denkfigur zwischen Produktion und Repression
Der „Verfallsgeschichte“ des Tabu-Begriffs in den ethnologischen Wissenschaften, in denen er ursprünglich entstand, steht eine „Aufstiegsgeschichte“ in der Alltagssprache entgegen. Das Wort „Tabu“ ist in den Medien und Alltags-Diskursen geradezu omnipräsent. Zugleich interessieren sich in den letzten ein, zwei Jahrzehnten vermehrt Kultur-, Sozial- und Kom-munikationswissenschaften für den Tabu-Begriff, ohne dass es bislang zu einem fruchtbaren interdisziplinären Gespräch gekommen wäre. Ausgehend von einem breiten Spektrum, in dem der Tabu-Begriff angesiedelt ist, sollen Kon-tinuitäten und Wandlungen von Tabus in historischer und kulturvergleichender Perspektive in den Blick genommen werden. Gleichzeitig kann Tabu als Denkfigur im Vergleich mit Ähnlich-keiten und Differenzen zu anderen Konzepten neues Profil gewinnen. Dazu kommt ein me-thodisches Interesse an einer diskursanalytischen Annäherung an das Tabu. Dieses steht in einem Feld von „Machtspielen“: die Mechanismen der Setzung, der Institutionalisierung, der Absicherung von Tabus in sozialen Gemeinschaften, die Funktion sozialer Praktiken für eine Gesellschaft, Prozesse der Bedeutungszuweisung und Veränderung sowie Handlungsspiel-räume von Individuen und Gruppen im Umgang mit tabuisierten Gegenständen. Wie im Hin-blick auf rhetorische Aspekte deutlich wird, dass das Tabu repressiv wirken kann (darüber darfst du nicht reden/das darfst du nicht sagen), aber auch produktiv (wenn du darüber sprichst, dann verwende eine Umschreibung etc.), so kann eine Tabuisierung in gesell-schaftspolitischen Kontexten durchaus positive Funktionen übernehmen. In der Betrachtung des Tabu sollen kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven mit kommunikati-ons- und medienwissenschaftlichen Fragestellungen verbunden werden. Mit dieser Studientagung sind zunächst VertreterInnen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen eingeladen, das Konzept „Tabu“ gemeinsam neu zu diskutieren – darüber hinaus aber auch alle anderen an der Sache Interessierten. PROGRAMM: Studientagung Tagungsleitung: Dieter R. Bauer, Stuttgart Dr. Andrea Geier, Marburg Dr. Dietmar Till, Tübingen Freitag, 2. Februar 2007 18.00 Uhr Abendessen 19.30 Uhr Begrüßung und Einführung Sektion 1: Theorien des Tabus: Grundlagen und Neulektüren 20.00 Uhr Gibt es universale Tabus? Tabu und Tabuisierung im ethnologischen Kulturvergleich Prof. Dr. Christoph Antweiler, Trier Samstag, 3. Februar 2007 9.00 Uhr Unmögliches Essen Zur kulturellen Logik von Nahrungstabus Priv.-Doz. Dr. Friedemann Schmoll, Tübingen 9.45 Uhr Franz B. Steiners Theorie des Tabus Ulrich van Loyen, München 10.30 Uhr Kaffee/Tee Sektion 2: Konfliktfeld Gesellschaft: Normen und Kommunikationsstrategien 11.00 Uhr Interkulturelle Kommunikation und sprachliche Bewältigungsformen Prof. Dr. Hartmut Schröder, Frankfurt/Oder 11.45 Uhr Lüge und Tabu Zur Verwandtschaft zweier gegensätzlicher Phänomene Prof. Dr. Ursula Kocher, Berlin 12.30 Uhr Mittagessen 14.00 Uhr Verbotene Bücher oder rechtliche Tabuisierung von Literatur Dr. Christian Eichner, Düsseldorf 14.45 Uhr Opferdiskurse und Erinnerungskultur in der Literatur nach 1945 Dr. Andrea Geier, Marburg 15.30 Uhr Kaffee/Tee Sektion 3: Ästhetik des Tabus 16.00 Uhr „Der erkrankte Mensch ist der falsche Mensch“ Ideale und tabuisierte Körper in medizinischen Bildern des 19. Jahrhunderts Dr. habil. Anja Zimmermann, Bensheim 16.45 Uhr Fotografie und Tabu Die „Mädchenbilder“ von David Hamilton Priv.-Doz. Dr. Jörn Glasenapp, Lüneburg 18.00 Uhr Abendessen 19.30 Uhr Friedrich Wilhelm Murnaus ‚Tabu’ (USA 1930/31) Einführung mit anschließender Vorführung des Films Dr. Dietmar Till, Tübingen Sonntag, 4. Februar 2007 9.30 Uhr Grenzüberschreitungen Zur performativen Ästhetik des Tabus in Mittelalter und Neuzeit Prof. Dr. Klaus Ridder, Tübingen Prof. Dr. Wolfgang Braungart, Bielefeld 10.45 Uhr Kaffee/Tee 11.15 Uhr Schlussdiskussion 12.30 Uhr Mittagessen – Tagungsende Tagungshaus: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart – Tagungszentrum Hohenheim – Paracelsusstraße 91, D-70599 Stuttgart Telefon: +49 711 451034-600, Telefax: +49 711 451034-898. E-Mail: hohenheim@akademie-rs.de www.akademie-rs.de/Veranstaltungen Für Informationen wenden Sie sich bitte an: Kerstin Hopfensitz M.A. Referatsassistenz Geschichte E-Mail: Hopfensitz@akademie-rs.de Veranstalter: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart – Geschäftsstelle – Im Schellenkönig 61 D-70184 Stuttgart Telefon: +49 711 1640-752 Telefax: +49 711 1640-852 dialog@akademie-rs.de www.akademie-rs.de In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Seminar der Universität Tübingen und dem Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Marburg |
Quelle der Beschreibung | Information des Anbieters |
Internetadresse | http://www.akademie-rs.de/veranstaltungaktuell.html?&no_cache=1&tx_cri... |
Verknüpfte Ressource | http://h-net.msu.edu/cgi-bin/logbrowse.pl?trx=vx&list=H-Germanistik&mo... |
Veranstaltungsort | Stuttgart-Hohenheim |
Beginn | 02.02.2007 |
Ende | 04.02.2007 |
Person | Name: Hopfensitz, Kerstin [M.A.] Funktion: Informationen E-Mail: Hopfensitz@akademie-rs.de |
Kontaktdaten | Name/Institution: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Strasse/Postfach: Im Schellenkönig 61 Postleitzahl: 70184 Stadt: Stuttgart Telefon: +49 (0)711 1640-752 Fax: +49 (0)711 1640-852 Internetadresse: www.akademie-rs.de |
Land | Deutschland |
Benutzerführung | Deutsch |
Schlüsselbegriffe | Literatur- u. Kulturgeschichte |
Klassifikation | 00.00.00 ohne thematische Zuordnung |
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